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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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auf zu kichern und verlangte von Nana mehrmals, eine Seite noch einmal zu lesen.
    Nana wartete geduldig, dass Jannie die Tür öffnete.
    Doch es klingelte immer noch. Rücksichtslos und unerträglich.
    Jannie war doch in der Küche, um einen Kuchen zu backen. Wo steckte sie nur? Warum ging sie nicht an die Tür?
    »Wer kann das denn sein?«, murmelte Nana und stieg behutsam aus Alis Bett. »Ich bin gleich wieder da, Ali … Janelle, du stellst meine Geduld auf die Probe, und das ist nicht gut.«
    Doch als Nana Mama das Wohnzimmer betrat, sah sie, dass Janelle bereits an der sperrangelweit offenen Tür stand.
    Ein seltsamer Junge in rotem Houston-Rockets-Basketballhemd hielt den Finger auf der Klingel.
    »Bist du übergeschnappt?«, rief Nana, während sie durch den Flur humpelte. »Hör sofort auf zu klingeln! Sofort! Was willst du hier so spät? Kenne ich dich, mein Junge?«
    Endlich nahm der Junge die Hand vom Klingelknopf, dafür hielt er aber eine abgesägte Schrotflinte nach oben, damit Nana sie sehen konnte. Sie allerdings ging weiter, bis sie Jannie schützend in ihren Armen hielt.
    »Ich bring det dumme Mädel in einer Sekunde um«, drohte er. »Und dich alte Frau bring ich auch um. Dat is mir egal, weil ihr die Familie vom Detective seid.«

127
    Es erwischte mich eiskalt und unvorbereitet im Taxi, es ge schah alles rasend schnell, doch als ich die Chance erkannte, ergriff ich sie.
    Ich hielt den Taxifahrer nicht für einen erfahrenen Mörder. Er hatte gezögert, statt einfach den Abzug zu drücken und mich zu erschießen.
    Also schnellte ich nach vorne und packte gleichzeitig die Waffe und seine Hand.
    Immer wieder knallte ich sein Handgelenk gegen die Metallabtrennung, so fest ich konnte.
    Der Mann jaulte laut auf und ließ die Waffe los. Ich zog sie an mich und holte weit aus.
    Doch er duckte sich nach unten, stieß die Tür auf und huschte aus dem Wagen.
    Als ich vom Rücksitz sprang, spurtete er bereits einen Grashügel hinunter, wo er neben dem Highway im Dickicht verschwand.
    Ich hätte mit seiner Waffe schießen können, tat es aber nicht. Er hatte mich einen »Verräter« genannt, genau das, wofür mich auch die Flugbegleiterin gehalten hatte.
    Woher hatte er seine Informationen, wer war sein Auftraggeber?
    Ich rief mir das ausgemergelte Gesicht des Mannes mit Kinnbart wieder vor Augen. Er war vielleicht Mitte zwanzig. Ein Soldat? Ein Schläger? Aus seiner Stimme hatte ich einen leichten nigerianischen Akzent herausgehört. Wer hatte ihn mir auf den Hals gehetzt – der Tiger? Oder jemand anderes?
    Ich versuchte, meine Verschwörungstheorien vorerst ad acta zu legen.
    Der Schlüssel steckte noch im Zündschloss, und ohne lange zu überlegen, beschloss ich, mit dem Taxi nach Hause zu fahren. Von dort aus würde ich die Polizei anrufen.
    Doch was und wie viel dieser seltsamen, beunruhigenden Geschichte sollte ich ihnen erzählen?
    Und was sollte ich Nana erzählen? Sie fände es bedenklich, zu sehen, dass ich mit einem Taxi nach Hause kam, das ich einem Fahrer abgenommen hatte, der mich umbringen wollte.

128
    Ich brauchte nur ein paar Minuten, um nach Hause in die Fifth Street zu fahren.
    Ich parkte das Taxi am Straßenrand und rannte los. Auf dem Heimweg hatte ich mir plötzlich Sorgen um Nana und die Kinder gemacht.
    War alles in Ordnung? Vielleicht war ich tatsächlich nur paranoid, vielleicht auch nicht. Der Tiger hatte es schließlich auf Familien abgesehen. Und jemand hatte versucht, mich umzubringen. Das bildete ich mir nicht ein.
    Rosie, die Katze, erschreckte mich, als sie sich vor dem Haus an mich heranschlich.
    Wer hatte sie herausgelassen? Sie war eine überzeugte Stubenkatze. Ich merkte ihr an, wie aufgeregt sie war. Warum? Was war passiert? Was hatte Rosie gesehen?
    »Nana«, rief ich, als ich die Stufen zur Haustür hinaufrannte. »Nana!«
    Ich drehte den Türknauf – die Tür war nicht verschlossen!
    Auch das war ungewöhnlich. Niemand in Southeast ließ die Türen unverschlossen, vor allem Nana nicht.
    »Nana … Kinder!«, rief ich, als ich eintrat und durchs Erdgeschoss rannte. Ich wollte niemanden erschrecken, nur weil ich eine Höllenangst hatte.
    Trotzdem.
    An der Küche blieb ich stehen. Hier herrschte das vollkommene Chaos, wie ich es noch nie gesehen hatte. Als hätte jemand angefangen, einen Kuchen zu backen und mittendrin aufgehört.
    Aber das war noch nicht alles. Stühle waren umgekippt, Teller und Gläser lagen zerbrochen auf dem Boden.
    Ebenso eine Rührschüssel, in

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