Fire&Ice 1 - Ryan Black
der letzten Stunden hatten sich einfach überschlagen. Sie war weg. Natürlich war ihm klar, dass sie in drei Tagen sowieso getrennte Wege gegangen wären. Aber so völlig ohne Verabschiedung, kam Ryan sich ein wenig zurück gelassen vor. Komischer Gedanke, wo er sich doch zu anfangs noch Gedanken darüber gemacht hatte, was er ihr schenken sollte, um ihr den Abschied von ihm leichter zu machen.
Irgendwann schlief auch Ryan ein.
12. Neue Ufer
SKY
Die Reise war lange und anstrengend gewesen. Als ihr Flieger am Logan International Airport in Boston landete, konnte Sky kaum glauben, dass es erst zwei Tage her war, als sie noch gemütlich, zusammen mit Ryan, aufgewacht war.
Nein! Kein Ryan mehr in meinen Gedanken! Dieser Teil ist für immer abgeschlossen!
Sky freute sich auf ihren Neuanfang. Keine Altlasten, keine Vergangenheit und keine Männer! Das hier war ihre Zukunft und sie würde sie sich von niemandem nehmen lassen. Den Preis, den sie für diesen Neuanfang bezahlte, stand ihr nur allzu klar vor Augen. Sie hatte all ihre Freunde zurück lassen müssen. Und sie würde sie auch bis auf Weiteres nicht mehr sehen können. Allerdings würde Sky, sobald sie ihren Neustart erfolgreich absolviert hatte, wieder Kontakt zu ihnen aufnehmen. Fabio würde eine kleine Pause gut tun. Sky hatte das Gefühl, dass dieser sich ein wenig zu stark an sie klammerte und das war genau so ein Verhalten, dass Sky nie wieder wollte. Sie würde sich von niemandem einengen lassen. Nicht einmal von ihrem besten Freund. Ihr Abschied war schlimm gewesen. Sie hatten beide geweint und Fabio hatte sie ein ums andere Mal gebeten, sie begleiten zu dürfen. Völlig abwegig. Er hatte hier Familie, Freunde und einen super Job. All das weg zuwerfen für eine Freundschaft, kam Sky dann doch etwas übertrieben vor. So sehr sie ihn liebte, mehr als ein großer Bruder und ihr bester Freund, würde er nie für sie sein.
Müde und zerzaust stieg Sky aus ihrem Flugzeug. Die Suche nach dem Gepäckband und das Warten auf ihren Koffer zehrten zusätzlich an ihren Kräften. Als sie auch diese Hürde hinter sich hatte, machte sie sich auf den Weg zur Empfangshalle. Sie war sich durchaus bewusst, dass sie gleich zum ersten Mal jemandem aus ihrer neuen Firma begegnen würde, aber sie hatte einfach keine Kraft mehr, sich noch umzuziehen oder ein wenig zurecht zu machen. Also blieb sie ungeschminkt, in Röhrenjeans und weißem Tank-Top, sowie weißen Ballerinas. Ihre Haare hatte sie noch schnell zu einem unordentlichen Knoten geschlungen und sich eine große, dunkle Sonnenbrille aufgezogen, um die größten Schatten unter ihren Augen zu verbergen.
Die Halle war groß und doch sah sie sofort den blonden Hünen, der etwas abseits des Getümmels stand und ein Schild mit ihrem Namen hielt.
Sky steuerte auf ihn zu und er lächelte, als er sie sah.
Wow, Hammerlächeln! Hätte ich den Männern nicht abgeschworen, würde dieser Leckerbissen definitiv ins Beuteschema fallen. Ich sollte ein Foto machen und es Maya schicken, kicherte Sky in sich hinein.
"Ms. Alister? Mein Name ist Brain Cruise und ich komme von JB-Industials um Sie abzuholen." Sky schenkte ihm ebenfalls ein breites Lächeln.
"Danke! Bitte nennen Sie mich Sky!"
Bereits auf dem Weg nach draußen fragte er: "Sky, wie ...", er deutete zum Himmel. Skys Lächeln vertiefte sich. Ja, sie würde hier noch etwas Spaß mit ihrem Namen haben.
"Ja, gleiche Schreibweise. Es ist die Kurzform von Skyler."
"Ahh, schöner Name. Hier, bitte steigen Sie ein." Brain hielt ihr die Tür zu der Rückbank eines schwarzen Audi A4 auf. Die Sitze waren aus Leder und das gesamte Interieur wirkte sehr edel. Sky zuckte zusammen, als die Tür hinter ihr ins Schloss viel.
Kurze Zeit später, stieg Brain auf der Fahrerseite des Wagens ein. Sie hatte ihn nicht für einen Chauffeur gehalten. Der Anzug den er trug, schien definitiv teuer zu sein. Er schien ihre Blicke zu bemerken, denn er grinste sie über den Rückspiegel an und sagte: "Nein, Sky, ich bin kein Fahrer. Ich arbeite in der Sicherheitsabteilung von JB-Industials. Die Firma möchte aber vor allem bei neuen Mitarbeitern, die die Gefahren der Stadt, beziehungsweise bestimmter Bereiche der Stadt, noch nicht kennen, kein Risiko eingehen. Daher werden alle Neuankömmlinge zu ihren neuen Wohnungen gebracht. Sie bekommen von mir auch sämtliche Unterlagen, über die Umgebung, den öffentlichen Verkehr und die Informationen zu dem Unternehmen."
So integriert zu werden, fühlte
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