Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
schnappe ich nach Luft und erhebe mich vor Überraschung halb von meinem Stuhl. »Was … was machen Sie hier?«
Er setzt sich auf den Eisenstuhl neben mir. Sein Mantel wirkt im Vergleich zu der abgenutzten Oberfläche des Stuhles unpassend elegant. »Ich möchte mit Ihnen reden«, sagt er formell.
Ich bin erstaunt und atemlos, kann meinen Augen kaum glauben. »Aber Sie haben doch einen Termin mit Dominic! Wo ist er?« Ich schaue mich hektisch um, als ob ich Dominic in den Büschen ausmachen könnte, wo er von Andreis Handlangern festgehalten wird.
»Machen Sie sich keine Sorgen um ihn«, sagt Andrei ruhig. »Er ist wie vereinbart in meinem Büro.«
»Aber er ist schon seit Stunden dort. Hatten Sie keinen festen Termin vereinbart?«
»Meine Anwälte halten ihn beschäftigt, während ich dieses kleine Rendezvous mit Ihnen habe. Ich weiß, dass Dominic mir etwas zu sagen hat, und ich ahne auch, worum es sich handeln könnte. Aber ich will es zuerst von Ihnen hören. Ich will es aus Ihrem Mund hören.«
Ich starre ihn mit offenem Mund an, lasse mich auf meinen Stuhl zurücksinken, weiß nicht, was ich sagen soll. Darauf war ich nun wirklich nicht vorbereitet. Wie sagt man einem Mann von Andreis Kaliber, dass er aufgeflogen ist? Wie sagt man einem Kriminellen, dass seine Aktivitäten ans Licht gebracht werden?
Andrei schaut mich an, sein Blick wandert über mein Gesicht, und mir wird klar, dass so etwas wie Mitleid in seinen eisigen Augen liegt. »Ich habe von Mark gehört«, sagt er. »Es tut mir sehr leid.«
»Ach wirklich?« Ich spucke es fast aus. Auf einmal überkommt mich Wut. »Ich habe Ihre charmante Weihnachtskarte bekommen. Die mit der Pressemitteilung, in der Sie erklären, Sie würden Mark den Wölfen zum Fraß vorwerfen und dafür sorgen, dass sein Ruf und seine Existenz vernichtet würden. Tut es Ihnen leid, dass er tot ist, oder tut es Ihnen einfach nur leid, dass Sie ihn nicht so quälen können, wie Sie es für ihn vorgesehen hatten?«
Sein Gesichtsausdruck wird hart. »Natürlich tut es mir um Mark leid. Ich habe ihn gemocht. Glauben Sie etwa, ich freue mich darüber, dass er tot ist? Halten Sie mich für ein Monster?«
»Wissen Sie, was? Ich weiß es nicht! Ich will das nicht denken, aber Sie haben weiß Gott Ihr Bestes getan, mir Ihre kalte und gnadenlose Seite zu zeigen, darum glaube ich langsam, dass diese Seite Ihr wahres Ich ist!«
»Ich weiß, was ich will, und ich versuche, es zu bekommen. Ich will nicht, dass Menschen dabei verletzt werden, aber manchmal geschieht das eben«, knurrt er zurück.
»Vielleicht würde es weniger oft geschehen, wenn Sie keine unschuldigen Menschen in Ihre Geldwäscherei verstricken würden!«, kontere ich.
Es tritt eine schreckliche Pause ein, während meine Worte in der Luft zwischen uns hängen. Andreis Gesichtsausdruck wird noch härter. Dann ergreift er das Wort.
»Das will mir Dominic also vorwerfen.«
»Er weiß es. Und ich weiß es auch. Sie haben Mark als Strohmann benutzt. Sie haben sein vertrauensvolles Naturell ausgenutzt, und anschließend wollten Sie ihn zerstören.« Ich schüttele ungläubig den Kopf. »Ich denke, es ist an der Zeit, dass Sie diese mitfühlende Nummer fallenlassen. Sie sind nichts weiter als ein selbstsüchtiger Schurke.«
Andrei lehnt sich auf dem kleinen Eisenstuhl zurück und verschränkt die behandschuhten Hände über dem Bauch. »Dann glauben Sie es also.«
»Natürlich. Wir haben eine ziemlich unanfechtbare Zeugin, und ich bin sicher, die Beweise werden sich auch in Marks Akten finden lassen.«
»Ich nehme an, Sie verlangen für Ihr Schweigen in dieser Sache, dass ich Sie und Stone in Frieden lasse.«
Ich nicke. »Es sollte auch zu Marks Wohl sein, aber für ihn ist es jetzt zu spät.«
»Es gibt Wege, mich Ihres Schweigens zu versichern. Und dessen von Dominic. Und von Anna. Ich nehme an, dass sie die Zeugin ist, von der Sie sprachen.«
»Ja, Sie können uns aus dem Weg räumen lassen. Das meinen Sie ja wohl. Aber wir haben alle schriftliche Zeugenaussagen gemacht, die im Falle unseres Todes an die Polizei weitergegeben werden.« Das ist ein Bluff, aber ich hoffe, er klingt glaubwürdig.
Andrei starrt mich wieder an, sein Gesichtsausdruck ist nicht zu lesen. Dann sagt er mit einem finalen Ton in der Stimme: »Ich verstehe.« Er beugt sich zu mir, seine Augen brennen. »Es ist noch nicht zu spät, Beth. Du kannst ihn immer noch verlassen und zu mir kommen. Ich verspreche dir ein Leben, das du mit Stone
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