Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht
Einverständnis und mit festen Grenzen und ist absolut sicher. Aber das willst du eigentlich nicht. Wenn du den Wunsch hättest, dich peitschen oder schlagen oder bestrafen zu lassen, dann wüsstest du das mittlerweile.«
Ich halte seinem Blick stand. »Du wusstest es nicht.«
Er wirkt überrascht. »Wie meinst du das?«
»Du hast mir erzählt, dass dir dieses Verlangen nicht bewusst war, bevor dir Vanessa zeigte, was sie sich von dir wünscht. Du wusstest nicht einmal, dass du dominant sein willst, bevor du das Auspeitschen gesehen hast.«
Es tritt eine lange Pause ein, während Dominic darüber nachdenkt. Mit einer Hand reibt er geistesabwesend über die Armlehne des Sessels. Dann sagt er schließlich: »Du hast recht, das war mir so gar nicht klar. Ich weiß nur nicht, ob es für Subs genauso ist, das ist alles.«
»Warum können wir nicht einfach weiter zusammen sein und abwarten, was passiert?«, frage ich, beinahe schon verzweifelt. »Vielleicht stellen sich dieses Mal diese Wünsche bei dir nicht ein.«
»Das kann ich dir nicht versprechen, Beth, und in Wahrheit sieht es nun einmal so aus, dass es bislang immer passiert ist. Ich möchte keine Gefühle in dir wecken und dich dann einfach sitzenlassen, weil es zwischen uns doch nicht funktioniert.«
»Dafür ist es jetzt ein wenig zu spät«, erkläre ich gefasst.
»Ich weiß, es tut mir leid.« Er zupft am Überwurf des Sessels, kann mir nicht in die Augen schauen.
Ich starre seinen groß gewachsenen, wunderschönen Körper an, der eigentlich zu groß für Celias fragilen Sessel ist, und frage mich, wie es so weit hatte kommen können. »Du meinst also, selbst nach dem, was gerade war, dass es vorbei ist, dass das mit uns keine Zukunft haben kann?«
Dominic sieht zu mir auf. In seinem Blick liegt Traurigkeit. »Ich fürchte, ja.«
Ich bin am Boden zerstört. »Dann war das jetzt unser Abschiedsfick?« Es klingt zynischer, als ich es beabsichtigt hatte.
»Du weißt, dass es so nicht war«, meint er leise.
Ich bin ebenso wütend wie traurig. »Ich verstehe einfach nicht, wie du zu mir sagen kannst, dass du mich willst, dass du an nichts anderes als an mich denken kannst, dass du einen solchen Orgasmus haben kannst, wie du ihn eben hattest – und mich dann einfach sitzenlässt.«
Er schließt kurz die Augen. Als er sie wieder öffnet, wirkt er noch trauriger als vorhin, bevor wir uns liebten. Langsam steht er auf. »Weißt du was? Ich verstehe es auch nicht. Aber so ist es am besten, Beth. Glaube mir.«
Er tritt auf mich zu, beugt sich nach unten und küsst mich auf die Lippen. Seine Nähe ist berauschend, aber ich schließe die Augen, versuche, ihn auszublenden.
»Beth.« Seine Stimme ist kaum mehr als ein leises Murmeln. »Nichts wäre mir lieber, als dir meine dunkelste Seite zu offenbaren. Ich möchte dir auch noch den letzten Funken meines Verlangens für dich zeigen, und ich möchte, dass du ganz und gar mein bist. Aber von diesem Ort gibt es kein Zurück, Beth, und ich ertrage den Gedanken nicht, dich dorthin zu führen und dich dort zu verlieren.« Einen Herzschlag lang schweigt er, dann flüstert er: »Es tut mir leid.«
Ich halte die Augen geschlossen, aber ich weiß, dass er sich aufrichtet, und seine Schritte sagen mir, dass er den Raum verlässt. Dann höre ich, wie sich die Wohnungstür hinter ihm schließt, und es fühlt sich an, als ob in diesem Moment mein Herz tatsächlich bricht.
11. Kapitel
»Nein, Mum, es geht mir gut, ehrlich.« Ich schneide eine Grimasse in Richtung James, der mir eine Tasse Kaffee auf den Schreibtisch stellt, und bedeute ihm, dass es nicht lange dauern wird. Er macht eine ›Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen‹-Geste und entfernt sich diskret, damit ich ungezwungen reden kann.
»Bist du sicher, Kleines?« Meine Mutter klingt besorgt. »Ich mache mir Sorgen um dich, so ganz allein in dieser großen Stadt.«
»Es geht mir wirklich gut. Und ich bin gerade bei der Arbeit, darum kann ich jetzt nicht reden …«
»Versprich mir, dass du mich nachher anrufst? Wenn du mich brauchst, kann ich jederzeit in den Zug steigen!«
»Dazu besteht gar keine Veranlassung. Ich rufe dich bald an, versprochen. Jetzt muss ich aber auflegen.«
»Also schön. Pass auf dich auf. Ich hab dich lieb!«
»Ich dich auch, Mum.« Ich lege den Hörer auf, fühle mich durch das Gespräch mit meiner Mutter getröstet. Obwohl ich ihr die Sache mit Dominic nicht erzählt habe, hörten ihre scharfen, mütterlichen
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