Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
Vom Netzwerk:
der die margolanischen Bogenschützen begünstigte. Tris konnte spüren, wie sich die Magie um sie herum trübte. Selbst das bisschen Magie, das Fallon hier gewirkt hatte, brauchte gegen den sperrigen Strom hohe Kunst. Plötzlich schwoll die Blutmagie für Tris spürbar an, bevor sie zuschlug – eine Feuerwand kam von den Mauern des Schlosses herab, ein Feuer, das Menschen verbrannte, nicht aber den Stein. Tris konnte die Schreie der Soldaten und der Vayash Moru hören, als Männer in den mit stinkendem Wasser gefüllten Burggraben sprangen oder sich im Schnee wälzten, um die Flammen zu löschen. Tris konzentrierte seine Macht und schlug zurück. Er stellte sich vor, das Feuer zu löschen, wie man eine Kerze löschte, indem man den Docht abschnitt.
    Kleine Fässer mit brennenden Lumpen in den Spundlöchern flogen durch die Luft, geworfen von Curanes Männern. Die Fässer explodierten in der Nähe der Plattform, auf der Tris und Fallon standen.
    Zu spät fühlte Tris eine Präsenz, die sich auf seine Macht konzentrierte. Schmerz legte sich wie ein Laken aus Feuer auf Tris und Fallon und ließ sie beide in die Knie gehen. Tris kämpfte mit dem sich aufbäumenden Strom, um seine Schilde auch weiterhin aufrechtzuerhalten. Er spürte auch Fallons Schilde vollkommen zusammenbrechen und hörte, wie sie ihre Agonie herausschrie und wie sie sich im Schnee herumwälzte.
    Tris holte aus und schickte seine ganze Magie brennend den Pfad entlang, den der Schmerzzauber im Strom hinterlassen hatte. Dadurch mit seinem Peiniger verbunden, spürte Tris seine eigene Magie explodieren und wie sich die Macht der Detonation entlang den Kanälen der Magie ausbreitete.
    Tris konzentrierte sein ganzes Sein auf einen einzigen Gedanken: verbrennen.
    Mit einem Ruck merkte Tris, wie seine Magie ihr Ziel erreichte. Er spürte, wie seine Macht den Lebensfaden des anderen Magiers erfasste und die Magie in dessen Geist so niederrang, dass es das blaue Glühen des Lebensfadens bewirkte. Schreie hallten in seinem eigenen Geist wider, als das Feuer sowohl die Seele als auch den Körper des anderen auslöschte.
    Fallon packte ihn an den Schultern. »Was hast du getan?«
    Es brauchte alle Konzentration, um etwas zu erkennen. »Die Chancen etwas ausgeglichen.«
    Flammen leckten am dunklen Nachthimmel wie Meteore. Alles, was erreichbar war, wurde zu Geschossen für die Katapulte der Feinde. Tris und Fallon konnten kaum schnell genug reagieren, um die Truppen vor dem Schlimmsten zu bewahren. Der Rammbock behielt seine regelmäßigen Einschläge bei. Die Mauern von Lochlanimar gaben langsam nach. Zinnen brachen ab und fielen und begruben Männer unter tödlichem Steinregen.
    »Hört Ihr das?«
    »Was?«
    »Sie haben aufgehört, uns zu beschießen«, sagte Fallon und sah auf. »Glaubt Ihr, dass –?«
    »Schilde!«
    Alle Katapulte Curanes gingen auf einmal los und schossen Kessel mit geschmolzenem Blei durch die Luft. Als die Kessel fielen, versprühten sie ihren Inhalt über den Boden und die Truppen und das glühende Metall riss ihnen das Fleisch von den Knochen. Tris rief wieder nach seiner Magie und spürte, wie der Strom riss. Fäden von blauweißer Macht rasten wie ein Bündel Blitze auf sie zu. Einer der Fäden schlang sich um sein Bein und schnitt in seinen Schenkel. Überall war Magie um ihn herum, wild und gefährlich. Er konnte Fallon schreien hören, aber sie nicht sehen. Der große Fluss der Macht, der auch der Strom genannt wurde, leuchtete blendend hell in seinen magischen Sinn. Tris wusste, dass er sterben würde, wenn ihn noch mehr der Energiefäden trafen.
    Wie aus weiter Ferne konnte Tris die Rufe der Soldaten hören und den Donner von Pferdehufen. Die wirkliche Welt befand sich ganz am Rand seiner Wahrnehmung. Ungebändigte, wilde Magie umgab ihn wie einen Vortex und Tris war nicht länger sicher, ob er noch lebte oder ob es seine Seele war, die dieser weißglühende Strom der Macht suchte. Seine eigene Magie war nicht mehr erreichbar und weiter jenseits seines Zugriffs als jemals zuvor, seit sie erwacht war. Der Strom umgab ihn und füllte ihn aus. In seiner brandenden Macht hörte Tris einen Schmerzensschrei, als würde der Strom wissen, dass er wahnsinnig geworden war. Er konnte nichts sehen außer Blut und hörte nichts außer den Schreien der Männer und dem Heulen des Stroms.
    Tris’ ganzer Körper schmerzte. Am liebsten hätte er sich übergeben. Ein bekanntes Gefühl kribbelte durch ihn hindurch. Wurmwurz?
    »Langsam. Ihr seid in

Weitere Kostenlose Bücher