Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
Gesprächspartner und führt uns in einen kleinen Raum hinter der Bar, wo uns niemand hören kann.
»Hallo, Anna«, sagt er höflich. »Du hast dich also entschlossen, herzukommen?«
»Ja. Ich wollte mein Glas auf Mark erheben, einen Mann, der mir gegenüber immer ausnehmend höflich war. Aber ich wollte dir auch etwas mitteilen, was mir durchaus von Bedeutung zu sein scheint. Laut meinen Kontakten liquidiert Andrei seine Geschäfte, sowohl hier als auch in Amerika.«
»Wie bitte?« Dominic starrt sie verblüfft an.
Anna nickt, der schwarze Schleier flattert, und dahinter sieht man ihren funkelnden Blick. »Ganz recht, aus irgendeinem Grund zieht er sich aus sämtlichen Unternehmungen zurück und verlässt damit sowohl dieses Land als auch die Staaten.«
»Ich verstehe«, murmelt Dominic. Er wirft mir rasch einen Blick zu. »Wie schlau von ihm. Er bricht alle Brücken hinter sich ab, damit ihm nichts nachzuweisen ist, falls wir zur Polizei gehen.«
»Willst du damit sagen, dass er verschwinden wird?«
»Haargenau. Bestimmt räumen in diesem Moment schon Leute hinter ihm auf.« Dominic runzelt die Stirn. »Danke, dass du uns das mitgeteilt hast, Anna. Das ändert die Sachlage dramatisch. Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, meine Damen, ich muss nach draußen und sofort ein paar Anrufe machen.«
Er eilt zur Tür, zieht dabei bereits sein Handy heraus und lässt mich und Anna allein in dem Hinterzimmer zurück. Sie sieht ihm nach, dann dreht sie sich zu mir. Ein Lächeln umspielt ihre roten Lippen.
»Es sieht ganz danach aus, als ob ihr zwei sehr glücklich miteinander seid«, sagt sie.
»Ja, das sind wir. Dank Ihnen.« Ich klinge formell, obwohl ich das gar nicht will.
»Gut, gut. Und ich bin sehr glücklich mit Giovanni. Er ist hinreißend, und er ist so verrückt nach mir, dass er aus dem Kloster austreten wird, nur für mich. Ist das nicht aufregend? Das hat noch niemand für mich getan.« Anna schaut mich ein wenig spöttisch an. »Sie sind also künftig vor mir sicher, Beth. Ich habe das Interesse an Dominic verloren. Ehrlich gesagt, hat er mich ohnehin allmählich gelangweilt.« Sie beugt sich zu mir, ihre Augen funkeln. »Haben Sie übrigens jemals herausgefunden, was damals auf der Party in den Katakomben geschehen ist, Beth?«
»Allerdings. Sie haben mir Drogen verabreicht«, kontere ich, wütend angesichts der Erinnerung, obwohl ich erleichtert bin, dass sie von nun an nicht mehr auf Dominic scharf ist. »Ich habe außerdem herausgefunden, dass ich Andrei nicht gevögelt habe. Mein Gewissen ist also rein.«
»Wenn es nicht Andrei war, wer war es dann?« Ihre leise Stimme klingt gleichzeitig spielerisch und bedrohlich.
»Es war natürlich Dominic«, erwidere ich kühl.
»Ach ja?« Sie lacht.
»Selbstverständlich.« Ich verspüre einen Stich der Furcht. Will sie etwa andeuten, es gab noch einen anderen Mann? Sie hat schon einmal versucht, mir einzureden, dass sie selbst mich damals gevögelt hat, aber das war unmöglich.
»Sie haben Dominic gesagt, dass Sie ihn in den Höhlen geliebt haben.« Sie lacht erneut.
»Was ist daran so komisch?«, verlange ich zu wissen.
»Dann muss er Sie wirklich lieben. Denn wissen Sie, er weiß, dass er es nicht gewesen sein kann.«
»Kann er nicht?« Vor lauter Angst bildet sich an meinen Handflächen kalter Schweiß.
Sie schüttelt den Kopf, schaut mich hinter ihrem Schleier mitleidig an. »Nein. Aber er denkt, dass Sie sich einem anderen hingegeben haben. Trotzdem hat er nie ein Wort darüber verloren. Sie sehen also … er muss Sie wirklich und wahrhaftig lieben.«
Meine Gedanken drehen sich in einem wirren Strudel, während ich versuche, diese Information zu verarbeiten. »Aber … wer dann?«, rufe ich.
Anna will gehen. Ich halte sie mit einer Hand auf ihrem Arm auf. »Bitte, Anna … wer? Sie müssen es mir sagen!«
Sie starrt mich einen Augenblick an, dann sagt sie mit kalter Stimme: »Es war niemand. Sie haben mit niemand Liebe gemacht.«
Das kann ich nicht glauben. Ich erinnere mich an jene Nacht, an die Empfindungen, die kalte Wand, die heiße Haut auf meiner, das herrliche Gefühl, hart von einem Mann hergenommen zu werden, dessen Gesicht ich nicht sehen konnte …
»Niemand?«, flüstere ich.
Sie beugt den Kopf zu mir vor und sagt leise: »Ich habe Ihnen ein sehr starkes sexuelles Stimulanzmittel verabreicht. Das habe ich schon erfolgreich bei vielen Menschen getan, und bei denen mit einem besonders lüsternen Charakter kann es eine
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