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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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Tatsache. Ich versuche, wie James zu denken und mir alternative Erklärungen einfallen zu lassen: vielleicht hat sie die Striemen in einem anderen Zusammenhang gesehen. Möglicherweise hat sich Dominic einfach vor ihren Augen umgezogen oder ihr schlicht und ergreifend erzählt, dass er Striemen auf dem Rücken hat. Das ist durchaus möglich. Ich darf kein Urteil fällen. Ich darf keine voreiligen Schlüsse ziehen. Ich darf ihn nicht verurteilen, ohne vorher seine Seite der Geschichte gehört zu haben.
    Der letzte Ratschlag, den James mir gegeben hat, geht mir durch den Sinn. Bevor ich mit Dominic rede, soll ich mich beruhigen und mich darauf einstimmen, seine Erklärung zu akzeptieren. Ich kann ihm nicht mit der Überzeugung entgegentreten, dass er schuldig ist. »Lassen Sie sich Zeit«, hat James gesagt. »Bekommen Sie Ihre Gefühle in den Griff und verlassen Sie sich auf Ihren Kopf, nicht auf Ihr Herz. Denken Sie immer daran: wem vertrauen Sie mehr, Dominic oder Anna?«
    Bei ihm klang das ganz einfach, aber das ist es nicht. Der entsetzliche Verdacht macht sich bereits in meinem Kopf breit und beginnt seine Einflüsterungen, untergräbt die Freude, das Vertrauen und die Liebe.
    Ich schicke Dominic eine SMS:
Ruf mich an, sobald du kannst, sobald der Deal unter Dach und Fach ist. Ich möchte mit dir reden. Kuss
    Es kommt nicht sofort eine Antwort. Ich lehne meine Stirn gegen die kühle Scheibe des Taxifensters, während wir weiter nach Osten fahren, in Richtung der alten, gewundenen Straßen von Londons ehemaligem Herzen.
    Bis zum Ende der Woche werde ich Bescheid wissen. So oder so.

    Am nächsten Tag gehe ich nicht zu Andreis Wohnung. Das werde ich auch nicht mehr, solange nur die leiseste Chance besteht, dass ich dort auf Anna stoßen könnte. Ich will sie nie wiedersehen. Es gibt nur noch wenig zu tun, dann bin ich Anna und Andrei für immer los. Von nun an soll Mark sich um Andrei kümmern, ich halte mich von ihm fern.
    Ich begebe mich direkt in die Galerie in St. James. Der Fragonard hängt noch im Fenster und sieht so herrlich aus wie zuvor. Ich liebe diese Frau, so voller Wärme unter ihrer entzückenden Haut, den Blick gesenkt, völlig in ihr Buch vertieft. Der Galeriebesitzer ist an diesem Tag seltsam gekleidet, trägt Knickerbocker aus Tweed und einen Pullover, an dem sich die Motten gütlich getan haben. Sein weißes Haar baumelt wie ein seltsam dünner Vorhang rund um seinen kahlen Scheitel. Er scheint mich nicht wiederzuerkennen.
    Vielleicht hat mich mein Elend verändert, denke ich finster. Ich bin müde von all den extremen Emotionen des Vortags und dem dumpfen Schmerz, der in mir pocht. Meine Augen sind nach den vielen Tränen blutunterlaufen und geschwollen. Und immer noch kein Wort von Dominic. Er entzieht sich mir. Das scheint sein Muster zu sein, wenn es zwischen uns zu Unstimmigkeiten kommt. Er öffnet sich mir nicht sofort. Er lässt mich warten. Immer schön die Kontrolle wahren.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragt der Galeriebesitzer.
    »Ja. Ich bin froh, dass der Fragonard noch hier ist«, sage ich. Er steht auf einer Staffelei, die dem Schaufenster zugewandt ist. Ich betrachte die Rückseite des Rahmens.
    »Ja, aber das Bild wird in wenigen Tagen versteigert«, sagt der Besitzer.
    »Versteigert?«
    »Genau.«
    Ich darf keine Zeit verlieren . »Ich möchte es kaufen«, erkläre ich.
    Er schaut mich amüsiert an. »Mein liebes Kind, so ein Gemälde kauft man nicht aus einer Laune heraus. Es kostet sehr viel Geld, und ich beabsichtige, den vollen Marktwert dafür zu erhalten.«
    »Den zahle ich«, sage ich mit fester Stimme. »Ich weiß, was es wert ist.«
    Der Galeriebesitzer seufzt irritiert. »Genug der albernen Mätzchen. Warum gehen Sie nicht und amüsieren Sie sich in der Galerie von jemand anderem? Ich nehme nämlich kein Monopoly-Geld.«
    Ich präsentiere ihm Andreis schwarze Kreditkarte. »Das erwarte ich auch nicht. Und so viel bin ich bereit, für das Gemälde zu zahlen …« Ich nenne meine Summe.

    Mark lacht, als ich ihm am Nachmittag bei einem duftenden Earl Grey Tee die Geschichte erzähle.
    »Was hat der alte Gauner gesagt?«, fragt er und lehnt sich in seinem Sessel zurück. Seine Augen funkeln amüsiert.
    »Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er war sprachlos.« Ich muss ebenfalls lachen, als ich mich an das blanke Erstaunen im Gesicht des Galeriebesitzers erinnere. »Aber sobald ich Ihren Namen und den von Dubrovski erwähnte, war ihm klar, dass es mir ernst war. Danach

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