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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Schloss hatte, war es verrückter zu versuchen, von hier zu fliehen, als einfach nur herumzusitzen und zu warten, was als Nächstes passierte?
    Wahrscheinlich nicht, aber sicher sein konnte ich mir nicht.
    Ich war schon fast aufgestanden, als ich draußen Schritte hörte. Ich setzte mich wieder. Zwei Polizisten erschienen in der Tür – in schwarzen Uniformen statt in blauer Gefängniswärterkleidung. Mein Magen sagte mir, dass dies ein schlechter Tausch war.
    Der harte, wütende Blick auf den Gesichtern der Polizisten sagte dasselbe.
    »Cross? Alexander?«, bellte einer.
    »Könnte ich einen Schluck Wasser haben?«, fragte ich. Nichts auf der Welt brauchte ich dringender. Ich konnte kaum mehr sprechen.
    Einer der Polizisten – er trug eine verspiegelte Brille – blickte zu seinem Kollegen, der den Kopf schüttelte.
    »Was wird mir vorgeworfen?«, wollte ich wissen.
    »Dumme Frage«, sagte Spiegelbrille.
    Zur Bekräftigung seiner Worte kam der zweite Polizist auf mich zu und rammte mir seine Faust in den Magen. Mir blieb die Puste weg, bevor ich wie ein Sack auf den Boden fiel.
    »Zieh ihn hoch!«
    Spiegelbrille zerrte mich mühelos nach oben und legte seine mächtigen Arme von hinten um meine Schultern. Beim nächsten Schlag hielt er mich fest, damit ich nicht nach vorne kippte. Damit bekam mein Körper die volle Wucht zu spüren. Ich kotzte automatisch, überrascht, dass ich überhaupt etwas von mir geben konnte.
    »Ich habe Geld«, versuchte ich es mit dem, was schon zuvor in diesem Land, bei der Einreise, funktioniert hatte.
    Der Anführer war groß, so groß wie Sampson, und hatte einen welligen Idi-Amin-Torso. Er blickte an seinem Körper hinab direkt in meine Augen. »Lass sehen, was du hast.«
    »Nicht hier«, erwiderte ich. Flaherty, mein CIA-Kontakt, sollte eigentlich Geld für mich in einer Bank in Lagos hinterlegen, die im Moment allerdings eine Million Kilometer entfernt zu sein schien. »Aber ich kann es besorgen …«
    Der Anführer rammte seinen Ellbogen in meinen Kiefer, gleich darauf landete wieder eine Faust in meinem Magen. Ich konnte nicht mehr atmen.
    Er trat zurück und bedeutete Spiegelbrille, aus dem Weg zu gehen. Mit einer Wendigkeit, die ich bei diesem großen, fetten Mann nicht für möglich gehalten hätte, hob er ein Bein und trieb mit einem kräftigen Tritt meine sämtliche verbliebene Luft schlagartig aus meinen Lungen. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich soeben zermatscht worden.
    Ich hörte eher als dass ich sah, wie die beiden Männer den Raum verließen. Das war’s. Sie ließen mich auf dem Boden liegen. Kein Verhör, keine Forderungen, keine Erklärungen.
    Keine Hoffnung?

43
    Nachdem ich in die Gefängniszelle zurückgebracht worden war, erhielt ich eine Schüssel Maniok und einen Becher Wasser, aber nur ein paar Schlucke. Das Wasser kippte ich in einem Zug, doch das Maniok, eine wichtige Wurzelknolle, die in ganz Afrika gegessen wird, brachte ich nicht herunter. Meine Kehle schnürte sich mir zu, wenn ich versuchte, feste Nahrung zu mir zu nehmen.
    Ein junger Gefangener kauerte sich neben mich und blickte mich an. »Willst du das haben?«, flüsterte ich ihm kaum hörbar zu und hielt ihm die Schüssel hin.
    »Wir preisen den Maniok, den großen Maniok«, keuchte er, als er die Schüssel entgegennahm. »Das stammt aus einem berühmten Gedicht, das wir in der Schule lernen.«
    Er krabbelte zu mir und setzte sich neben mich. Beide behielten wir die Tür im Auge.
    »Wie heißt du?«, fragte ich.
    »Sunday, Sir.«
    Er konnte höchstens zwanzig Jahre alt sein. Seine Kleidung war schmutzig, wirkte auf mich aber wie Mittelklasse, und auf seine Wangen waren jeweils drei Streifen als Zeichen seiner Stammeszugehörigkeit eintätowiert.
    »Hier, Sunday. Es ist aber besser, wenn man nicht sieht, dass du mit mir redest.«
    »Ach, scheiß drauf«, entgegnete er. »Was können sie schon tun – mich in eine Gefängniszelle werfen?«
    Er aß die Schüssel rasch leer, blickte sich dabei aber um, als fürchtete er, man könnte sie ihm wegnehmen. Oder ihn zusammenschlagen.
    »Wie lange bist du schon hier?«, fragte ich, als er fertig gegessen hatte.
    »Ich bin vor zehn Tagen hergekommen. Vielleicht sind es auch elf. Alle hier sind neue Gefangene und warten, bis sie weitergeschickt werden.«
    Das war neu für mich.
    »Weitergeschickt? Wohin?«
    »In den Hochsicherheitstrakt. Irgendwo anders hin im Land. Vielleicht kommt es auch noch schlimmer. Das wissen wir nicht. Vielleicht landen wir alle in

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