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Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Tiefes Begehren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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übel geworden. Oder es hätte eine extreme Schläfrigkeit eingesetzt. Aber das raubt Ihnen doch nicht das Bewusstsein – zumindest glaube ich das nicht. Was war doch gleich dieser letzte Drink?«
    »Ich weiß es nicht. Andrei hat ihn bestellt. Der Hauscocktail. Er war hellrosa und schmeckte fruchtig und sehr süß.«
    »O weh.« James schaut ernster, als ich das je bei ihm erlebt habe. Er wird sogar ein wenig bleich. »Und gleich danach war Ihnen merkwürdig zumute?«
    Ich rufe mir die Szene in Erinnerung, und mir fällt wieder ein, wie ich an der rosafarbenen Flüssigkeit nippte und wie rasch ich mich danach anders fühlte. Ich weiß noch, dass Andrei und ich nebeneinander standen, dass Anna ihren Arm um mich gelegt hatte und lachend den Kopf in den Nacken warf, ich erinnere mich an ihre schlammverkrusteten Schuhe. Und dann, etwas später, veränderte sich alles. Ich dachte, es läge am Licht und an der Musik, weshalb ich mich so abgehoben und seltsam fühlte, weshalb die Zeit erst schneller verging, dann langsamer, um sich dann gänzlich aufzulösen. In diesem Moment war Andrei einfach verschwunden, und ich wanderte unsicher herum, unfähig, meinen Weg zu finden. »Ja«, sage ich stockend, »ziemlich schnell danach.«
    James setzt seine Brille wieder auf und denkt einen Moment angestrengt nach. Er starrt in seinen Kaffee, dann sieht er zu mir auf und schaut mir direkt in die Augen. »Beth, ich glaube, da war etwas in Ihrem Drink.«
    Ich starre ihn an, sprachlos.
    »Drogen«, sagt er. »Gott weiß, welche. Speed? Etwas in der Art, vermute ich.«
    Ich versuche, das zu verdauen. »Sie glauben, Andrei hat mir Drogen verabreicht?«, frage ich entgeistert.
    »Diese Schlussfolgerung möchte ich nicht voreilig ziehen. Sie sagten, es war der Hauscocktail. Ich habe das Gefühl, die meisten Partybesucher wussten, dass der Hauscocktail ein Halluzinogen enthielt, und wenn sie es nicht wussten, gab ihnen der Barkeeper ein Zeichen.«
    »Dann … muss Andrei gewusst haben, dass er mir einen Drink gab, der mit Drogen versetzt war?« Mich durchläuft ein kalter Schauder. Ich habe das Gefühl, alles Blut weicht aus meinen Gefäßen.
    »Wollen wir das Beste annehmen und davon ausgehen, er wusste es nicht. Er wirkt so weltgewandt, dass der Barkeeper einfach davon ausging, er müsse es wissen. Aber es besteht natürlich die Möglichkeit, dass Andrei es tatsächlich wusste.«
    »Warum sollte er so etwas tun?« Ich fühle mich schrecklich bei dem Gedanken, dass ich Drogen zu mir genommen habe, ohne es zu wissen. Ich habe noch nie Drogen genommen, wollte das auch nie. An meiner Schule gab es eine kleine Clique, die damit prahlte, Drogen einzuwerfen. Und es gab ein paar durchgeknallte Jungs, die eine Menge kifften. Ebenso wie es an der Uni die Partygänger gab, die wussten, wie man an Koks, Ecstasy und den ganzen Rest kam, und die eine Nacht nur für gelungen hielten, wenn sie etwas Illegales geschnupft, geraucht oder geschluckt hatten. Aber ich wollte das nie. Mir gefiel der Rausch, den man erlebte, wenn man zu viel Bier trank und die ganze Nacht durchtanzte, aber auch das nicht oft und nie exzessiv. Ich fand es einfach viel zu schlimm, danach einen Kater zu haben. Drogen hielt ich immer für eine Sackgasse: Wenn sie einen glücklicher machten, als man ohne sie sein konnte, warum sie dann jemals aufgeben? Da war es doch besser, wenn man gar nicht erst damit anfing.
    »Vielleicht fand er, Sie würden eher in Partystimmung kommen, wenn man etwas nachhilft«, sagt James. Er sieht mich an, und keiner von uns spricht aus, was uns durch den Kopf geht, dass nämlich Andrei gedacht haben könnte, ich würde mich ihm willenlos hingeben, wenn ich auf Drogen wäre.
    »Aber das ist nicht passiert«, sage ich. »Ich habe ihn in dieser Nacht nicht wiedergesehen – nicht, soweit ich mich erinnern kann.«
    »Ja. Gott sei Dank.« Es tritt noch eine Pause ein, dann sagt James: »Das war doch wirklich Dominic mit Ihnen in der Höhle, oder?«
    Ich sehe ihn deutlich vor mir, in dem schwachen Licht der Höhle. Ich erinnere mich an seine Berührung, an das, was er zu mir sagte. Seine Stimme – nun ja, es war nur ein Flüstern, schwer zu identifizieren, aber was er sagte, ergab einen Sinn. Es war Dominic. »Ja«, erkläre ich entschlossen. »Er war es ganz bestimmt.«
    »Gut.« Man sieht James die Erleichterung an. »Aber es hat den Anschein, als ob Andrei nicht das harmlose Lämmchen ist, für das Sie ihn hielten. Wir können froh sein, dass nichts

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