Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
mittlerweile sitzen sie nebeneinander auf einem Ledersofa, ganz in ihr Gespräch vertieft. Beide haben gerötete Gesichter, und das liegt nicht nur daran, dass sie mehrere Drinks getrunken haben.
Na, das sieht doch großartig aus. Was für eine erfreuliche Wendung für Laura – und gänzlich unerwartet. Es ist schon eine Weile her, dass sie in einer Beziehung war, und zwischen ihr und Tom scheint es gerade zu funken. Ich hoffe nur, es ist keins dieser One-Night-Wunder, die manchmal vorkommen. Es wäre phantastisch für Lauras Selbstbewusstsein, wenn sie endlich eine längerfristige Beziehung hätte.
Das macht mich allerdings auch ein wenig wehmütig. In meinem Leben gibt es genug Romantik – oder zumindest wäre das so, wenn mein Partner aufhören würde, ständig abzutauchen.
Ich trete in den Flur hinaus und schaue auf mein Handy. Nichts – keine SMS, keine Mail, keine Sprachnachricht. Rasch tippe ich ein paar Worte.
Wo bist du? Ich vermisse dich ganz schrecklich! Bitte lass mich wissen, wann du nach Hause kommst. Ich kann es kaum erwarten, dich zu sehen. Kuss, Beth
Ich drücke auf senden und lungere dann noch ein wenig im Hotelflur herum. In einem nahe gelegenen Raum findet eine weitere ausgelassene Weihnachtsfeier statt, mit lauter Musik, Gesang und wilden, betrunkenen Tänzen. Bei meiner Rückkehr zur Finlay-Party empfängt mich dagegen immer noch gesetztes Gemurmel. Laura und Tom sind auf dem Sofa weiter ins Gespräch vertieft. Selbst aus der Ferne kann ich erkennen, dass sie mittlerweile heftig miteinander flirten. Alle Signale sind vorhanden. Ich mag nicht zurück auf die Party, wo ich niemanden kenne, nur um ein weiteres ellenlanges Gespräch über Nichtigkeiten zu führen, während ich an noch einem Drink nippe. Das halte ich nicht aus.
Ich beschließe, einmal um den Block zu gehen. Die frische Luft wird meinen Kopf von der Umnebelung klären, die dort nach drei Moscow Mules herrscht, und wenn ich zurückkomme, ist Laura vielleicht bereit, nach Hause zu gehen. Ich hole meinen Mantel aus der Garderobe und verlasse das Hotel.
Draußen ist es kalt, aber in der Luft liegt Feierstimmung. Überall finden Weihnachtspartys statt, und auf den Gehwegen wimmelt es von Menschen in unzureichender Bekleidung, die in der eisigen Nachtluft schnell eine Zigarette rauchen. Ich spaziere über die Albemarle Street und biege dann in die Dover Street, vorbei an einem Pub, vor dem haufenweise Nachtschwärmer stehen. Gegenüber befindet sich eine Reihe hübscher georgianischer Häuser, in deren Fenstern Kerzenleuchter strahlen. Ich sehe, wie sich Menschen in den oberen Stockwerken bewegen. Es findet offenbar eine große Party statt. Ich bleibe einen Moment stehen, und mir wird klar, dass es sich um einen Privatclub handeln muss, einen jener glamourösen Orte, deren Mitglieder Schauspieler, Models und weitläufige Verwandte des Königshauses sind. Während ich hinüberschaue, fährt ein schwarzes Taxi vor, und eine Frau steigt aus. Mein Blick wird sofort von ihr angezogen – sie ist wunderschön mit ihren hohen Wangenknochen und ihren Mandelaugen. Sie hat auch einen phantastischen Körper, und das hautenge, schwarze Minikleid bringt ihre perfekten Beine bestens zur Geltung. Als sie sich umdreht, um den Taxifahrer zu bezahlen, sehe ich sie zum ersten Mal richtig, und es gelingt mir gerade noch, einen Aufschrei zu unterdrücken. Es ist Anna!
Du liebe Güte, was macht sie hier?
Ich beobachte, wie sie zum Türsteher stolziert, und ich kann ihre markante, tiefe Stimme mit dem rollenden, russischen Akzent hören. »Ich möchte zur Barclay-Party.«
Der Türsteher sagt: »Im zweiten Stock, gnädige Frau.«
Anna schreitet hinein. Ihre Hüften schwingen, während sie die Treppe hochsteigt.
Ich starre ihr nach, traue meinen Augen kaum. Ich habe sie seit jenem Tag im Albany nicht mehr gesehen, als sie mich aufforderte, mich zu ihr und Andrei ins Bett zu gesellen. Kurz darauf hat Andrei sie entlassen, weil sie – wie er meinte – ihm diverse Drogen zu verabreichen pflegte.
Ich weiß nicht, was mich reitet, aber im nächsten Augenblick überquere ich die Straße in Richtung Club. Mein Gesichtsausdruck ist blasiert. Ich bin froh, dass ich meine besten Stöckelschuhe trage. Während ich am Türsteher vorbeischreite, frage ich: »Zur Barclay-Party?«
»Zweiter Stock, meine Dame«, sagt er und nickt, und ich gehe an ihm vorbei und steige die Treppe hinauf.
Im Haus merke ich, dass ich noch nicht alle Hindernisse hinter mir
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