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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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Sie für das Beste?«
    Ich lege die Zeitschrift, in der ich geblättert habe, zur Seite, stehe auf und gehe zu ihm. Auf dem Tisch vor ihm liegen Fotos von Kindern in einem fröhlichen Raum, dekoriert mit Plakaten, Büchern und Spielzeug. Die Kleinen sind alle unter zehn, und sie sitzen auf großen, bunten Kissen und lesen oder spielen. Einige thronen auch auf kleinen Plastikstühlen und tragen lustige Mützen. Andere haben Schürzen umgebunden, halten Pinsel in der Hand und malen konzentriert Farbkleckse auf Papier.
    »Das hier gefällt mir«, sage ich und zeige auf das Bild zweier Kinder, die sich über ein Puzzle beugen. »Wofür ist das?«, frage ich.
    »PR-Material für ein russisches Waisenhaus, das ich finanziere. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Sponsoren, die unsere Arbeit dort mittragen. Wir hoffen auch, ein oder zwei Herzen zum Schmelzen zu bringen, damit einige der Kinder neue Eltern finden, die sie lieben.«
    Ich mustere ihn und bemerke, um wieviel weicher sein Gesicht aussieht, wenn er sich diese Fotos anschaut. Er sieht zu mir auf und sagt: »Eines Tages müssen Sie das Waisenhaus mit mir besuchen. Sie werden diese Kinder lieben. Ich wünschte, ich könnte ihnen allen ein Zuhause verschaffen, aber das hier ist im Moment das Beste, was ich für sie tun kann.«
    »Es hat den Anschein, als würde man sich sehr gut um sie kümmern«, sage ich leise. Ich sehe eine Seite von Andrei, deren Existenz mir nicht bewusst war. »Das Waisenhaus wirkt sehr ordentlich.«
    Er nickt. »Ja, darauf bestehe ich auch. Sauber, glücklich, gut ausgestattet.« Er fixiert mich mit seinen blauen Augen. »Ich war selbst ein Waisenkind, müssen Sie wissen. Ich weiß, wie es ist. Nur dass ich während der Sowjet-Herrschaft im Waisenhaus war. Nicht lustig. Darum verlange ich auch, dass alles bunt sein muss. Die Kinder brauchen das, sie fühlen sich dadurch glücklich.«
    Für einen Moment tut er mir leid. Es wird klarer, warum er so hart und zäh geworden ist. Aber jetzt ist er in der Lage, etwas zurückzugeben, dafür zu sorgen, dass andere Kinder nicht auf diese Weise groß werden müssen. »Da gebe ich Ihnen recht«, sage ich. »Das Puzzle-Foto eignet sich hervorragend.«
    »Gut, dann nehmen wir das.« Er lehnt sich zufrieden zurück. Dann schaut er mich wieder an. Sein bohrender Blick hält mich fest. »Beth, ist mit Ihnen alles in Ordnung? Sie scheinen mir sehr niedergedrückt.«
    Ich lächele, aber ich weiß, es ist nur ein schwaches Lächeln. »Es geht mir gut. Ehrlich.«
    Natürlich geht es mir nicht gut. In mir tobt das Chaos. Ich habe von Dominic nichts mehr gehört, und er hat auf meine Nachricht, sich mit mir zu treffen, damit ich alles erklären kann, nicht geantwortet.
Zwischen Andrei und mir war nichts, habe ich in meiner SMS geschrieben. Ich werde dir erklären, warum ich nicht schwören wollte. Lass uns ein Treffen ausmachen, damit wir alles bereinigen können. Bitte, Dominic, lass Anna nicht gewinnen, indem sie uns zerstört.
    Aber meine Worte haben ihn offenbar kaltgelassen. Ich kann die Trauer, die von mir Besitz ergriffen hat, kaum ertragen, und ich funktioniere nur, weil ich mich völlig taub fühle. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass alles aus sein soll. Wenn ich diesen Gedanken zulasse, ist er so schrecklich, dass ich ihn sofort wieder verdrängen muss. Ich sage mir, dass ich nicht erlauben werde, dass es mit uns vorbei ist. Ich weigere mich, darüber nachzudenken, dass alles aus ist.
    »Es war eine seltsame Woche«, bemerkt Andrei nachdenklich. »Ich habe viel gewonnen und viel verloren. Ich habe durch diesen erfolgreichen Abschluss sehr viel Geld gemacht. Aber ich habe Dominic verloren, meinen vertrauenswürdigen Mitarbeiter.« Er schüttelt den Kopf. »Ich hätte es kommen sehen sollen. Ich bin ein Narr, weil ich es nicht gesehen habe.«
    »Dann … hat er also gekündigt?«, frage ich. Beim Klang seines Namens flattern Schmetterlinge in meinem Bauch. Es ist eine solch süße Qual, ihn zu hören.
    »Ja. Er glaubt, dass er mich jetzt mit meinen eigenen Waffen schlagen kann.« Andrei schüttelt den Kopf. »Er wird seine Lektion noch lernen müssen.«
    »Dann sind Sie also nicht … wütend auf ihn?«, frage ich zögernd. Dominic fürchtete sich immer vor dem, was Andrei tun könnte, wenn er ihn verließ.
    »Wütend ist nicht das richtige Wort«, erwidert Andrei. Er lehnt sich zurück und schließt für einen Moment die Augen. »Ein wenig gelangweilt, dass ich einen neuen Widersacher habe, das

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