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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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zerquetschen.
    Plötzlich zerbarst die gesamte Mauer. Ziegel, Geröll und Dreck fielen auf mich herab.
    Ich stapfte vorwärts, holte weit aus und briet dem mir am nächsten stehenden Mistkerl eins mit der Schaufel über.
    Dann stand ich dem Tiger von Angesicht zu Angesicht gegenüber.

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    »Jetzt wirst du sterben«, sagte er, als wäre die Tat bereits erledigt.
    Ich bezweifelte die Ernsthaftigkeit seiner Worte nicht.
    Er sah unglaublich ruhig aus. Seine Augen zeigten nur den Hauch eines Gefühls, als er nach meinem Arm und meiner Kehle griff. Mein einziger Gedanke war, die Schaufel nicht herzugeben, sondern sie zu schwingen, sobald sich mir die Gelegenheit dazu bot.
    Er warf mich nach hinten, als wäre ich ein kleines Kind für ihn. Nein, die Puppe eines Kindes. Ich knallte mit dem Rücken auf irgendwas Scharfes, das mir den Rücken aufschlitzte.
    Houston Rockets versperrte mir den Fluchtweg. Ich saß in der Falle.
    Der Tiger preschte auf mich zu. Ich schwang die Schaufel, so fest ich konnte, und zielte auf seine Knie.
    Ich landete einen Treffer, wenn auch nicht mit voller Wucht. Der Tiger knickte leicht ein, ging aber nicht zu Boden. Unglaublich. Ich hatte gegen seine Kniescheibe geschlagen, doch er blieb einfach stehen und blickte mich mit funkelnden Augen an.
    »Mehr hast du nicht zu bieten?«, höhnte er.
    Es schien, als fühlte er überhaupt nichts. Also hob ich die Schaufel ein zweites Mal und knallte sie gegen seinen Arm. Er musste Schmerzen spüren, ließ sich aber nichts anmerken. Sein Gesicht drückte genauso viel Gefühl aus wie eine Schieferwand.
    »Jetzt bin ich dran«, sagte er. »Verträgst du meine Faust?«
    Plötzlich wurde ich von Scheinwerferlicht geblendet. Dahinter hörte ich Stimmen. Wer konnte das sein?
    »Ne bouge pas!«
    Schritte schlurften über den Boden, und Waffen klirrten. Drei Soldaten der Afrikanischen Union mit grünen Helmen kamen auf uns zu.
    » Laisse la tomber! «, rief einer von ihnen.
    Ich brauchte eine Sekunde, um zu merken, dass ich genauso unter Verdacht stand wie der Tiger. Oder, schlimmer: Vielleicht war ich der einzige Verdächtige.
    Ich ließ die Waffe fallen und wartete keine weiteren Fragen ab. »Dieser Mann wird in den Vereinigten Staaten und Nigeria wegen Mordes gesucht. Ich bin Polizist.«
    » Tais-toi! «, blaffte ein anderer und hielt mir sein Gewehr ins Gesicht. Das Letzte, was ich brauchte, war wieder eine gebrochene Nase.
    »Hört mir doch zu! Écoutez-moi !« Die Soldaten waren vom senegalesischen Militär, und mein Französisch war nicht gerade das Beste. Die Lage geriet immer mehr aus dem Ruder. »Er hat zwei Komplizen. Deux garçons, vous comprenez? Sie sind alle Mörder!«
    Diese letzte Bemerkung brachte mir einen Schlag in den Bauch ein. Ich beugte mich vor und versuchte, wieder zu Atem zu kommen, während der Tiger einfach da stand und keinen Mucks von sich gab.
    Völlig ruhig. Geschickter als ich.
    Hatte er die Situation etwa unter Kontrolle?

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    Sie führten uns mit vorgehalte nen Waffen aus der Häuserlü cke und ließen uns in den Dreck knien. Vielleicht mehrere hun dert Schaulustige hatten sich bereits versammelt.
    Insgesamt waren es nur fünf Soldaten der Afrikanischen Union, die uns in Schach und die anderen von uns fernhielten. Mehrere Menschen zeigten mit dem Finger auf den Tiger. Weil er so groß war? Oder weil sie wussten, wer oder wie gefährlich er war?
    »Alex? Alex?« Keine Stimme auf der Welt hätte ich lieber gehört als die von Adanne.
    Sie schob sich durch die Menge nach vorne und riss ihre Augen weit auf, als sie den Tiger sah, der nicht weit von mir entfernt neben mir kniete. Er sah sie ebenfalls.
    »Lasst mich durch! Ich bin vom Guardian .« Sie zog einen Ausweis aus ihrer Tasche, doch ein Soldat schob sie zur Seite.
    Immer wieder rief sie mich und riskierte dafür ihr eigenes Leben. »Alex! Erzähl ihnen, dass der Guardian über dich schreibt! Sag ihnen, der Guardian ist hier. Ich werde die Geschichte schreiben.«
    Doch dann hörte ich etwas anderes – das hohe Surren eines rückwärts fahrenden Fahrzeugs!
    Stimmte das? Verhörte ich mich nicht? Wer konnte das sein?
    Auf einer Seite kam von hinten Bewegung in die Menge. Schreiend und fluchend wurde sie auseinandergetrieben.
    Das Chaos nahm immer heftigere Formen an.
    Ein schwarzer Pick-up raste im Zickzack rückwärts durch die schmale Straße auf uns zu und riss einige Sonnendächer mit. Auch Schüsse wurden abgegeben, wahrscheinlich aus dem Wagen.
    Die Soldaten wichen als Erste

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