Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
mager und grau, ein Tropf ist daran befestigt, und ich will nichts durcheinanderbringen. »Ich liebe Ihr Weihnachtsgeschenk, vielen Dank dafür. Es ist herrlich. Ich werde es in Ehren halten. Ich freue mich sehr darauf, im neuen Jahr wieder mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Wir werden viel Spaß haben. Und wir werden nicht länger nach Andreis Pfeife tanzen.« Ich muss schwer schlucken, als ich daran denke, was Anna erzählt hat. Der arme, unschuldige, ehrliche Mark. Andrei hat ihn ausgenutzt und ihn dazu gebracht, Geld für ihn zu waschen. Sein aufrechter Charakter hat ihn in Schwierigkeiten gebracht, denn er dachte, Andrei sei ein ebensolcher Ehrenmann wie er. Ich versuche, mir Mark vor Gericht vorzustellen, wie er darum kämpft, seinen Namen reinzuwaschen, aber das macht mich so unendlich traurig, dass ich den Gedanken nicht lange aushalte. Ist das Marks Zukunft? Ich wünschte, ich hätte die Macht, sie zu ändern, aber das liegt jetzt nicht mehr in meiner Hand. Die Wahrheit über Andrei ist herausgekommen, und ich kann mich den Enthüllungen nicht mehr in den Weg stellen.
»Oh, Mark«, flüstere ich. »Es tut mir so leid. Ich habe das Gefühl, dass ich Ihnen all das eingebrockt habe. Das wollte ich nicht! Ich würde alles tun, um es zu ändern. Bitte, bitte, werden Sie wieder gesund, damit wir das zusammen durchstehen können.«
Ich höre ein Seufzen und glaube einen Moment lang, dass es von Mark kommt, aber dann denke ich, dass es die Pumpe und das Zischen des Sauerstoffs gewesen sein muss. Das Piepen der Maschinen geht immer weiter. Mark liegt im Bett, stumm, bewusstlos, um sein Leben kämpfend.
Ich werde von einer Krankenschwester geweckt. Benommen komme ich zu mir, verwirrt angesichts meiner Umgebung. Wo bin ich? Dann fällt es mir wieder ein. Ich bin im Krankenhaus und muss auf den Stühlen im Wartezimmer eingeschlafen sein, während Caroline an Marks Bett Wache hielt. Später wird sie auf dem Klappbett in seinem Zimmer schlafen, während ich an seinem Bett wache.
»Was ist?«, frage ich und schüttele den Schlaf ab.
»Kommen Sie bitte«, sagt die Schwester mit ernster Miene. Sofort bin ich hellwach und auf den Beinen. Mein Magen dreht sich vor Angst, während ich ihr durch den Flur zu Marks Zimmer folge. An Marks Bett stehen zwei weitere Krankenschwestern und kümmern sich um die Maschinen und die Infusionen, murmeln einander Zahlen und Statistiken zu. Caroline ist ebenfalls dort. Sie beugt sich über Mark und hält seine Hand.
»Oh, Mark«, schluchzt sie. »Bitte verlass mich nicht. Bitte nicht.«
Ich wende mich an die Krankenschwester. »Ist es …?«
Sie schaut mich traurig an. »Ich fürchte, er ist zu schwach. Wir können jetzt kaum noch etwas tun.«
»Nein!«, rufe ich. Das werde ich nicht zulassen. Mark darf nicht sterben, er darf es einfach nicht! »Wo sind die Ärzte? Kann man nicht operieren? Ihm mehr Medikamente geben? Irgendetwas tun!«
»Der Facharzt war schon hier. Wir können nichts weiter tun, als es ihm so leicht wie möglich zu machen.« Sie legt ihre Hand auf meinen Arm. »Er leidet keine Schmerzen. Er ist ganz friedlich.«
Ich schaue zu Mark. Wie kann sie das sagen? Sein Atem kommt mühsam und gequält, seine Brust erschauert, wann immer sie sich hebt und senkt. Das Geräusch, wie seine infizierten Lungen nach Luft ringen, ist das Schlimmste, was ich je gehört habe.
Ich gehe zu Caroline. Sie dreht sich zu mir, Tränen strömen über ihr Gesicht. »Es ist so weit, Beth. Er verlässt uns.«
»Nein … oh, Caroline, nein!« Trauer wallt in mir auf wie ein übervoller Fluss, der über die Ufer tritt und sich unaufhaltsam seinen Weg bahnt. Ich vergieße heiße Tränen, während eine Krankenschwester die andere auffordert, die Morphiumdosis zu erhöhen.
Caroline und ich umarmen uns, schluchzen, und dann werden wir beide auf einen Schlag ruhiger. Wir weinen immer noch, aber die Hysterie, die uns zu überwältigen drohte, ebbt ab, und der Raum füllt sich mit einer seltsamen Gefasstheit. Wir schauen beide zu Mark hinunter, und während ich ihn ansehe, hat es den Anschein, als ob sich sein Gesicht unter der Sauerstoffmaske verändert. Seine Stirn scheint glatter zu werden, seine Gesichtszüge entspannen sich, der Druck scheint von ihm zu weichen. Eine halbe Stunde sitzen wir regungslos bei ihm.
»Miss Palliser.« Eine Krankenschwester tritt zu Caroline und legt ihr sanft die Hand auf den Arm. »Wir können jetzt nichts mehr tun. Sollen wir die Sauerstoffpumpe
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