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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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der Welt folgen. Doch die Zeit wird kommen, wo du zu wählen hast. Und niemand von uns kann dir diese Entscheidung abnehmen. Nun komm nach unten, und gib Miles einen Abschiedskuß, ehe er wieder anfängt, meine Möbel zu demolieren. Wir sind damit nicht gerade reich gesegnet. Übrigens, weißt du, wie der Wandteppich auf den Boden gelangte? «
    Fiona wurde glühendrot im Gesicht, und Alicia prustete vor Lachen, als sie zusammen die Treppe hinuntergingen.
    »Fiona. « Miles lachte und zog sie in die dunkelste Ecke der Halle, wo er sie leidenschaftlich abküßte. »Ich bin doch nur drei Tage fort. Wirst du mich so sehr vermissen? «
    »Du bist immer noch der beste von allen Teufeln. Wenn du zurückkommst, und ein halbes Dutzend Männer humpeln mit gebrochenen Zehen durch die Halle, ist das deine Schuld. «
    Er streichelte ihre Wange. »Nachdem Sir Guy es so gut getroffen hat, werden sie dagegen nichts einzuwenden haben. «
    »Was meinst du damit? «
    »Alicia gab den häßlichen Riesen in die Pflege eines munteren, hübschen Mädchens, und nun sind die beiden unzertrennlich. Er muß für sie jeden Tag das Wasser holen, und wenn er mit einer Nadel umgehen könnte, würde er zweifellos ihre Hemdkragen besticken. «
    Es fehlte nicht viel, und Fiona hätte Miles gegen das Schienbein getreten, denn das Hemd, das er unter dem schottischen Plaid trug, hatte sie für ihn mit Stickereien versehen.
    »Holla, meine kleine Gefangene, benimm dich, oder ich schicke dich wieder nach Hause. «
    Bei diesen Worten wurden ihre Augen hart; doch Miles lachte nur und küßte sie sanft in den Nacken. »Was du empfindest, steht in deinen Augen. Nun küsse mich noch einmal, und um so schneller werde ich zurück sein. «
    Minuten später stand sie mit leeren Armen und schwerem Herzen da. Etwas würde passieren. Das wußte sie. Am liebsten hätte sie sich nun in ihrem Zimmer versteckt und wäre drei Tage dort geblieben; doch sie wußte, daß Miles recht hatte. Nun war die Zeit günstig dafür, die Furcht vor fremden Männern ein wenig abzubauen.
    Am frühen Nachmittag arrangierte sie einen eigenen Ausflug. Sie wollte mit Kit und zehn Clans-Männern, Tam einbegriffen, zu einer Ruine reiten, von der Alicia ihr erzählt hatte. Kit konnte dort die Ruine erforschen, während sie daran arbeitete, ihre Angst zu überwinden.
    Als sie die Ruine erreichten, hatte Fiona schon schreckliches Herzklopfen, vermochte aber Tam zuzulächeln, als er ihr vom Pferd herunterhalf. Als sie einen Mann hinter sich hörte, drehte sie sich nicht sofort um, sondern versuchte, ganz normal darauf zu reagieren. Als sie Jarl hinter sich sah, wurde sie mit einem stolzen Lächeln von dem jungen Mann belohnt, und Fiona wandte sich mit einem kurzen Lachen an Tam.
    »Weiß denn jeder über mich Bescheid? «
    »Mein Clan hat großen Respekt vor Euch, weil ihr Euch genauso lautlos in den Wäldern bewegen könnt wie jede schottische Frau, und wir mögen Leute, die ein Kämpferherz haben. «
    »Ein Kämpferherz! Aber ich habe mich meinen Feinden ergeben. «
    »Nein, Mylady«, erwiderte Tam lachend, »Ihr seid nur zur Vernunft gekommen und habt begriffen, was für feine Menschen wir Schotten doch sind — und im geringeren Maße auch die Montgomerys. «
    Fiona schloß sich dem allgemeinen Gelächter an.
    Später, als sie auf einem Stein inmitten der alten Burgruine saß, beobachtete sie die Männer unter sich und begriff, daß sie eigentlich gar keine Angst vor ihnen hatte und wie gut ihr diese entkrampfte Haltung bekam. Sie hatte Miles Montgomery viel zu verdanken.
    Entweder war sie zu sehr in die Betrachtung der Männer vor sich versunken, oder vielleicht hatte ihre Wachsamkeit in den letzten paar Monaten nachgelassen, jedenfalls hörte sie zunächst das Pfeifen nicht, das aus den Bäumen hinter ihr kam. Als es in ihr Gehirn eindrang, wurde jede Zelle ihres Körpers hellwach. Zunächst schaute sie sich um, ob einer von den MacArrans auf das Signal aufmerksam geworden war. Kit spielte mit dem jungen Alex, und die beiden machten großen Lärm beim Spielen, während die Männer ihnen wohlwollend zusahen.
    Langsam, als habe sie eigentlich kein Ziel vor Augen, verließ Fiona die Ruine und tauchte dann so lautlos wie eine Rauchwolke zwischen den Bäumen unter. Sobald sie sich im Schatten des Waldes befand, stand sie still und wartete, während die Tage ihrer Kindheit in ihrem Bewußtsein wieder lebendig wurden.
    Brian war stets von seinen Geschwistern beschützt worden. Er war zwar älter

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