Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht
Sie sind offensichtlich ebenfalls verrückt nach ihm, und wenn man im Griff einer so starken Emotion steckt, dann würde man alles tun. Er sieht die Probleme, die auf Sie beide zukommen könnten, und er will Sie dem nicht aussetzen, Sie dagegen sind bereit, später zu leiden, wenn Sie nur jetzt die Freuden auskosten können.«
Ich denke einen Augenblick darüber nach, starre auf das helle Holz des Schreibtisches und den Haufen bunt illustrierter Katalogfahnen, dann sage ich leise: »Und was, wenn ich jetzt schon leiden würde?«
James schaut mich fragend an. »Wie meinen Sie das?«
»Dominic hat sein Bedürfnis nach Kontrolle als eine Art Sucht beschrieben, wie eine Drogensucht. Vielleicht kann ich mit ihm in diese Welt eintauchen, und gemeinsam finden wir eine Heilung, einen Weg, darüber hinwegzukommen.« Das klingt für meine Ohren absolut vernünftig. Ich empfinde einen Glücksrausch, als ob ich über die perfekte Lösung gestolpert wäre. Natürlich. Wenn ich mich in diese Sphäre begeben muss, um mit Dominic zusammen zu sein, dann werde ich genau das auch tun. Ich erinnere mich, wie seine Hand meine Handgelenke umfasste, während wir uns liebten, erinnere mich an seinen Befehl, jetzt zu kommen, der mich in den Orgasmus katapultierte, und ein köstlicher Schauder überläuft mich. Vielleicht wird diese Entdeckungsreise ja unerwartete, verborgene Freuden enthüllen.
»Das ist eine ernste Sache, Beth.« James hebt besorgt eine Augenbraue. »Dominic hat deutlich gemacht, dass Sie in diesem Teil seines Lebens nicht erwünscht sind. Vielleicht ist das ein Aspekt seines Charakters, den er tief im Innern nicht mag oder nicht mit Ihnen teilen will.«
»Wenn er das nicht mit mir teilt, können wir niemals eine Beziehung haben«, erkläre ich fest. »Aber genau das wünsche ich mir mit aller Kraft. Außerdem …« Ich spüre, wie ich rot anlaufe, weil ich gleich etwas sagen werde, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich es einmal laut aussprechen würde, geschweige denn vor meinem neuen Chef. »… ein Teil von mir ist neugierig. Ich möchte verstehen, warum diese Sache so viel Macht über die Menschen hat. Überhaupt bin ich seit Jahren nur halb lebendig, und ich will nicht in diese schläfrige Existenz zurückfallen.«
Jetzt hebt James beide Augenbrauen. »Also gut, dann ist es etwas anderes. Wenn Sie es ebenso sehr für sich selbst wie für ihn tun wollen … dann verstehe ich es. Es ist weniger gefährlich. Ich wäre nur absolut dagegen, wenn Sie es ausschließlich tun, um ihn zu halten.« Er wirkt nachdenklich. »Zu dieser Szene – BDSM , wie man es nennt: Bondage, Dominanz, Sado-Masochismus – habe ich persönlich mich nie hingezogen gefühlt, viele schwule Männer dagegen schon. Es gibt Lederfetischisten, die sehr auf Fesselung und Züchtigung abfahren. Ich hatte Freunde, ein Paar, die konsequent eine Meister-und-Sklave-Beziehung lebten, wann immer sie zu Hause oder im Beisein enger Freunde waren.« James runzelt die Stirn angesichts der Erinnerung. »Ich muss sagen, mir kam das höchst kurios vor. Es hat mich nie angesprochen. Es war sogar unangenehm, sie so zu sehen – Gareth war der Meister, und Joe war der Sklave, nur dass Gareth ihn ›es‹ nannte. Joe lebte buchstäblich als Sklave, kochte, machte sauber, bediente Gareth auf jede nur denkbare Weise, kroch oft auf allen vieren herum. In ihrem Haus hatten sie eine Folterkammer, in die sie sich zurückzogen, um ihre Spielchen zu spielen – Gareth züchtigte Joe stundenlang. Zu ihrer beiderseitigen Befriedigung, wie ich hinzufügen möchte«, wirft James rasch ein. »Aber um ehrlich zu sein, mir war dieser Gedanke immer unangenehm. Da möchte der kleine Mann doch lieber fortlaufen und sich verstecken, anstatt sich zu seiner vollen Größe zu recken, wenn Sie wissen, was ich meine.«
Meine Augen sind mittlerweile ganz groß, und ich merke, wie nervös ich innerlich bin. »Glauben Sie, dass Dominic das auch will?«
»Einen Sklaven?« James schüttelt nachdenklich den Kopf. »Ich glaube nicht. Ein Sub ist nicht dasselbe wie ein Sklave, soweit ich weiß. Gareth hat mir einmal erzählt, dass Joe durch und durch Masochist sei, man nennt das auch ein Schmerzschwein.«
»Wie bitte?«
»Ich weiß, das klingt unschön. Ich denke, es bedeutet, dass er selbst für BDSM -Gepflogenheiten auf die strengste Form der Züchtigung stand, außerhalb der Bandbreite dessen, was üblicherweise als sicher gilt. Ich glaube nicht, dass Dominic das von Ihnen
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