Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Titel: Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
Vom Netzwerk:
Stimme verliert sich.
    Er denkt, dass ich ihm die Schuld daran gebe, dass wir Cassian verloren haben? Ich streife den Schlafsack ab und bin fest entschlossen, dieses Missverständnis auszuräumen. Anfangs war ich vielleicht wütend auf ihn, aber sogar da wusste ich, dass er das Einzige getan hat, was in seiner Macht stand, damit der Rest von uns überleben konnte.
    Er lässt mich nicht aus den Augen, während ich auf ihn zugehe. Trockene Blätter knistern unter meinen Füßen. »Was machst du denn da?«, fragt er, als ich mich neben ihn setze, fest entschlossen, ihm zu beweisen, dass ich nicht wütend auf ihn bin … dass ich an ihn glaube. An uns. Ich war so damit beschäftigt, meinen Kummer vor ihm zu verbergen … aus Angst, ihm wehzutun, wenn ich meinen Schmerz offen zeige. Am Ende habe ich ihn gerade auf diese Art verletzt.
    »Es dir zeigen«, sage ich.
    »Mir was zeigen?«
    »Dass zwischen uns alles in Ordnung ist. Ich weiß, dass du ihn gerettet hättest, wenn du es gekonnt hättest. Ich wollte nicht, dass du denkst, dass ich dir die Schuld gebe. Ich bin dir aus dem Weg gegangen, weil ich mich schuldig gefühlt habe.«
    »Wieso schuldig?«
    »Weil ich Cassian vermisse. Weil ich so … traurig bin.« Ich schüttle den Kopf. Traurig wird der Sache ganz und gar nicht gerecht. Ich habe einen Teil von mir für immer verloren. Ein Teil von mir ist tot. Cassian taucht in meinen Gedanken auf und gibt mir plötzlich das Gefühl, als hätte man mir einen Schlag versetzt. Direkt in den Magen. Mir bleibt der Atem weg. Meine Brust hebt und senkt sich stakkatoartig, als ich nach Luft ringe. Eine feuerrote Locke fällt mir ins Gesicht.
    »Du musst nicht so tun, als würdest du nicht trauern. Du musst dich nicht deiner Gefühle wegen schuldig fühlen. Dafür, dass …« Er hält inne und ich bemerke, dass ihm die nächsten Worte nur schwer über die Lippen kommen. »Du musst dich nicht schuldig dafür fühlen, dass er dir auch etwas bedeutet.«
    Mein Herz macht einen kleinen Satz und ich weiß, dass Will zu lieben das Richtige ist. Es ist schon immer das Richtige gewesen. Was er gerade gesagt hat, beweist einmal mehr, dass mein Bauchgefühl mich nie getrogen hat, was uns angeht – was ihn angeht. Er würde niemals absichtlich jemanden verletzen. Mich nicht und Cassian auch nicht.
    Mit sanftem Blick streicht Will mir die Haarlocke aus dem Gesicht. »Jacinda«, flüstert er. »Du musst mir nichts beweisen.« Er legt die Stirn in Falten. »Außerdem … bin ich nicht so überzeugt davon wie du.«
    Ich runzle ebenfalls die Stirn. »Was meinst du damit?«
    Er seufzt und sein Gesichtsausdruck verhärtet sich, als spürte er körperliche Schmerzen. »Dieser letzte Augenblick läuft immer wieder in meinem Kopf ab und ich frage mich, ob es nicht vielleicht doch eine Möglichkeit gegeben hätte … irgendeine Möglichkeit, ihn nicht zurückzulassen.«
    Ich nehme sein Gesicht in beide Hände und zwinge ihn, mich anzusehen. Ich will unbedingt, dass er mir zuhört. »Du hast alles getan, was in deiner Macht stand.«
    »Wie kannst du dir da nur so sicher sein?«
    »Weil ich weiß, dass du mir niemals wehtun würdest.«
    Und das ist die Wahrheit. Schon seit dem Tag, an dem wir uns kennengelernt haben. Er würde Cassian nichts antun, weil er damit mir wehtun würde. Da bin ich mir absolut sicher.
    Mein Daumen streicht über seine Unterlippe, fährt ihre geschwungene Form nach und prägt sich ihre sanfte Struktur ein. Seine Lider fallen zu und ich hebe meinen Mund näher an seinen. Seine Lippen öffnen sich und ich schmecke seinen warmen Atem.
    Will öffnet seine Augen und sie wirken jetzt dunkler als gerade eben. Zufrieden bemerke ich die Wirkung, die ich auf ihn habe. Ich rutsche näher an ihn heran, lasse die Hand auf seine Brust sinken und küsse ihn ganz sanft und langsam. Ich weiche ein klein wenig zurück, damit ich ihm in die Augen sehen kann, die sich so nah vor meinen befinden. Ein intensives Schimmern geht von ihnen aus. Ich beuge mich wieder vor, um ihn erneut zu küssen, doch er legt mir eine Hand auf die Schulter und hält mich zurück.
    »Was?«
    »Du musst das nicht tun.«
    Ich schüttle den Kopf. »Willst du denn nicht, dass ich –«
    Er kneift heftig die Augen zu, blickt zu Miram und Tamra, die immer noch schlafen, und atmet dann frustriert aus. Plötzlich steht er auf, greift nach meiner Hand und zieht mich mit sich im Slalom zwischen den Bäumen hindurch. Unsere Beine schneiden durch das hohe Gras. Als ich über einen

Weitere Kostenlose Bücher