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Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Finsterwald: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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beeinträchtigen«, warnte ihn Taru. »Der Strom fließt von der Nördlichen See durch Dark Haven, er durchquert Margolan, dann Trevath und geht in die südlichen Königreiche. Curanes Landsitz befindet sich beinahe direkt über dem Strom. Das heißt, dass alle unsere Probleme noch schlimmer werden, je näher du dich bei der Schlacht mit Curane an der Quelle der Macht befindest.« Sie runzelte die Stirn. »Und diese Aufsplitterung, die es dir schwer machen wird, wird Curanes Blutmagiern in die Hände spielen.«
    »Verdammt!«
    »Schwester Landis setzt alle Schwestern unter Druck, sich aus der Politik herauszuhalten und sich der alten Magie zu widmen. Sie war nicht glücklich, dass wir dich ausgebildet haben. Sie will, dass Schwesternschaft neutral bleibt.« Taru lachte kurz auf. »Aber das wird nicht passieren.«
    »Erzählt«, meinte Mikhail und lehnte sich an den Kaminsims.
    »Arontalas Blutmagie hat nicht nur den Strom vergiftet, sondern auch verbrannte Erde hinterlassen. Besonders in der Nähe der Grenze nach Dhasson, wo er die magischen Bestien gerufen hat. Unsere Schwestern hätten schon allein damit zu tun, das Land zu reinigen und den Boden zu segnen, an dem die ashtenerath begraben wurden. – Das ist eine persönliche Sache«, fuhr Taru fort. »Wir wurden in Margolan geboren. Bevor es vorbei ist, wirst du Kriegsmagier in den südlichen Ebenen brauchen. Landis wird dann wahrscheinlich eine Revolte am Hals haben. Viele von uns würden sich lieber von der Schwesternschaft lossagen, als dich oder unsere Landsleute im Stich zu lassen.«
    »Interessant«, bemerkte Mikhail. »Der Blutrat sieht sich den fast gleichen Problemen gegenüber. Lord Gabriel hat ein Zugeständnis bekommen, als den vayash moru erlaubt wurde, gegen Arontala anzutreten. Aber die meisten vayash moru , die uns bei der Rückgewinnung des Throns geholfen haben, sagten schon, dass sie auch kämpfen werden, um Tris dort zu halten. Einige sind sogar in die Armee eingetreten.«
    »Das war auch verdammt gut so«, gähnte Tris. Die Medizin begann zu wirken. »Wir haben zu wenig Soldaten.«
    »Mikhail nickte. »Du wirst uns brauchen, wenn es gegen Curane geht.«
    »Was wird der Blutrat tun?«, fragte Tris.
    »Wie die Schwesternschaft wird er sich dann einer Revolte gegenüber sehen. Eine ganze Menge der älteren Vayash Moru wollen dich unterstützen und werden ihre Brut nicht beeinflussen, sich zurückzuziehen. Selbst der Blutrat kann sich keine Rebellion leisten.«
    Tris legte eine Hand über seine Augen. So wichtig wie diese Informationen auch waren, er wurde zusehends müder.
    »Das alles kann auch bis morgen warten«, sagte Taru mit einem Seitenblick auf Mikhail. »Wir werden dich ruhen lassen.« Coalan brachte sie zur Tür.
    Zachar schüttelte den Kopf. »Ihr habt Euch nicht geändert. Immer verlangt Ihr zu viel von Euch. Ihr wart das sturste und hartnäckigste Kind, das ich je gesehen habe«, sagte der weißhaarige Seneschall kichernd. »Ich erinnere mich, wie Ihr das Reiten lerntet. Es war Euch egal, wie oft Ihr hinuntergefallen seid oder wie sehr Ihr Euch gestoßen habt. Selbst als Ihr Euch den Arm gebrochen habt, spielte nichts eine Rolle, bis Ihr wieder im Sattel saßt.
    Zachar gehörte zum Palast, so lange Tris denken konnte. Carroways Musik war vielleicht das Herz von Shekerishet, aber Zachar war der Kopf – ein fähiger Verwalter, der sich mit den Feinheiten und den Finanzen auskannte und sie ehrlich und energisch durchzusetzen verstand. Es war Zachar, der die Ländereien und den Haushalt versah, wenn der König in die Schlacht ritt. Zachar kannte den Namen jedes einzelnen Dieners und kannte jedes Stück Silber, ob es sich nun um das Tafelsilber oder die Silbergeräte für die rituellen Zeremonien handelte. Der drahtige Mann hatte für Tris alt ausgesehen, seit er ein Kind gewesen war. Man hätte auch sagen können, er schien nie zu altern. Zachar war so verlässlich wie der Sonnenaufgang.
    Während seines Exils hatte Tris sich oft nach dem Schicksal des Seneschalls gefragt. Er hatte das Schlimmste angenommen. Aber nachdem er den Thron wiedergewonnen hatte, war ein Mann in einem weiten Gewand zu Fuß nach Shekerishet gekommen – schmutzig, unrasiert, ärmlich wie ein Kaufmann, der sich nicht einmal einen Esel leisten konnte. Der Mann war von den Wachen zweimal zurückgewiesen worden, als er den König sehen wollte. Schließlich hatte er sich geweigert zu gehen, bevor er nicht den Hauptmann der Wache gesehen hatte. Harrtuck erkannte

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