Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
einfach wissen, wann du kommst, okay?«
»Mach ich. Bis bald, Mum.«
»Bis bald, meine Süße.«
Ich lege den Hörer auf und denke, dass ich zwar zu gern mit Dominic zusammen wäre, dass ich aber von Glück sagen kann, ein Zuhause zu haben, wo ich Weihnachten verbringen kann.
Am Montag stehe ich endlich wieder vor Marks Haus, fast eine Woche später, als ich es bei meiner Abreise nach New York erwartet hatte. Mir ist etwas beklommen zumute, als ich klingele. Andrei hatte einige Tage Zeit, um über das nachzudenken, was in New York geschah. Und obwohl Dominic mir versicherte, dass Andrei nicht bis zum Äußersten gehen würde, fürchte ich, dass Mark die schlimme Nachricht schon erhalten haben könnte.
Caroline öffnet die Tür. Ihr Gesicht ist rosiger denn je, aber sie scheint froh, mich zu sehen. »Hatten Sie eine schöne Zeit?«, erkundigt sie sich, während sie mich die Treppe hinab in einen Wintergarten führt, in dem ich noch nie zuvor war.
»Ja, wunderbar. Ich hoffe, Mark hat all meine Notizen erhalten. Ich konnte fast alles erledigen, was er mir aufgetragen hat.«
»Er hat sich sehr gefreut. Wenn man bedenkt, dass Sie zum ersten Mal in New York waren! Er ist jetzt hier unten, weil es schön und warm ist und weil es leichter war, hier ein Bett hereinzustellen …« Caroline führt mich in die schwüle Luft des Wintergartens, und ich kann Mark bereits auf einem Krankenhausbett liegen sehen. Seine mageren Arme ruhen auf der Decke. Er dreht den Kopf und schaut mich an, als ich eintrete.
»Beth!«, begrüßt er mich, aber das Wort kommt holpernd heraus und ist nicht leicht zu verstehen.
»Seine Zunge ist immer noch sehr geschwollen«, vertraut Caroline mir leise an, »aber sobald Sie sich daran gewöhnt haben, werden Sie ihn gut verstehen.«
»Hallo, Mark«, sage ich fröhlich und küsse ihn auf die eingefallenen Wangen. »Es ist wunderbar, Sie wieder hier zu Hause zu sehen.«
»Setzen Sie sich, setzen Sie sich!«, bittet Mark mit seiner neuen, belegten Stimme. »Erzählen Sie mir von New York. Ich will Tratsch und Klatsch hören.«
Ich unterhalte ihn mit Geschichten meiner Abenteuer und lasse sie so amüsant und interessant wie möglich klingen. Das Hausmädchen bringt uns Kaffee. Mark hört beglückt zu, lacht an den richtigen Stellen, seine Augen funkeln. Bald habe ich mich an die Geräusche, die er von sich gibt, gewöhnt und verstehe ihn, wenn er mich nach seinen Freunden oder bestimmten Kunstwerken ausfragt. Ich erzähle ihm nichts von meiner Begegnung mit Andrei, aber als er sich erkundigt, ob es noch etwas gibt, was er wissen müsse, zögere ich gerade lange genug, dass er misstrauisch wird.
»Was ist los, Beth?« Ein besorgter Blick huscht über sein Gesicht, und er versucht, sich noch weiter aufzurichten. »Sagen Sie es mir.«
Ich fühle mich schrecklich. Ich will die fröhliche Atmosphäre nicht ruinieren oder Mark so beunruhigen, dass es seine Genesung gefährdet, aber ich muss es ihn wissen lassen.
»Es geht um den Fra Angelico«, fange ich zögernd an. »Die Eremitage hat verlautbaren lassen, dass ihre Fachleute das Gemälde für eine Fälschung halten. Laut der Analyse der Leinwand und der Farben ist es nur ungefähr 200 Jahre alt. Es tut mir leid, Mark, es ist doch kein echtes Meisterwerk.«
Mark starrt mich mit offenem Mund an, dann lässt er sich seufzend in seine Kissen sinken. »Das habe ich befürchtet«, sagt er mit einer Stimme, die kaum mehr als ein gedämpftes Flüstern ist. »Ich wollte daran glauben, dass es ein Original ist, weil Andrei es tat. Aber ich hielt es für unwahrscheinlich, dass ein solches Bild, noch dazu an einem so öffentlichen Ort, tatsächlich unbemerkt geblieben war.« Er stöhnt. Caroline neben mir rutscht beunruhigt auf ihrem Stuhl herum. Offensichtlich macht sie sich Sorgen um ihren Bruder. Sie streckt die Hand aus und streichelt ihn liebevoll.
»Was sagt Andrei dazu?«, will Mark wissen.
»Anfangs war er nicht glücklich«, antworte ich. »Aber er hat sich mit dem Kloster darauf geeinigt, dass das Geld zurückgezahlt wird. Es reicht ihm, wenn die ganze Sache vertraulich behandelt wird.«
»Tja, das ist vermutlich gut so.« Mark bringt ein schwaches Lächeln zustande und schaut mich aus seinen kleinen, blauen Augen fest an. »Wahrscheinlich werden Sie sich darum kümmern müssen: Alle Zahlungen für Andreis Kunstwerke laufen über mich.«
»Ich weiß. Die Papiere warten vermutlich schon in meinem Büro auf mich.«
Es tritt eine Pause ein, in
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