Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
Goldrahmen. Es ist vollkommen. Das Bild muss aus dem 18. Jahrhundert stammen, das Porträt einer jungen Frau mit rosigen Wangen und Rosenknospen im gepuderten Haar. Sie presst eine Hand an die Wange und hält in der anderen eine blühende Rose, während sie mit strahlend blauen Augen und einem Lächeln auf den roten Lippen auf den Betrachter schaut.
Daneben finde ich eine winzige Karte mit Marks eleganter Handschrift. Zur Erinnerung an Ihren Fragonard.
Ich hole tief Luft. Ist das hier wirklich ein Fragonard? Es ist definitiv sein Stil, aber das ist doch nicht möglich. Ein echtes Miniaturgemälde von Fragonard wäre Tausende Pfund wert. So etwas Wertvolles kann Mark mir unmöglich geschenkt haben. Es muss sich um eine Arbeit aus der Schule Fragonards handeln, in seinem Stil gemalt. Mark hat es mir geschenkt, um mich an das Bild zu erinnern, das ich für Andrei gekauft habe, das atemberaubende Porträt einer jungen, lesenden Frau. Ich starre erneut in das leuchtende, rosa Gesicht, das vom Pinsel des Künstlers so perfekt umgesetzt wurde. Ich liebe dieses Bild.
»Lass mich mal sehen«, sagt meine Mutter und reckt neugierig den Hals. »Oh, das ist aber sehr hübsch. Was für ein reizendes Geschenk! Ich habe etwas Ähnliches im Museumsshop des Victoria-and-Albert-Museums gesehen.«
Ich starre das Bild an. Ich glaube nicht, dass es aus dem Geschenkshop eines Museums stammt, aber vielleicht ist es besser, wenn meine Eltern das denken. Es würde ihnen nicht gefallen, wenn ich etwas so Wertvolles als Geschenk annehme.
Ich muss an Mark denken, der dieses Weihnachtsfest mit Caroline zu Hause verbringt. Ich frage mich, wie es ihm geht und ob das Fieber gesunken ist. Ich werde ihn später anrufen, beschließe ich, und ihm fröhliche Weihnachten wünschen und ihm für sein herrliches Geschenk danken.
Der Abend des ersten Weihnachtsfeiertages ist sehr geschäftig. Ich verbringe einen Großteil davon in der Küche und helfe meiner Mutter, das Festmahl zuzubereiten. Nach einem umfangreichen Mittagessen, das mehrere Stunden in Anspruch nimmt, spielen wir – wie in unserer Familie üblich – Brettspiele und necken uns gegenseitig bei noch mehr Essen – Käse, Plätzchen, Pralinen und Weihnachtskuchen. Dann gehen wir einmal durch das Dorf spazieren, plaudern mit all den Leuten, die wir kennen, während schon die Sonne untergeht.
Schließlich machen wir uns, rotwangig und durchgefroren, auf den Heimweg. Mein Vater und meine Brüder gehen voraus, während meine Mutter und ich hinterherschlendern. Ich erzähle ihr alles über New York. Ich weiß, sie brennt darauf, mich nach dem Ring zu fragen, und ich arbeite mich gerade langsam dazu vor, Dominic zu erwähnen, als ich eine vertraute Gestalt in Bomberjacke und Wollmütze sehe, in Begleitung einer jungen Frau in einem weißen, gesteppten Wintermantel.
»Ist das nicht Adam?«, fragt meine Mutter und kneift die Augen zusammen, um im schwindenden Tageslicht besser sehen zu können.
»Ach ja, das ist er wohl.« Ich starre hinüber, bin mir nicht sicher, wie es mir damit geht, meinen Ex-Freund wiederzusehen. Kaum zu glauben, dass ich einmal dachte, er sei die Liebe meines Lebens. Jetzt wirkt er auf mich wie ein Fremder – nett, aber nichts Besonderes. Im Vergleich zu Dominic kommt er mir blass und gewöhnlich vor.
»Adam!«, ruft meine Mutter und winkt ihm zu, als er aufschaut.
»Mum! Warum hast du das getan?«, zischele ich und werfe ihr einen wütenden Blick zu.
»Es schadet doch nicht, wenn er sieht, was er so leichtfertig aufgegeben hat«, murmelt meine Mutter und lächelt zufrieden. Adam erkennt uns und kommt auf uns zu, zieht seine widerwillige Begleiterin mit sich.
»Hallo, Mrs Villiers«, sagt er, als er in Hörweite kommt. Er starrt mich an. »Hallo, Beth.« Er zeigt auf seine Freundin. »Du erinnerst dich an Hannah.«
Ich sehe zu ihr und erinnere mich an unsere letzte Begegnung – sie lag unter Adam, mit weit gespreizten Beinen, während er in sie stieß. »Ja. Wie nett, dich wiederzusehen.«
Sie funkelt mich finster an und brummt etwas, dann schiebt sie die Hände tief in ihre Manteltaschen, um zu zeigen, wie sehr sie die Situation langweilt. Ich lächele ihr zu. Ich schulde ihr etwas, weil sie mit meinem damaligen Freund geschlafen hat.
»Wie läuft’s denn so, Beth?«, erkundigt sich Adam fröhlich. »Du siehst echt gut aus. Bist du immer noch mit diesem Typen in London zusammen?«
Die Augenbrauen meiner Mutter schießen nach oben, und sie schaut mich
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