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Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht

Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht

Titel: Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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schließlich hier. Nicht, weil ich zu fliehen versuche – obwohl das sicher auch eine Rolle spielt –, sondern weil ich mein altes Ich wiederfinden will, das Ich, das der Welt energisch und mutig und neugierig gegenübertrat.
    Falls diese Beth nicht völlig zerstört worden sein sollte.
    Solche Gedanken will ich eigentlich überhaupt nicht zulassen, aber es fällt schwer, sie zurückzudrängen.
    Apartment 514 liegt in der Mitte eines stillen, mit Teppichen ausgelegten Flures. Die Schlüssel passen mühelos ins Schloss, und gleich darauf trete ich in die Wohnung. Mein erster Eindruck ist Überraschung, denn ich werde von einem leisen Fiepen begrüßt, gefolgt von einem hohen, piepsigen Miau. Ein warmes, weiches Fell streicht an meinen Beinen entlang, und ein Körper schlängelt sich zwischen meine Waden, bringt mich beinahe zum Stolpern.
    »Hallo, hallo!«, rufe ich und sehe nach unten in das schmale, schwarze Gesicht mit den Barthaaren und dem dunklen Fell, das so angedrückt ist wie bei einem Kissen, auf dem eben noch jemand saß. »Du musst De Havilland sein.«
    Der Kater miaut erneut, bleckt seine spitzen, weißen Zähne und zeigt mir seine kleine, rosa Zunge.
    Ich versuche, mich umzusehen, während der Kater hektisch schnurrt und sich fest an meinen Beinen reibt. Offenbar freut er sich, mich zu sehen. Ich stehe in der Diele und merke bereits hier, dass Celia der Dreißiger-Jahre-Ästhetik des Hauses treu geblieben ist. Der Boden ist schwarzweiß gefliest, mit einem weißen Kaschmirteppich in der Mitte. Ein nachtschwarzer Beistelltisch steht unter einem großen Art-déco-Spiegel, umrahmt von zwei geometrischen Chromleuchten. Auf einem Wandgestell befindet sich eine riesige, weiße Porzellanschale mit Silberrand, mit Vasen zu beiden Seiten. Alles ist elegant und von stiller Schönheit.
    Ich habe nichts anderes erwartet. Mein Vater gab sich immer aufreizend vage, was die Wohnung seiner Patentante anbelangte. Er kannte sie von seinen seltenen Besuchen in London, aber stets vermittelte er mir den Eindruck, dass sie so glanzvoll war wie Celia selbst. Celia hatte mit zwanzig als Model angefangen, war sehr erfolgreich gewesen und hatte haufenweise Geld verdient, aber später gab sie das Modelbusiness auf und wurde Modejournalistin. Sie heiratete und ließ sich wieder scheiden und heiratete erneut und wurde Witwe. Sie bekam nie Kinder, was vermutlich der Grund für ihre jugendliche Art und ihre Lebendigkeit war. Meinem Vater war sie eine halbherzige Patentante, fegte nach Lust und Laune in sein Leben hinein und wieder hinaus. Manchmal hörte er jahrelang nichts von ihr, dann tauchte sie aus heiterem Himmel auf, beladen mit Geschenken, immer elegant und nach der neuesten Mode gekleidet. Sie umarmte ihn enthusiastisch und versuchte, ihre lange Abwesenheit wiedergutzumachen. Aber sie hielt immer den Kontakt, auch als er längst erwachsen war. Ich erinnere mich, dass ich sie hin und wieder traf, ein schüchternes, x-beiniges, kleines Mädchen in kurzen Hosen und T-Shirt, die Haare wirr nach allen Seiten abstehend. Niemals hätte ich mir vorstellen können, so elegant und weltgewandt zu sein wie diese Frau vor mir, mit ihren perfekt geschnittenen, silbergrauen Haaren, ihren umwerfenden Kleidern und ihrem prachtvollen Schmuck.
    Was sage ich denn da? Selbst jetzt kann ich mir nicht vorstellen, jemals so wie sie zu sein. Nicht eine Sekunde lang.
    Und doch stehe ich jetzt hier, in ihrem Apartment, das fünf Wochen lang ganz allein mir gehört.
    Der Anruf kam völlig unerwartet. Ich schenkte ihm weiter keine Beachtung, bis mein Vater den Hörer auflegte. Er wirkte nachdenklich und sagte zu mir: »Hättest du Lust auf ein paar Tage in London, Beth? Celia will verreisen, und sie braucht jemanden, der sich um ihre Katze kümmert. Sie findet, du würdest es vielleicht ganz angenehm finden, ihre Wohnung zu nutzen.«
    »Ihre Wohnung?«, wiederholte ich und sah von meinem Buch auf. »Ich?«
    »Ja. Sie liegt in einem ziemlich vornehmen Viertel, glaube ich. Mayfair oder Belgravia oder so. Ich war jahrelang nicht mehr dort.« Er hob die Augenbrauen, warf meiner Mutter einen Blick zu. »Celia begibt sich fünf Wochen lang in einen Retreat in den Wäldern von Montana. Offenbar benötigt sie spirituelle Erneuerung. Wie du ja auch, Beth.«
    »Tja, es hält sie jung«, meinte Mutter und wischte über die Platte des Küchentisches. »Nicht jede Siebzigjährige ist für so eine Reise noch fit genug.« Sie stand auf und starrte das polierte Holz

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