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Fiona

Fiona

Titel: Fiona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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eine mögliche Rivalin in ihr. Als Alicia anfing, Fiona herumzukommandieren, wie sie das mit jedem zu tun pflegte, lehnten Miles und Stephen sich beruhigt zurück. Dreimal sagte Fiona zu Alicia, wo sie sich ihretwegen von der Klippe ins Meer stürzen könne, und Alicia hatte herzlich darüber gelacht.
    Rab schien Fiona ebenfalls adoptiert zu haben, und oft weigerte er sich, beiden Frauen zu gehorchen und zog sich statt dessen schmollend in einen Winkel zurück.
    Als Stephen den Hund einen Feigling schalt, fielen beide Frauen über ihn her.
    Mit jedem Tag kamen Miles und Fiona sich näher. Manchmal, wenn sie Miles beim Training beobachtete und seinen nackten, vor Schweiß glitzernden Oberkörper sah, spürte sie, wie ihr die Knie weich wurden. Immer spürte Miles ihre Gegenwart in diesen Momenten, und die heißen Blicke, die er ihr dann zuwarf, brachten sie zum Beben. Einmal verfehlte Stephens Lanze Miles’ Kopf nur um Haaresbreite, weil Miles sich von Fionas begehrlichen Blicken ablenken ließ. Stephen war so wütend gewesen, daß er Miles am Hals würgte.
    »Noch einen Zoll mehr, und ich hätte dich töten können«, brüllte Stephen vor Wut.
    Alicia und Fiona, Rab und Sir Guy - alle wurden in diesen Tumult hineingezogen. Stephen, der vor Zorn am ganzen Körper rot anlief, forderte von Miles, daß er Fiona sofort vom Übungsfeld entfernen solle. Miles ließ sich von der Wut seines Bruders nicht aus der Ruhe bringen, war aber sofort bereit, Stephens Begehren zu erfüllen. Und was für ein denkwürdiger Nachmittag das gewesen war! Denn trotz seiner äußerlichen Gelassenheit hatte Stephens ungewöhnlicher Zorn Miles so aufgeregt, daß er Fiona abwechselnd attackierte und sich an sie klammerte. Sie liebten sich im Bett, quer über einem Sessel, wobei ihr die Lehne fast das Rückgrat zerbrach, und gegen eine Wand gelehnt. Unglücklicherweise drückte Miles Fiona gegen einen Wandteppich, und sie klammerte sich daran fest. Der schwere, verstaubte Gobelin fiel auf sie herunter und riß sie zu Boden; doch sie machten dort weiter, bis sie an ihrem Hustenanfall fast erstickten. Aneinandergekoppelt, krochen sie unter dem Gobelin hervor und machten auf dem kalten Steinboden weiter. Als sie, erhitzt und erschöpft, an diesem Abend zum Essen in der Halle erschienen, stimmte der gesamte MacArran-Clan ein heulendes Gelächter an. Stephen war immer noch zornig und erneuerte sein Gebot, daß Fiona sich vom Übungsgelände fernzuhalten habe.
    Zwei ganze Monate und eine Woche waren sie nun zusammen, dachte sie — fast fünf Monate seit ihrer »Gefangennahme«.
    Aber sie wußte, daß diese Episode nun zu Ende ging.
    Gavin schickte Miles einen Boten. Roger Chatworth und Pagnell waren zusammen zum König geritten, und Roger hatte König Heinrich erzählt, daß Raine Montgomery versuche, eine Armee gegen den König auszuheben und daß Miles Fiona als Geisel festhielte. Der König erklärte, wenn Miles Fiona nicht freiließe, würde er ihn als Verräter ächten lassen und alle seine Ländereien konfiszieren. Und was Raine betraf, so drohte der König, den Wald niederzubrennen.
    Gavin hatte Miles gebeten, Fiona freizulassen. Miles sprach tagelang kein Wort mehr mit ihr; doch zuweilen sah er sie mit großer Sehnsucht an, und Fiona spürte nun, daß ihre Tage der Zweisamkeit gezählt seien. Miles drängte sie, mehr Zeit mit den MacArrans zu verbringen, als versuchte er, sie auf eine Zukunft vorzubereiten - eine Zukunft ohne ihn.
    Fiona lebte nun in einem Zwiespalt. Einerseits wollte sie lernen, wie man furchtlos mit Männern umgehen konnte; doch gleichzeitig wollte sie jede Minute mit Kit und Miles verbringen.
    »Tod und Verdammnis! « murmelte sie, als sie allein im Zimmer war. Wie hatte sie zulassen können, daß sie als unabhängige Frau in diese totale Abhängigkeit geraten war?
    Gavin war wieder nach Schottland gekommen, so wutgeladen diesmal, daß sein erster Besuch dagegen freundlich genannt werden mußte. Und zum erstenmal empfand Fiona Gewissensbisse, daß sie in der friedlichen Hausgemeinschaft der MacArrans bleiben wollte.
    Als Miles in ihr gemeinsames Zimmer kam, bat sie ihn, ihr zu gestatten, daß sie mit Gavin nach England zurückkehrte. Sie hatte sich vorgenommen, ihm zu sagen, sie wollte beide Familien retten — die Montgomerys wie die Chatworth’ —, doch Miles ließ sie gar nicht erst zu Wort kommen. Stephens und Gavins Wutausbrüche waren ein mildes Säuseln im Vergleich zu Miles’ Toben. Er fluchte in drei Sprachen,

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