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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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um die zehnte Stunde, glaubte Soterius. Es würde noch eine ganze Weile dauern, bis Tris und die anderen ihren Angriff beginnen würden. Endlich wurde der Pfad wieder eben.
    Latt ging nach vorn, zwischen Pryces Kundschafter. »Sieh mal da, da ist eines der Sigille!« Latt wies auf ein verschlungenes Zeichen, das feurig auf den Fels geschrieben war. Das schwache Glühen war im Halblicht kaum sichtbar. Pryce stellte sich hinter Soterius. Auf dem engen Felsvorsprung war kaum Platz. Hinter ihnen gähnte ein weiterer Abgrund.
    Im schwachen Leuchten von Latts magischem Licht konnte Soterius einen engen Durchgang mit Schluchten auf beiden Seiten sehen, der zu einem breiten Vorsprung führte. Auf der anderen Seite war eine Öffnung. »Vielleicht ist das unser Weg nach draußen«, flüsterte Soterius Pryce zu.
    Latt drehte sich zu dem Sigill und hob ihre Hände. Sie intonierte eine Beschwörung, als sie versuchte, die alte Magie zu brechen. Auf einmal konnte man einen Windstoß hören und das Aufglimmen von Metall im Fackellicht. Latt versteifte sich und fiel vornüber, als ein geworfener Dolch sein Ziel fand. Er hatte sich tief in ihren Rücken gebohrt. Der Schrei eines Mannes ließ Soterius herumwirbeln, rechtzeitig, um zu sehen, dass Hoyt nach hinten fiel, gestoßen von einem von Pryces Männern.
    Soterius schnappte nach Luft, als der Stahl einer Klinge in seine Rippen fuhr. Pryce zog sein Messer wieder hinaus, rot von Blut. »Der Dolch der Magierin war voller Wurmwurz. Erwarte von ihr keine Hilfe.«
    Fackeln fielen auf den Boden, als Pell und Tabb mit Pryces Männern rangen. Einer lag mit dem Gesicht nach unten, einen Dolch tief im Rücken. Auf dem engen Abgrund war es unmöglich, mit Schwertern zu kämpfen. Die Dolche vorgestreckt kämpften die Männer Rücken an Rücken, doch Pryces Leute waren in der Überzahl.
    Die Zähne gegen den Schmerz zusammenbeißend, warf Soterius sich gegen Pryce. Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich Latt bewegte. Soterius stieß zu, als er Pryce angriff, und brachte sie beide damit so nah an den Abgrund, dass Pryces Stiefel einige lose Steine hinab in die Schatten warf. »Warum?«
    »Ich warte schon seit Wochen in diesem elenden Lager auf diese Gelegenheit. Ich muss gestehen, Ihr habt es uns nicht leicht gemacht. Tarq hat versprochen, dass Curane mich dafür zum General macht.«
    »Tarq? Dieser lügende Sohn der Hure –«
    Als Soterius und Pryce miteinander kämpften, warfen sich Pell und Tabb mit einem Schlachtruf gegen ihre Angreifer, der sich an den Wänden brach und in der Höhle widerhallte. Überrascht trat einer der Angreifer zurück und fiel hintüber in die Dunkelheit. Dennoch rückten zwei von Pryces Männern näher gegen Pell vor, während die anderen Tabb einkreisten. Pryce kicherte.
    »Gebt es zu, Ihr seid verloren.« Pryce schleuderte Soterius so hart gegen die rückliegende Wand, dass Bans Kopf schwamm. »Curane hat seine eigenen Männer in den Tunneln, sie kümmern sich um die, die die Brücke nicht überqueren konnten. Es ist vorbei.«
    »Nicht, solange Ihr noch atmet.«
    Pell, der aus einer ganzen Anzahl von Wunden blutete, bekämpfte seine Angreifer wie wild, bis ein Messer ihn im Hals traf. Er stolperte und fiel auf die Knie. Blut schäumte vor seinem Mund. Tabbs Angreifer sprangen wie ein Rudel Wölfe auf ihn zu und auch Tabb ging zu Boden.
    Soterius sah, wie Latt sich auf die Knie zog. Ein Blutfaden sickerte aus ihrem Mund und ihr Gesicht war angespannt und konzentriert, so, als versuche sie, all ihre Anstrengungen in die Überwindung der Wurmwurz zu setzen. Magie barst aus ihren ausgestreckten Händen. Das Sigill flammte auf, blendete sie für einen Moment und erlosch. Latt brach vornüber zusammen und lag still.
    Ich werde sterben – und ich werde diese verräterische dimonn -Brut mit mir nehmen , dachte Soterius grimmig. Er nahm die Reste seiner schwindenden Kraft zusammen, um Pryce an der Kehle zu packen und zu würgen, und sein Schlachtruf war zum Teil Verteidigung und zum Teil ein Schrei der Wut und des Schmerzes. Er konnte spüren, wie das Blut unter seinem Hemd an ihm herunterlief. Pryce riss sich los und zog sein Schwert, auch wenn der beschränkte Platz einen guten Schwertstreich schwierig machte. Soterius stolperte und zog seine eigene Klinge, als sich auf einmal die Höhlen um sie herum mit rauschendem Wind und geisterhaftem Heulen füllten.
    »Was im Namen der Vettel –«, rief Pryce. Das klagende Heulen wurde lauter und dann fiel die Temperatur, bis

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