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Firebird

Firebird

Titel: Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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die Theorie?«
    »Dass er an dem Abend nach Hause gekommen ist, sich überlegt hat, dass es ihm reicht, und ins Meer gesprungen ist.«
    »Dass ihm was reicht?«
    »Na ja, all diese Jahre habe ich davon nie wieder einen Ton …«
    »Spucken Sie es einfach aus, Zuck.«
    »Cara war ziemlich sicher, dass Elizabeth ihn betrogen hat und ihm das irgendwann zu viel wurde und er sich umgebracht hat.«
    »Betrogen mit wem?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube auch nicht, dass sie es wusste. Aber Cara hat es von Robin gehabt. Natürlich nicht direkt. Ich meine, sie hat mir erzählt, er hätte nie irgendetwas gesagt …«
    »Woher wusste sie es dann?«
    »Körpersprache. Die Art, wie er reagiert hat, wenn Cara ihren Namen erwähnt hat. ›Grüß Elizabeth von mir‹, und schon hat er zugemacht und eine finstere Miene aufgesetzt. Sie hatte keinen Zweifel daran.«
    »Man hat nie eine Leiche gefunden, Zuck.«
    »Die Strömung dort ist ziemlich stark. Wenn er bei einsetzender Ebbe gesprungen ist …«
    »Und sein Gepäck hat er mitgenommen.«
    »Also gut, Alex. Von dem Gepäck wusste ich nichts. Vielleicht kam irgendwer des Weges und hat sich damit davongemacht. Vielleicht war er so von Sinnen, dass er es ins Meer geworfen hat. Sehen Sie, das Leben verläuft nicht immer in geordneten Bahnen. Verrückte Dinge passieren.«
    »Okay, Zuck. Danke für die Information.«
    »Wie auch immer Alex, was ich sagen wollte: Hier geht es um einen exzentrischen und möglicherweise geistesgestörten Mann. Es hat Gerede darüber geben, Dimensionen zu überschreiten, in andere Universen zu wechseln, Außerweltler aufzuspüren. All dieses fantastische Zeug. Ihr Interesse ist inzwischen bekannt. Sehen Sie, Sie und ich, wir kennen uns schon lange. Sie haben im Lauf der Zeit einiges geleistet, und Sie waren stets ein guter Freund. Ich weiß, es gibt da draußen Leute, die Ihretwegen auf der Lauer liegen. Neider. Mir ist noch keiner von denen begegnet, der sich nicht gewünscht hätte, er hätte das getan, was Sie getan haben.«
    So ging es noch einige Minuten weiter, und ich wusste, Alex wünschte sich, ich würde endlich einen Notfall erfinden und dem Gespräch ein Ende machen. Aber Zuck hörte sich ständig so an, als wäre er drauf und dran, sich von sich aus zu verabschieden. Und er sprach Dinge aus, die Alex meiner Ansicht nach ruhig hören sollte. Also zögerte ich. Er sprach von dem Respekt, den die Leute ihm entgegenbrachten, und davon, wie wichtig das persönliche Ansehen für jemandem in seinem Geschäft ist, wie wichtig es für seine Klienten ist, zu wissen, dass sie ihm trauen konnten. »Nicht, dass ich je das Vertrauen zu Ihnen verlieren würde, Alex. Das wissen Sie.«
    »Ja, ich weiß, Zuck.«
    Nach ein oder zwei weiteren Minuten kam er zum Punkt: »Sie können die Sache immer noch fallen lassen, Alex. Tun Sie es. Dringen Sie nicht noch weiter vor, als Sie es bereits getan haben. Verstehen Sie, was ich Ihnen sage?«
    »Ja, Zuck. Danke.«
    »Vergessen Sie es einfach, okay?«
    »Zuck, ich weiß Ihren Anruf zu schätzen.«
    »Schon gut. Und Sie nehmen es mir nicht übel, nicht wahr?«
    »Ihnen etwas übel nehmen, Zuck? Niemals.«
    Alex war immer noch dran. »Danke, Chase« , sagte er mit einer gewissen Schärfe im Ton. »Du warst mir eine große Hilfe.«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du unterbrochen werden willst, wenn der Bursche sich so vernünftig äußert.«
    »Genau.«
    »Denkst du, da ist etwas dran? Denkst du, Elizabeth könnte ihn tatsächlich betrogen haben?«
    »Ich weiß es nicht, und wir werden es wohl nie erfahren, denn Beweise gibt es nicht.«
    »Okay. Ich wünsche dir eine gute Heimreise. Ich muss los.«
    »Heißes Rendezvous heute Abend?«
    »Habe ich das nicht immer?«
    »Chase, ich möchte, dass du etwas für mich tust.«
    »Okay.«
    »Finde heraus, was aus der Wellenbrecher geworden ist. Vielleicht bekommen wir noch Zugriff auf das Logbuch.«

Fünfzehn
    Das Problem auf Villanueva war,
dass niemand daran gedacht hat,
das Licht auszuschalten.
    Marcy Lee, Letzte Tage , ca. 6314 n. Chr.
    Was hatten sie auf Villanueva gewollt?
    Zumindest wussten wir, warum sie hinsichtlich ihres Zieles falsche Angaben gemacht hatten. Villanueva stand auf der Liste der gefährlichen Welten, also musste man damit rechnen, dass man die Gründe für einen Besuch auf dieser Welt würde darlegen müssen. Die zugehörigen Formulare ausfüllen. Sich die Genehmigung übergeordneter Autoritäten verschaffen. Und sich

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