Fire&Ice 1 - Ryan Black (German Edition)
kannte Ty und wusste, dass dieser zu sehr in seiner blinden Wut gefangen war, um jetzt von selbst wieder aufhören zu können.
So lebensmüde, ihn jetzt zu berühren, war aber keiner seiner Gruppe und daher begann Ryan ruhig auf ihn einzureden: "Ty. Ty! Es reicht, Mann! Komm schon, er bewegt sich doch gar nicht mehr. Ty, das gibt nur wieder ziemliche Probleme."
Immer weiter sprach er und Tys Schläge wurden langsam weniger, bis er schließlich ganz aufhörte und die blutige Masse unter sich besah. "Er atmet noch", sagte Ty ruhig und stand dann auf und ging in Richtung Toilettenwagen. Niemand würde ihn in dieser Stimmung jemals aufhalten. Niemand, der bei Verstand war oder an seinem Leben hing. Hatte Ty seine Bestie erst einmal los gelassen, brauchte er eine Weile, um wieder zurück in die Realität zu kommen. Er ließ sie selten frei, aber wenn es um Ryans oder Shanes Sicherheit ging, kannte Ty keine Grenzen. Er würde alles tun, um seine Freunde zu beschützen und das machte ihn als Freund und auch als Sicherheitschef so unbezahlbar.
Jonas, Maya und Zoey sahen schockiert auf den Mann, der ihnen bis vor Minuten noch solche Angst gemacht hatte. Jetzt lag er gebrochen da, drehte sich zur Seite und röchelte. Blut lief ihm aus seinem Mund und der bestimmt mehrfach gebrochenen Nase. Ryan hatte kein Mitleid mit ihm. So wie die Personen, die ihn kannten, auf ihn reagiert hatten, hatte Ryan keine Zweifel daran, dass es an diesem Menschen nichts Gutes gab.
"Ich will dich hier nicht mehr sehen!", sagte Ryan mit scharfem Ton und fuhr nach kurzer Pause fort: "Und wenn du einem meiner Gruppe, oder einem der Setarips zu nahe kommst, wird dir das hier wie ein Kindergeburtstag vorkommen. Hast du mich verstanden?"
Der Typ nickte, während er sich mühsam aufrichtete.
"Maya, komm, wir gehen schlafen. Shane, können du und Jason heute drüben bleiben?" Die beiden Männer nickten und liefen zusammen mit der verschüchterten Zoey und Jonas zum Lager der Setarips.
"Alex, schaust du nach Ty, wenn er wieder kommt? Sag mir Bescheid, wenn er was braucht." Auch Alex nickte und setzte sich wieder zum Rest an das Feuer.
Ryan schob Maya vor sich her ins Zelt. Sie wirkte ein wenig verschüchtert und Ryan wollte sie so gerne beruhigen. Als sie im Zelt angekommen waren, flüsterte er: "Das ist Shanes Schlafplatz, du kannst ihn benutzen. Ich will dir nichts tun, Maya, das weißt du, oder? Sie hat mir geschrieben, dass ich auf dich achtgeben soll." Maya nickte, streifte sich nur die Schuhe von den Füßen und kuschelte sich dann in Shanes Schlafsack.
"Wo ist sie?"
"Ich kann dir nicht viel sagen, Ryan. Nur so viel. Er ist der Grund, warum sie so schnell von hier weg wollte. Sie hat ihren Neubeginn vorgezogen. Sie hat einen neuen Job und eine neue Bleibe. Wenn alles gut geht, kommt sie nächstes Jahr wieder und dann wird sie dir vielleicht alles erklären. Ich kann dir nicht ihre Geheimnisse verraten. Du musst das verstehen, Ryan. Ich weiß ja selbst nicht, wie ich sie erreichen könnte, oder wo sie nun ist. Sie meldet sich bei mir, sobald sie neue Kontaktdaten hat."
"Okay. Verstehe. Das scheint alles eine ziemlich üble Sache zu sein."
"Ja und ich glaube, dass es ihr sehr leid tut, euch da mit hineingezogen zu haben. Aber mehr kann ich dir wirklich nicht dazu sagen."
"Okay. Gut. Schlaf gut, Maya. Ich pass auf dich auf!"
"Danke, Ryan! Gute Nacht!"
Ryan lag noch lange wach. Die Ereignisse der letzten Stunden hatten sich einfach überschlagen. Sie war weg. Natürlich war ihm klar, dass sie in drei Tagen sowieso getrennte Wege gegangen wären. Aber so völlig ohne Verabschiedung, kam Ryan sich ein wenig zurück gelassen vor. Komischer Gedanke, wo er sich doch zu anfangs noch Gedanken darüber gemacht hatte, was er ihr schenken sollte, um ihr den Abschied von ihm leichter zu machen.
Irgendwann schlief auch Ryan ein.
12. Neue Ufer
SKY
Die Reise war lange und anstrengend gewesen. Als ihr Flieger am Logan International Airport in Boston landete, konnte Sky kaum glauben, dass es erst zwei Tage her war, als sie noch gemütlich, zusammen mit Ryan, aufgewacht war.
Nein! Kein Ryan mehr in meinen Gedanken! Dieser Teil ist für immer abgeschlossen!
Sky freute sich auf ihren Neuanfang. Keine Altlasten, keine Vergangenheit und keine Männer! Das hier war ihre Zukunft und sie würde sie sich von niemandem nehmen lassen. Den Preis, den sie für diesen Neuanfang bezahlte, stand ihr nur allzu klar vor Augen. Sie hatte all ihre Freunde zurück lassen müssen. Und
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