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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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ihnen der Atem stockte. Aus dem Abgrund und den Felsöffnungen schwärmten Geister auf Pryces Soldaten herab, das Maul offen und mit gebleckten Zähnen. Die Fackeln blakten, als Pryces Männer ihren Schrecken herausriefen und ihren Fluchtweg abgeschnitten sahen. Beim Aufflackern des letzten Lichts war es nur noch durch das fahle Glühen der Gespenster möglich zu sehen, was für einen Schrecken sie verbreiteten. Pryces Augen glommen verzweifelt auf, als seine Männer den rachsüchtigen Geistern zum Opfer fielen.
    Soterius hörte, wie Pryces Klinge auf ihn herabsauste, und warf sich selbst zur Seite. Gleichzeitig warf er selbst sein Schwert hinauf, als er in die Knie ging. Seine Klinge bohrte sich in Pryces Bauch, Blut und Innereien spritzten auf den felsigen Boden. Soterius wollte sich wieder auf die Beine stellen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht. Die Welt um ihn herum verschwamm und wurde unscharf.
    Tris döste unruhig. Es war früher Abend, lange, bevor die Attacke beginnen würde, und er wusste, dass das vielleicht seine letzte Chance auf Schlaf vor der Schlacht war. Nur ein Kerzenabschnitt Ruhe würde helfen, die nächsten Tage weniger anstrengend werden zu lassen. Auch wenn er bezweifelte, dass er schlafen konnte, gewann seine Erschöpfung Oberhand und er fiel in einen unruhigen Schlummer.
    Auf einmal fand er sich auf den Ebenen der Geister wieder, von Dunkelheit umgeben, die so absolut war, dass er seine Hand nicht vor Augen sehen konnte. Eine Präsenz fuhr auf ihn zu und ergriff ihn, bevor er sich vollkommen wappnen konnte. Es war eine Kreatur der Ebenen der Geister, weder Geist noch sterblich, noch unsterblich – ein dimonn .
    Ein zweiter dimonn kam hinzu und umkreiste ihn für die Jagd. Der erste dimonn packte fester zu und Tris schnappte nach Luft und spürte, wie der dimonn seine Lebenskraft einschnürte. Der dimonn fuhr über seinen Geist und Tris stieß ihn heftig zurück, um die Bilder der dunklen Vision zurückzuhalten, bevor sie sich festsetzen konnten. Die wirkliche Gefahr war der eiserne Griff des dimonns , der nach und nach Tris’ ganze Lebenskraft abzog. Tris wusste, er musste ihn loswerden oder sterben.
    Tris rief seine Macht, angetrieben von der Furcht, die durch seine Adern floss. Er griff nach seiner Magie, aber sie schlüpfte ihm durch die Finger. Die Magie fluktuierte unberechenbar. Wieder stürzten die dimonns sich auf ihn.
    Aus seinen Fingerspitzen brach jetzt ein leuchtend heller Lichtstrahl, der die Ebenen der Geister heller werden ließ als einen Sommertag am Mittag. Tris warf sich mit seinem ganzen Körper und all seiner Macht gegen den dimonn und stieß ihn von sich. Der zweite dimonn heulte auf und stürzte sich auf ihn, aber Tris ließ eine Flammenwand zwischen ihnen entstehen. Bevor der dimonn erneut zuschlagen konnte, verdoppelte Tris das Feuer und ließ die Flammen wie einen Vorhang um den dunklen Geist herum flackern, bis aus dessen Heulen ein ohrenbetäubendes Kreischen wurde. Das Feuer wurde noch heißer. Tris gab all seine Angst und Wut in seine Magie. Er spürte seinen Herzschlag in den Ohren. Ein Sterblicher oder ein Vayash Moru wäre in diesen Flammen sofort verbrannt. Tris schickte einen letzten Energiestoß und hielt ihn aufrecht, bis er spürte, dass die Energie des dimonns nicht mehr existierte. Wo die Flammen gewesen waren, war jetzt ein verkohlter Aschekreis. Der dimonn war fort. Von den Flammen zurückgezwungen, heulte der zweite dimonn auf und verschwand.
    Mit einem Ruck kam Tris wieder zu Bewusstsein. Er öffnete plötzlich seine Augen und sah eine dunkle Gestalt über seinem Feldbett. Eine Klinge gleißte im Licht des Ofens auf und er warf sich zur Seite. Plötzlich zuckte sein Angreifer zusammen und Blut sprudelte aus seinem Mund, als die Spitze eines Schwerts an der Stelle, wo sich seine Rippen befanden, durch den Mantel drang. Hinter dem Attentäter stand Coalan und hielt immer noch den Schwertknauf mit beiden Händen, auf seinem Gesicht ein Ausdruck von Schrecken und Entschlossenheit. Mit einem Gurgeln glitt der Mörder vom Schwert und fiel zu Tris’ Füßen zu einem Häufchen Elend zusammen.
    »Süße Chenne.« Tris stand auf und ging langsam auf Coalan zu.
    »Was ist passiert?« Senne war der Erste, der das Zelt erreichte. Hinter ihm strömten einige Wachsoldaten herein.
    Tris legte einen Arm um Coalans Schultern. »Es ist alles in Ordnung.« Er nahm das Schwert aus Coalans festem Griff und gab es einem der Soldaten, damit dieser es reinigte. Dann

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