Fire&Ice 1 - Ryan Black
Schreibtisch.
"Der Terminplan für heute, Sir."
"Danke, Kelly. Die Unterlagen für das Strategiemeeting?"
"Alle Unterlagen sind in der roten Mappe, Sir." Ryan nickte knapp und ließ sich die relevanten Informationen durch. Um halb acht schlenderte Shane in sein Büro.
"Guten Morgen, Bro", grüßte dieser ihn.
"Guten Morgen, Shane. Alles klar?"
"Jup, wie geht's deiner Herzdame?"
"Gut, gut. Ist nicht immer leicht, aber sie ist es echt wert."
"Freu mich zu hören, Kumpel. Wäre Maya nicht so unbarmherzig, könnte ich vielleicht auch so im Glück schwelgen."
"Ich wiederhole mich nur ungern Shane, aber du hast es dir echt selbst versaut."
"Ja, ja. Hast du Einladung für das Musikfestival Anfang Oktober bekommen? Dachte wir könnten vielleicht hin. Sky könnte ein paar Freunde einladen ..." Ryan stöhnte. Er wusste ganz genau, worauf Shane hinaus wollte. Maya. Aber alles in allem, musste er sagen, gefiel ihm der Gedanke nicht schlecht. Fire&Ice hatte einen zusätzlichen Auftritt in diesem Jahr, was der Gruppendynamik bestimmt gut bekommen würde. Und sollten wirklich ein paar von Skys Freunden kommen, würde das ihr bestimmt sehr gut tun. Ein kleines Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht auf. Sehr gute Idee!
"Vereinbarst du, beziehungsweise deine Sekretärin, ein Fire&Ice Meeting? Irgendwann nächste Woche?"
"Ich schreib ihr sofort. Gute Idee, Ryan!" Der Tag wurde stressiger als geplant. Schon beim dem ersten Meeting verspäteten sie sich um eine halbe Stunde. Die Mittagspause wurde komplett gestrichen und Ryan erhaschte lediglich ein Sandwich auf dem Weg zu seinem 4 Uhr Termin mit einem neuen Investoren. Als er diesen grauenhaften Tag endlich abschließen konnte, war es schließlich sechs Uhr Abend und Ryan hatte absolut keine Lust noch auszugehen.
Als er an Skys Tür klingelte, öffnete sie kurze Zeit später mit strahlenden Augen. Ihr Blick war noch nicht vollständig über ihn gehuscht, hatten sich ihre Züge schon verfinstert und sie wirkte irgendwie kleiner. Nach den Erklärungen vom Vorabend, hätte Ryan sich am liebsten selbst in den Arsch getreten. Er hätte sie anrufen und sich erst eine Dusche und ein wenig Entspannung gönnen sollen, ehe er bei ihr aufschlug und sie verunsicherte.
So sanft wie möglich sagte er: "Hey Honey. Ich bin ein bisschen erledigt und brauche dringend eine Dusche. Kann ich rein kommen?"
Vorsichtig blickte sie zu ihm auf, nickte dann und machte ihm Platz, sodass er eintreten konnte. Im Vorbeigehen küsste er sie auf die Stirn und zog sich auf dem Weg ins Badezimmer aus. Absichtlich ging er über ihre Reaktion hinweg und versuchte sich so normal wie möglich zu benehmen.
"Was brauche ich zum Anziehen, Süße?"
"Leger", antworte sie leise, wirkte aber dennoch ein bisschen beruhigter. Er bestellte die Kleidung und verschwand unter der Dusche.
Lauter offene Münder starrten ihm entgegen. Es waren nur Männer. Eine Tatsache, die ihm bislang verschwiegen wurde. Ryan war nicht sonderlich glücklich darüber, dass Sky diese Gesellschaft genoss, aber da sie ihn mitnahm, konnte er bei jedem einzelnen ein für alle Mal klarstellen, zu wem Sky gehörte.
"Hi Jungs, das ist Ryan. Ryan das sind Jeromy, Cliff, Kyle, Bobby, Ray, Carl und Brain kennst du ja."
Ryan nickte in die Runde. "Gentleman."
Sie wirkten allesamt irgendwie verschüchtert. Stammelten Begrüßungen und sahen ihm nicht wirklich in die Augen. Sky schien das ganze Theater sichtlich zu genießen.
"Ich habe euch alle gewarnt!", kicherte sie in die Runde, als die Stimmung bedrückend wurde. Da Ryan sich nicht so recht zu helfen wusste, bestellte er erst einmal eine Runde Bier für alle.
"Wie geht’s deinen Beinen, Kitty?", fragte Ray und zuckte sogleich zusammen, da Ryan ein tiefes Knurren ausstieß.
"Lass das, Ryan. Geht schon viel besser. Danke, Ray. Schau", antwortete sie auf Rays Frage und legte ihre nackten Beine auf den Tisch.
Beine, die für Ryans Geschmack in viel, viel zu kurzen Shorts steckten. Beine, die eigentlich niemand außer ihm sehen sollte. Da die Situation aber äußerst angespannt war, als sie das Apartment verlassen hatten, wollte Ryan keinen Streit provozieren. Denn das wäre es geworden. Sky mochte es einfach nicht, wenn er ihr irgendetwas vorschrieb. Dieser Charakterzug zerrte zeitweise ziemlich an Ryans Nervenkostüm.
Fünf Männer, die auf die Beine seiner Freundin starrten, waren eindeutig zu viel für ihn. Schwungvoll stand er auf, wobei sein Stuhl mit einem lautem Scharren nach hinten
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