Fire&Ice 1 - Ryan Black (German Edition)
Wasser aus der Küche."
"Hier, Sir", sagte Brain und stellte das Wasser auf dem Tisch ab.
"Sie können nach Hause gehen, Brain. Sky wird heute nicht mehr mit Ihnen Shoppen gehen." Und auch sonst nie mehr, fügte er gedanklich an. Wusste aber selbst, dass diese Hoffnung, bei dieser Frau, utopisch war.
"Ja, Sir. Wenn ich fragen darf ..."
"Nein, Sie dürfen nicht."
Brain nickte knapp, presste die Lippen zusammen, verkniff sich aber einen weiteren Kommentar und ging.
Es dauerte eine Weile ehe Sky sich zu regen begann. Ryan versuchte alles so zu machen, wie er es damals bei Jonas und Maya beobachtet hatte. Er wiegte sie sanft und murmelte beruhigende Worte in ihr Haar. Sie begann in seinen Armen zu zappeln.
Ryan verstärkte sanft seinen Griff und murmelte: "Alles okay, Süße. Ich bin da. Nichts ist passiert. Alles ist gut."
Aber Skys Atmung wurde wieder heftiger und sie wehrte sich auch immer heftiger gegen seinen Griff. Schließlich beschloss er, dass es keinen Sinn hatte sie fest zu halten und löste seine Arme von ihr.
Die letzten Zentimeter riss sie sich so gewaltig los, dass sie das Wasserglas vom Tisch fegte und mit unglaublich Wucht erst gegen den Tisch und dann in die Scherben am Boden knallte. Als er nach ihr greifen wollte, um ihr auf zu helfen, krabbelte sie so hecktisch rückwärts, dass sie sich Arme und Beine in den Scherben des Glases aufriss. Sie blutete stark. Der weiße Teppich vor seinem Sofa war von roten Schlieren durchzogen und Sky schien es noch nicht einmal zu bemerken. Sie krabbelte rückwärts, bis sie mit ihrem Rücken an die Glasfront seines Wohnzimmers stieß und blieb bleich, zitternd und mit weit aufgerissenen Augen dort sitzen.
Ihr Anblick tat ihm in der Seele weh.
Gequält verzog er sein Gesicht und flüsterte dann: "Warum hast du Angst vor mir, Honey? Habe ich dir jemals etwas getan?"
Sein taffes Mädchen so gebrochen dort sitzen zu sehen, brach ihm sein Herz. Er ließ sich vom Sofa auf den Boden sinken. Sie blutete und er konnte ihr nicht helfen, weil sie Angst vor ihm hatte.
"Was habe ich dir getan, Süße, dass du mich so verabscheust?"
"Ich ... Du ...Warum?"
"Ich verstehe nicht was du meinst, Kleines. Kann ich dir irgendetwas bringen oder geben oder tun, damit du dich ein wenig beruhigst?"
"Hast du das gewusst?" Sky machte eine Handbewegung, die wohl die gesamte Wohnung oder die gesamte Firma bezeichnen sollte. "In Talin. Mit uns?"
Ryan brauchte einen Moment ehe er verstand. "Nein! Ich dachte vorhin, ich würde träumen, als du mir da so vor die Füße gestolpert bist."
"Oh Gott, Ryan, das ist alles so furchtbar."
Ryan stöhnte gequält. "Ich verstehe dich nicht, Honey! Was ist so furchtbar? Ich habe mich gefreut, dich wieder zu sehen und du ..." Ryan brach ab und schüttelte gequält den Kopf.
"Das ist es nicht. Du bist mein Boss, mein Vermieter und ... oh Gott, das ist alles so grauenhaft!"
Sie begann wieder am ganzen Leib zu zittern und Ryan verstand langsam das Problem. "Nicht wirklich, Honey! In welcher Abteilung arbeitest du?"
Sky sah ihn misstrauisch an, was ihm nur einen weiteren Stich versetzte. "Marketing", antwortete sie schließlich und Ryan atmete erleichtert aus.
"Damit habe ich so gut wie überhaupt nichts zu tun. Wenn überhaupt, auf dem Papier. Das ist vollkommen Shanes Gebiet und er tut auch nichts anderes als die Entscheidungen deines Bereichsleiters abzusegnen. Ich bin also nicht wirklich dein Boss, Süße."
Sky schien eine Weile nachzudenken und forschte wieder einmal in seinem Gesicht. Ryan hielt nichts zurück. Zeigte ihr die Qual und den Schmerz, den ihr Verhalten auslöste. Schließlich nickte sie wage und fragte mich schwacher Stimme: "Vermieter?"
Ryan nickte. "Der Bereich gehört zwar offiziell zu meinem Aufgabengebiet, aber der Bereich selbst ist Jason unterstellt. Jason hält nur Rücksprache mit mir, wenn es um Investitionen geht, die größer als fünf Millionen Dollar sind. Bei allem weitern hat er freie Hand und glaub mir, Jason hat bestimmt wichtigere Dinge zu tun, als sich um Mietverträge zu kümmern. Das liegt in der Hand irgendeines kleinen Sachbearbeiters und wird niemals bis zu meinem Schreibtisch vordringen."
"Und du?", fragte sie schließlich. Ihre Stimme war immer noch schwach, aber zumindest hatte sich das Zittern und die unregelmäßige Atmung beruhigt.
"Ich bin ich, Sky. Das hier bin ich, außerhalb meiner zwei Wochen Urlaub in Talin. Viel Arbeit, wenig Freizeit, kein Privatleben." Ryan ließ den Kopf hängen und fügte leise hinzu:
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