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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Schuhen.
    »Alexander Cross?«
    Ich drehte mich um und erwartete, Ian Flaherty zu sehen, meinen CIA-Kontakt hier in Nigeria. Schließlich gehörte es zu den Hauptaufgaben der CIA, andere Menschen aufzuspüren.
    Doch ich stand zwei bewaffneten Polizisten gegenüber. Es waren echte Polizisten, stellte ich fest, nicht die von der Einreisebehörde. Sie trugen schwarze Uniformen und Baskenmützen, auf den Schultern ihrer Hemden prangten ihre Rangabzeichen. Beide hielten halbautomatische Waffen in den Händen.
    »Ich bin Alex Cross, ja«, bestätigte ich.
    Was als Nächstes passierte, widersprach jeglicher Logik. Meine Tasche wurde mir aus den Armen gerissen, dann mein kleiner Koffer. Einer der Polizisten wirbelte mich herum und legte mir Handschellen an, die sich mit einem kneifenden Klick eng um meine Handgelenke schlossen.
    »Was ist los?« Ich versuchte, mich umzudrehen und die Polizisten anzublicken. »Was soll das? Sagen Sie mir, was hier los ist.«
    Der Polizist, der mir mein Gepäck abgenommen hatte, hob eine Hand, als wollte er ein Taxi herbeiwinken. Gleich darauf hielt ein weißer, viertüriger Toyota Kastenwagen neben uns.
    Die Polizisten rissen die hintere Tür auf, drückten meinen Kopf nach unten und schoben mich hinein. Mein Gepäck warfen sie hinter mir her. Einer der Polizisten blieb auf dem Bürgersteig stehen, während der andere auf den Beifahrersitz sprang. Dann fuhren wir los.
    Plötzlich wurde mir bewusst: Ich wurde gerade entführt!

38
    Das war völlig absurd. Das war krank.
    »Wohin bringen Sie mich? Was soll das? Ich bin amerikanischer Polizist«, beschwerte ich mich vom Rücksitz aus. Niemand machte Anstalten, meinen Worte Gehör zu schenken.
    Als ich mich vorbeugte, wurde mir der Schlagstock in den Bauch gerammt und zweimal übers Gesicht gezogen.
    Ich spürte, nein, ich hörte sogar, wie meine Nase brach!
    Blut rann an meinem Gesicht und auf mein Hemd hinab. Was hier passierte war einfach unglaublich.
    Der Polizist auf dem Beifahrersitz blickte wütend nach hinten, bereit, seinen Schlagstock erneut zu schwingen. »Du bist besser ruhig, weißer Mann. Beschissener Amerikaner, beschissener Terrorist, beschissener Polizist.«
    Ich hatte gehört, dass einige Leute hier keine schwarzen Amerikaner mochten, die sich selbst als Afroamerikaner bezeichneten. Dies bekam ich jetzt aus erster Hand zu spüren. Ich keuchte, hustete Blut und versuchte, mich trotz des heftigen Schwindelgefühls zu konzentrieren. Feuchtigkeit und Benzindämpfe hüllten mich ein, während sich der Wagen unter ständigem Hupen durch den Verkehr schob.
    Autos rasten an uns vorbei, weiße, rote und grüne, aber auch die leuchtend gelben Busse. Frauen, die ihre Babys in dicke Windeln gewickelt und über ihren Rücken gebunden hatten, unterhielten sich am Straßenrand. Einige Frauen balancierten Körbe auf ihren geles . Eine Unmenge von Hütten zogen an uns vorbei, aber auch moderne Gebäude, und immer noch Autos, Busse, Lastwagen und von Tieren gezogene Karren.
    Um mich herum lief alles wie gewohnt.
    Und auch in diesem Transporter lief alles wie gewohnt, fürchtete ich.
    Plötzlich machte sich der Polizist wieder an mir zu schaffen. Er reckte sich über die Rückenlehne nach hinten und drückte mich auf die Seite. Ich hob die Arme, um mich gegen einen weiteren Schlag zu schützen, doch er tastete mich nur ab.
    Er zog meine Brieftasche heraus.
    »Hey!«, rief ich.
    Er zog den Packen Geldscheine heraus – dreihundert amerikanische Dollar und Naira im Wert von weiteren fünfhundert Dollar – und schleuderte mir die leere Brieftasche ins Gesicht. Der Schmerz drang bis zur Schädelplatte vor.
    Ich hustete erneut Blut, das auf dem Sitz landete. Damit handelte ich mir einen weiteren Schlag mit dem Gummiknüppel auf die Schulter ein.
    Plötzlich wusste ich, warum die Rückbank mit dunkelblauem Nylon überzogen war – wegen der Blutflecken.
    Ich hatte keinen Schimmer, warum dies hier geschah oder wie ich damit umgehen sollte.
    »Wohin bringen Sie mich?«, fragte ich entgegen meiner Vernunft. »Ich bin amerikanischer Polizist! Ich bin hier, um in einem Mordfall zu ermitteln.«
    Der Polizist bellte dem Fahrer etwas in seinem Dialekt zu. Wir wirbelten herum, und ich wurde gegen die Tür gedrückt, als wir plötzlich am Straßenrand hielten.
    Sie stiegen beide aus! Einer von ihnen riss die Tür auf meiner Seite auf, so dass ich, wegen der Handschellen unfähig, den Aufprall zu dämpfen, auf den Boden fiel.
    Eine Welt aus Staub, Hitze und

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