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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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feuchten Wald.
    Fiona war es bisher nicht bewußt geworden, wie sehr sie um Miles’ Sicherheit besorgt gewesen war, bis sie ihn wiedersah. Er tauchte aus einem stehenden Tümpel auf und hielt das Mädchen an der Hand. Beide waren naß, über und über mit Schmutz bedeckt, und dem Mädchen schnatterten die Zähne.
    Nach einem dankbaren Blick auf Miles, daß er mit heilen Gliedern vor ihr stand, entfernte Fiona den Mantel des alten Mannes von ihrer Schulter und legte ihn dem Mädchen um.
    »Es ist seiner! « sagte Christiana und wich vor dem Umhang zurück, als habe ihn der Teufel getragen.
    Roger fing den Mantel auf, warf ihn wieder Fiona zu, zog sein eigenes Wams aus und legte es dem Mädchen über die Schultern. Sie schmolz in Rogers Armen, als wäre sie ein Teil seiner Haut.
    »Wir müssen weiter«, sagte Miles und nahm Fionas Hand. »Sie werden bald zurückkehren und ihre Suche fortsetzen. «
    Sie marschierten die ganze Nacht hindurch. Fiona wußte, daß sie eigentlich vor Erschöpfung hätte zusammenbrechen müssen, doch sie fuhr fort, einen Fuß vor den anderen zu setzen und warf zuweilen einen verstohlenen Blick auf das Mädchen, das sie zu diesem Gewaltmarsch gezwungen hatte. Sie trug immer noch Rogers Wams, in dem sie fast ertrank, und sah noch jünger und zerbrechlicher aus, als sie zunächst gewirkt hatte. Sie wich nie weiter als zwei Zoll von Rogers Seite, selbst wenn sie so riskierte, daß ihr zuweilen die Zweige ins Gesicht peitschten. Was Roger anlangte, so schien es ihm nicht angenehm, wenn sich der Abstand zwischen ihnen vergrößerte.
    Fiona vermied es, Miles anzusehen, weil seine Augen vor Zorn loderten, und ein paarmal drohte er sogar ihre Hand in seiner zu zerquetschen. Einmal, als sie ihm zu erklären versuchte, warum sie seine Gefühle mißachtet und an der Rettungsaktion teilgenommen hatte, sah Miles sie mit so zornigen Augen an, daß Fiona buchstäblich in den Umhang des alten Mannes zurückkroch.
    Gegen Morgen sagte Miles: »Wir werden uns den Reisenden auf der Straße wieder anschließen und müssen ihr andere Kleider besorgen. «
    Christiana trug immer noch ihr juwelenbesetztes Gewand und die Perlenschnüre um den Hals. Irgendwie betonte der Schmuck ihren gefallenen Status - sie trug zwar noch ihre Juwelen; doch nun war ihr kostbares Kleid zerrissen, ihre Haare verfilzt, ihre Wangen voll blauer und roter Flecke, und der Dreck klebte jetzt getrocknet auf ihrer Haut.
    Als sie endlich die Straße erreichten und neben einer großen Gruppe von Reisenden anhielten, die eben aus dem Schlaf erwachten, wäre Fiona fast vor Erschöpfung zusammengebrochen. Miles fing sie auf und zog sie auf seinen Schoß. »Wenn du noch einmal so etwas tust wie gestern abend, Weib… « begann er, hielt dann mitten im Satz inne und küßte sie so heftig, daß ihr Mund schmerzte.
    Tränen schossen ihr in die Augen, Tränen der Freude, daß er in Sicherheit war. Es hatte eine Zeit gegeben, wo sie überzeugt war, sie würde Miles nicht mehr lebendig wiedersehen, wenn er ein Schwert aus der Scheide zog. Ich würde alles für dich riskieren«, flüsterte sie und schlief dann in seinen Armen ein.
    Es schienen erst Sekunden vergangen, als Fiona wieder aufwachte und sie mit einem kurzen Abstand zu den anderen Reisenden auf der Straße ihren Weg fortsetzten. Das Mädchen Christiana trug nun ein grobes Wollkleid mit einer großen, ihr Gesicht beschattenden Kapuze.
    Mittags machten sie Rast, und die Männer ließen die Frauen am Straßenrand alleine, während sie zu den anderen Reisenden gingen, um für den verhaßten Mantel Brot und Käse einzutauschen.
    Fiona lehnte sich gegen einen Baum und versuchte sich zu entspannen, doch Christianas Nähe verhinderte das. Sie vermochte den Haß auf das Mädchen nicht zu unterdrücken, das fast ihren Untergang bedeutet hätte.
    »Werdet Ihr mich lange hassen, Fiona? « erkundigte sich Christiana mit leiser Stimme.
    Fiona warf ihr einen betroffenen Blick zu, ehe sie sich abwandte. »Ich hasse Euch nicht. «
    »Ihr seid es nicht gewohnt, zu lügen«, erwiderte das Mädchen.
    Fiona wandte sich Christiana wieder zu. »Mein Mann hätte getötet werden können, als er Euch rettete! « sagte sie heftig. »Das gleiche gilt für meinen Bruder! Was für eine Macht habt Ihr über Roger? Habt Ihr ihn verhext? «
    Christiana lächelte nicht, noch zeigte sie sich verstimmt. Sie sah Fiona nur mit ihren großen Augen eindringlich an.
    »Ich habe immer von einem Mann wie Roger geträumt. Ich habe immer

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