Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)

vorstellen. Er ist mein … Freund.«
    Es scheint mir eine unzureichende Beschreibung für all das, was Dominic für mich ist und was er mir bedeutet, aber mir fällt kein anderes Wort ein.
    Dominic tritt mit einem Lächeln im Gesicht vor und versprüht mühelosen Charme. »Guten Tag, Mrs Villiers, es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen. Beth hat mir schon so viel von ihrer Familie erzählt. Ich habe das Gefühl, Sie bereits zu kennen.«
    »Hm«, sagt meine Mutter schon etwas besänftigt. »Sie hat mir praktisch gar nichts von Ihnen erzählt. Aber ich freue mich, Sie kennenzulernen. Kommen Sie doch bitte herein.«
    Als wir ins Haus gehen, legt sie ihren Arm um mich und drückt mich. »Es hat mir so leidgetan, das von Mark zu hören, mein Schatz. Wir haben deine Nachricht erhalten. Wie traurig.«
    »Danke, Mum«, flüstere ich.
    »Aber … ich freue mich wirklich, Dominic kennenzulernen.« Sie sieht über die Schulter zu Dominic, der uns folgt und dabei mit Dad redet. »Ich nehme mal an, dass er derjenige ist, der dir den Ring geschenkt hat? Und der dich dazu bringt, so besonders zu strahlen?«
    Ich nicke.
    »Das dachte ich mir. Er ist uns herzlich willkommen.« Sie senkt ihre Stimme noch weiter. »Und, du meine Güte, wie attraktiv er ist!«
    »Mum!«
    »Na, aber es stimmt doch! Ich meine ja nur. Aber jetzt machen wir uns erst einmal eine schöne Tasse Tee, und du kannst mir erzählen, wie lange ihr bleibt.«

    Es ist merkwürdig, Dominic in meinem Elternhaus zu sehen, als ob man einen Filmstar im örtlichen Supermarkt sieht oder ein berühmtes Wahrzeichen am Ende der Straße. Irgendwie passt es nicht, und doch denke ich: warum eigentlich nicht? Dominic benimmt sich wundervoll, scheint sich zu amüsieren und lobt alles, vom Tee bis zu dem exzellenten Weihnachtskuchen meiner Mutter und der Hütte, die mein Vater im Garten aufgestellt hat und in der er von meinem Dad eine Führung erhält.
    Bevor er später dezidiert zum Gästezimmer geführt wird, haben wir einen Augenblick für uns zwei, und ich danke ihm dafür, dass er meine Familie so gründlich verzaubert hat. »Ganz offensichtlich mögen dich alle!«
    »Ich mag sie auch«, sagt er. »Du hast ein wunderbares Elternhaus – ein richtiges Zuhause. Du kannst von Glück reden.« Er wirkt ein wenig wehmütig. »Selbst als meine Eltern noch lebten, hatten wir nie ein solches Zuhause. Immer nur Diplomatenvillen hinter hohen Zäunen mit Stacheldraht, voller Personal und voller Fremder. Ich habe mich immer nach etwas Gemütlichem und Liebevollem gesehnt, wie du es hier hast.«
    Ich umarme ihn, wünschte, ich könnte ihm alles geben, was er sich erhofft und was er braucht. Dann fällt mir wieder ein, welcher Schatten über uns dräut. »Hast du einen Termin mit Andrei in New York vereinbart?«
    Dominic nickt. »Das ist der Grund, warum ich zurückmuss. Wir fliegen gleich morgen früh, wenn das für dich okay ist.«
    »Natürlich. Ich möchte an deiner Seite sein.«
    »Und ich möchte dich bei mir wissen. Wenn all das hier vorbei ist, können wir ein richtiges Leben führen.« Er berührt den Ring an meinem Finger. »Erinnerst du dich an unser Versprechen?«
    Ich nicke und schaue ihm in seine sanften, braunen Augen. »Ich erinnere mich.«

    Am nächsten Tag läuft alles wie am Schnürchen, obwohl ich nicht mitbekommen habe, dass Dominic viel mehr gemacht hätte, als ein oder zwei Textnachrichten in sein Handy zu tippen. Wir verlassen mein Elternhaus am Vormittag und fahren zum Flughafen, wo ein Fahrer wartet, um den Range Rover zurückzubringen. Rasch werden wir durch das Check-in und danach in die Erste-Klasse-Lounge geleitet, und nicht lange darauf sitzen wir im Flugzeug, das uns in die Staaten bringt.
    »Wie machst du das nur?«, frage ich amüsiert.
    »Ich habe so meine Methoden, Watson«, erwidert er lächelnd. Ich fühle mich schon ein wenig entspannter, jetzt, da ich von Caroline gehört habe. Sie hat mir erzählt, dass Marks Beerdigung in der ersten Januarwoche stattfinden wird. Ich solle doch am 2. Januar wieder im Büro sein, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Über ihre Absichten lässt sie sich nicht aus, darum habe ich keine Ahnung, ob sie Marks Geschäfte fortführen wird. Möglicherweise bin ich bald arbeitslos. Ich denke sogar, dieses Szenario ist am wahrscheinlichsten. Und falls Andreis Geldwäscheaktivitäten ans Licht kommen und Marks Nachlass Gegenstand polizeilicher Ermittlungen wird, ist das vielleicht gar nicht einmal so schlecht.
    Auf