Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
niemals haben wirst.«
»Ich weiß.« Kühl lächele ich ihn an. »Das befürchte ich ja gerade.«
Lange Zeit starren wir uns an, ohne den Blick abzuwenden, dann seufzt Andrei.
»Nun gut, jetzt verstehe ich alles«, sagt er, nun wieder ganz förmlich. »Dominic hat die Macht, mich zu zerstören, und ich bin sicher, er genießt es. Er muss mir das nicht ins Gesicht sagen, und ich gönne mir das kleine Vergnügen, ihm diesen Genuss zu versagen. Sie können ihm mitteilen, dass die Hindernisse ausgeräumt sind. Ich werde mich ihm nicht in den Weg stellen, weder beruflich noch privat. Sie haben aus eigenem, freien Willen eine Entscheidung getroffen, und ich respektiere das. Ich überlasse es Ihnen, was Sie mit der Macht tun, die Sie in Händen halten.« Er steht auf. »Ich wünschte, es hätte anders enden können.«
Unwillkürlich empfinde ich eine seltsame Zärtlichkeit für diesen Mann, trotz allem. Wir haben viel zusammen durchgemacht. »Vielleicht gab es einmal einen Moment, in dem es anders hätte enden können«, sage ich. »Aber Sie haben dafür gesorgt, dass es niemals ein anderes Ende geben kann – als Sie mich zwingen wollten, das zu tun, was Sie wollten.«
Er lacht auf. »Der fatale Fehler des Tyrannen. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Beth. Wünschen Sie mir dasselbe?«
»Natürlich. Ich wünsche Ihnen das, wonach Sie wirklich auf der Suche sind. Ich wünsche Ihnen Liebe.«
Er schaut mich plötzlich sehr traurig an, seine blauen Augen sind dunkel verschattet. »Sie haben sie bereits gefunden. Sie können von Glück sagen. Ich habe mehr als die Hälfte meines Lebens danach gesucht und bin ihr bis jetzt niemals auch nur nahe gekommen.«
Ich stehe ebenfalls auf und strecke ihm die Hand hin. »Leben Sie wohl, Andrei. Viel Glück.«
Er schaut meine ausgestreckte Hand einen Moment lang an, dann ergreift er sie. Und lächelt. »Auch Ihnen viel Glück. Leben Sie wohl, Beth. Ich weiß nicht, ob wir uns jemals wiedersehen. Vermutlich nicht.«
Ich sage nichts weiter. Wir haben alles gesagt, was gesagt werden musste. Ich sehe zu, wie er mir den Rücken zukehrt und sich durch den Park entfernt. Ich frage mich, was er jetzt tun will. Dann wird mir klar, dass das nicht länger mein Problem ist. Plötzlich ist mir ganz leicht ums Herz. Ich ziehe mein Handy heraus. Immer noch keine Nachricht von Dominic. Zweifellos genießen es die Anwälte, ihm seine Zeit zu stehlen, ihn auf ein Meeting vorzubereiten, das niemals stattfinden wird.
Ruf mich an, sobald du draußen bist.
Ich sende die SMS und setze mich wieder auf den Stuhl, warte auf eine Antwort, während ich meine Blicke über den winterlichen Park schweifen lasse.
»Dann hatte Andrei also die ganze Zeit die Absicht, sich mit dir zu treffen?«
Dominic marschiert durch Georgies Wohnzimmer, sein Gesichtsausdruck ist gleichzeitig verwirrt und wütend. »Ich bin Stunden in diesem verdammten Konferenzsaal gesessen und habe unzählige Papiere durchgelesen und eidesstattliche Erklärungen unterzeichnet! Und die ganze Zeit befand er sich nicht einmal in diesem gottverdammten Gebäude!«
Georgie schaut mich aus den Augenwinkeln an, zuckt mit den Schultern und rollt die Augen zur Decke. Ich erwidere ihr Lächeln. Ich mag Georgie sehr.
Dominic bleibt stehen und sieht mich an. »Wie zum Teufel konnte er wissen, wo du bist?«
»Er scheint ziemlich gut darin zu sein, mich aufzuspüren«, erkläre ich einfach. »Aber es ist ihm durchaus auch zuzutrauen, dass er das Haus deiner Schwester beobachten lässt.«
Dominic schüttelt den Kopf, dann lacht er. »Das muss man ihm lassen, er weiß, wie man mich auf dem falschen Fuß erwischt. Ich habe mich so darauf gefreut, ihm unsere Entdeckungen unter die Nase zu reiben. Ich hätte ahnen sollen, dass er das nicht zulassen würde.«
Dominic bittet mich, jede Einzelheit meines Gesprächs mit Andrei noch einmal durchzugehen. Gemeinsam analysieren wir es.
»Tja, wenigstens ist ihm jetzt klar, womit wir ihn in der Hand haben«, sagt Dominic. »Und großes Lob, dass dir die unterschriebenen Zeugenaussagen so schnell eingefallen sind. Das sollten wir wirklich alle tun, nur um auf Nummer Sicher zu gehen. Obwohl ich nicht glaube, dass wir jetzt noch etwas von Andrei zu befürchten haben. Er weiß, es gibt zu viele Beweise gegen ihn. Und wenn er wackelt, wackeln auch seine kriminellen Netzwerke, und glaube mir, diese Leute werden das nicht lustig finden.«
»Dann sind wir jetzt also frei?«, frage ich und kann es kaum glauben.
»Frei.«
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