Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
an.
»Äh … ja.« Ich werde rot. »Bei mir läuft alles gut, danke. Und bei dir so?«
Er nickt begeistert, seine runden Wangen zittern angesichts der Bewegung. »Großartig. Hannah ist schwanger. Wir sind total aufgeregt.«
»Oh.« Ich schaue in das mürrische Gesicht seiner Freundin. »Das sind ja wunderbare Neuigkeiten. Ich gratuliere. Wann kommt es denn?«
»Im März.« Adam lächelt mich an. »Ich kann es kaum erwarten, Vater zu werden.«
Einen Augenblick lang stelle ich mir vor, dass ich es bin, die da neben Adam steht, schwanger und mit der Aussicht, in dem Dorf, in dem ich selbst aufgewachsen bin, ein Kind großzuziehen. Eine Welle der Erleichterung überkommt mich, dass ich einen anderen Weg beschreiten durfte. Für Adam und Hannah mag es das Richtige sein, aber für mich definitiv nicht.
»Wie wunderbar. Viel Glück. Man sieht sich, Adam.« Meine Mutter und ich gehen weiter, folgen meinem Vater und meinen Brüdern, die mittlerweile einen ordentlichen Vorsprung haben.
»Ein Typ in London?«, hakt meine Mutter nach. »Ich glaube, eine Erklärung wäre jetzt angebracht.« Sie schaut mich aus den Augenwinkeln an. »Und wenn dieser Ring Modeschmuck ist, bin ich Audrey Hepburn!«
Ich muss lachen. »Keine Sorge, ich werde dir alles haarklein erzählen!«
»Das hoffe ich sehr. Mir ist schon aufgefallen, dass du jetzt eine ganz andere Ausstrahlung hast.« Sie mustert mich intensiv, mit Wehmut im Blick. »Du hast dich verändert, Beth.«
»Du wirst alles darüber hören. Ich warte nur auf den richtigen Moment, das ist alles. Wenn die Jungs abspülen, können wir uns vor den Kamin setzen, und ich erzähle dir jedes Detail.« In diesem Augenblick erwacht mein Handy zum Leben. Ich ziehe es heraus, bin mir sicher, es ist ein Weihnachtsgruß von Dominic. Er sollte mittlerweile aufgestanden sein und den Morgen mit Georgie oder seinen Vettern verbracht haben, oder wo immer sie gelandet sind. Ich frage mich, was er gerade macht, ob er Geschenke öffnet oder zum Frühstück ein Glas Champagner trinkt.
Die SMS auf meinem Display lautet wie folgt:
Liebe Beth, es tut mir leid, dass ich Ihnen das ausgerechnet heute mitteilen muss, aber ich finde, Sie sollten wissen, dass man Mark ins Krankenhaus gebracht hat. Es steht nicht gut um ihn. Bitte rufen Sie mich an. Caroline
Mein Vater versucht, mir auszureden, nach London zu fahren, aber ich höre nicht auf ihn.
»Ich muss zu Mark«, erkläre ich dickköpfig.
»Du bist doch völlig durcheinander. Du solltest dich in diesem Zustand nicht ans Steuer setzen, nachher baust du noch einen Unfall.«
»Dein Vater hat recht«, stimmt meine Mutter ihm zu. »Du darfst nicht fahren, Beth. Ich erlaube es nicht. Du kannst ja ohnehin nichts für Mark tun!«
»Ich kann für ihn da sein«, erkläre ich wild entschlossen. »Er hat so viel für mich getan. Du kannst es mir nicht verbieten, ich bin kein Kind mehr.«
»Ich kann dir aber verbieten, meinen Wagen zu nehmen!«, erklärt meine Mutter, und wir funkeln uns erbost an.
Mein Bruder Jeremy seufzt schwer und steht auf. »Ich fahre sie«, sagt er in seiner bedächtigen Sprechweise. »Das ist schon okay.«
»Du hast getrunken«, wirft meine Mutter besorgt ein. »Wir haben alle etwas getrunken.«
Jeremy zieht eine Grimasse. »Ich hatte zwei Glas Wein beim Mittagessen, aber das ist schon Stunden her. Ich wollte mich heute Abend im Pub zuschütten. Aber wenn Beth unbedingt nach London muss, dann kann ich sie hinbringen.«
Eine Welle der Erleichterung überkommt mich. »Ich danke dir, Jeremy! Ich schulde dir was.«
»Da hast du verdammt recht«, sagt er, wenn auch mit einem Lächeln. »Und jetzt komm, wir sollten los. Vermutlich kommen wir gut durch, es ist ja Weihnachten.«
Ich renne nach oben und hole meine Sachen.
Für die Fahrt nach London brauchen wir weniger als zweieinhalb Stunden, was ein sehr guter Schnitt ist. Jeremy braust mit dem kleinen Flitzer meiner Mutter in einer Geschwindigkeit über die Autobahn, die der Wagen vermutlich noch nie zuvor gefahren ist. Ich bin sehr aufgewühlt, sehe die Meilen in quälender Langsamkeit dahingleiten. Es scheint ewig zu dauern, bis wir endlich in der Stadt sind. In der Dunkelheit der Nacht fahren wir auf Straßen, die direkt in das Herz Londons führen. Ich weise meinen Bruder in die Feinheiten der Einbahnstraßen der City ein, dann erreichen wir endlich das Princess-Charlotte-Krankenhaus.
»Danke, Jeremy«, sage ich und schaue ihn herzlich an. »Ich weiß das wirklich zu
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