Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
nicht an seinem Reichtum oder seiner Macht interessiert, und das hat Andrei fasziniert. Die Tatsache, dass ich Dominic liebte, machte mich nur noch unwiderstehlicher.
Dieser verdammte Konkurrenzkampf.
Mehr denn je wünsche ich mir, der morgige Tag wäre schon vorbei und Dominic läge wieder sicher in meinen Armen. Ich hasse die Vorstellung, dass er Andreis Büro betritt, dass er sich in Andreis Einflussbereich begibt.
Wer weiß schon, was Andrei geplant hat?
19. Kapitel
Dominic bricht kurz nach dem Frühstück auf. Er sieht unglaublich attraktiv aus in seinem maßgeschneiderten Kilgour-Anzug und dem Kamelhaarmantel. Er strahlt nicht nur Stärke und Entschlossenheit aus, er wirkt sogar glücklich.
»Darauf habe ich lange gewartet«, sagt er und trinkt seinen Kaffee aus, während er mit Georgie und mir am Küchentisch frühstückt.
»Sei um Himmels willen vorsichtig, Dom«, warnt Georgie. Sie streicht bedächtig Butter auf ein Stück Toast. »Dubrovski ist aalglatt. Geh nicht wie selbstverständlich davon aus, dass du ihn ausmanövrieren kannst.«
»He, alles wird gut«, sagt er und zwinkert uns zu, um zu zeigen, dass er entspannt ist. Dann küsst er seine Schwester auf die Wange. »Wir sehen uns später«, murmelt er, als er auch mich zum Abschied küsst. »Geht einkaufen und lenkt euch ab. Ich melde mich, sobald ich kann.«
Kaum ist er fort, chauffiert in einer dieser eleganten Stretch-Limousinen, tauschen Georgie und ich besorgte Blicke, aber wir fassen den unausgesprochenen Entschluss, nicht darüber zu grübeln. Während wir darauf warten, dass die Zeit verstreicht, zeigt Georgie mir alte Fotoalben und erzählt mir von ihrer und Dominics Kindheit. Es ist herrlich, die Geschichten aus seiner Vergangenheit zu hören und mir Dominic als kleinen Jungen vorzustellen, aber ich kann mich dennoch kaum konzentrieren.
Nach einer Weile stehe ich auf, kann unmöglich länger stillsitzen. »Es tut mir leid, Georgie. Ich muss raus und mir die Beine vertreten. Ist das für dich okay?«
»Aber natürlich. Kommst du zurecht? Möchtest du, dass ich dich begleite?«
Ich schüttele den Kopf. »Nein danke. Ich glaube, ich muss eine Weile für mich allein sein. Ich komme bald wieder zurück.«
»In Ordnung. Ich besorge uns etwas zum Mittagessen. Vielleicht können wir heute Nachmittag tatsächlich einkaufen gehen. Wir müssen etwas besorgen, was du zum Neujahrsball anziehen kannst.«
Mag sein. Aber wenn wir bis dahin noch nichts von Dominic gehört haben, werde ich überhaupt nichts unternehmen können.
Ich ziehe mir eine Jacke an und trete in den kalten Wintertag hinaus. Der Himmel ist verhangen und marmorgrau. Nur ganz selten bricht ein Sonnenstrahl durch. Das Wetter scheint meine eigene Stimmung zu reflektieren. Ich spaziere an den Brownstone-Häusern entlang, starre auf meine Füße. Meine Gedanken sind meilenweit weg. Ich kann nicht anders, als daran zu denken, was in genau dieser Minute zwischen Dominic und Andrei passiert. Starren sie sich einfach nur an? Brüllen sie? Ringen sie miteinander? Oder sitzen sie einander zivilisiert an einem Schreibtisch gegenüber und halten ihre Gefühle in Schach, während sie die Rolle eiskalter Geschäftsmänner spielen?
Diese Warterei bringt mich noch um!
Zum hundertsten Mal ziehe ich mein Handy heraus, aber es gibt keine Nachricht. Ich wünschte, ich wüsste, wie lange ich noch warten muss. Dann könnte ich endlich an etwas anderes denken.
Ich laufe lange Zeit, und plötzlich wird mir klar, dass ich schon fast am Central Park bin. Ich beschließe, vollends zum Park zu gehen und mir dort einen Ort zu suchen, an dem ich einen Kaffee trinken kann. Ich werde Georgie eine SMS schicken und sie wissen lassen, dass es noch eine Weile dauert, bis ich zurückkomme.
Ich finde ein Café in einer kleinen Lichtung und setze mich an einen der Tische im Freien. Es sind nicht viele Menschen hier, vielleicht ist es zu kalt für Familien, oder vielleicht sind die Leute über Weihnachten verreist, wie es auch so viele Londoner tun. Eine Kellnerin kommt, und ich bestelle eine Latte macchiato. Wenige Minuten später bringt sie einen Pappbecher, den ich fest umfasse, dankbar für die Wärme. Als meine Finger halbwegs wieder aufgetaut sind, texte ich Georgie, wo ich bin, und lasse sie wissen, dass ich etwas später zum Mittagessen komme.
»Darf ich mich zu Ihnen setzen?« Die Stimme ist rau und unverkennbar. Ich sehe auf und starre in die blassblauen Augen von Andrei Dubrovski.
Erschreckt
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