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Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Titel: Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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auf dem Boden liegenden Ast stolpere, fängt er mich auf. Seine Arme fühlen sich fest und warm um mich herum an. Ich sehe ihm in die Augen und verliere mich in ihrem Glitzern. Der Rest seines Gesichtes wirkt verschwommen, eine Mischung aus Schattenlinien und dunklen Flecken.
    Seine tiefe, samtige Stimme ist Balsam für meine Seele und ich lehne mich schutzsuchend an ihn. »Ich will dich, Jacinda. Von ganzem Herzen. Mit jedem Atemzug. Aber du hast heute jemanden verloren, der dir wichtig war, und du musst mir deine Liebe nicht beweisen.« Sein Atem rasselt ein bisschen und die warme Luft streift über mein Gesicht.
    Daraufhin lasse ich einfach den Tränen freien Lauf, die ich bisher in seiner Gegenwart zurückgehalten habe. Ich kralle mich in sein Hemd, bis meine Finger vor Blutleere schmerzen. Er umarmt mich ganz fest und stützt mich.
    Will ist ein guter Mensch. Schlicht und ergreifend. Andernfalls würde er jetzt nicht hier stehen und mich festhalten, während ich um Cassian trauere. Er wäre immer noch bei seiner Jägerfamilie. Und ich wäre wahrscheinlich schon vor Monaten gestorben.
    Und auf einmal ist da nur noch das Verlangen, ihn zu küssen. Das Einzige, was zählt. Der Balsam auf meinen vielen Wunden.
    Meine Lippen treffen auf seine. Warme Tränen sickern aus meinen Lidern, als sich unsere Münder hitzig vereinen. Seine Hand streicht mir durchs Haar. Meine Hände streifen überall umher, berühren, spüren und genießen die Ruhe und Stärke, die er ausstrahlt. Er macht ein Geräusch an meinen Lippen und mein Puls flattert wie wild in meinem Hals.
    Tränen gleiten meine Wangen hinunter und ihr salziger Geschmack vermischt sich mit unserem Kuss. In mir kämpfen widersprüchliche Gefühle gegeneinander an … mein Verlangen nach Will und meine Trauer um Cassian. Ich hätte nie gedacht, dass solche Gefühle gleichzeitig nebeneinander existieren können. Aber irgendwie scheinen Wills Nähe und die Hitze unserer Küsse den Schmerz in meiner Brust zu lindern.
    Ich presse meinen Mund auf seinen, konzentriere mich ganz auf ihn, auf das Verschmelzen unserer Lippen, das Gefühl seiner Hand an meinem Hinterkopf und seiner langen Finger, die mir durch die Locken streichen.
    Ich gebe mich ganz dem hin, was ich spüre und schmecke. Gebe mich Will hin. Mir fällt nicht auf, dass der Wind um uns herum stärker geworden ist, dass er meine langen Haare von meinen Schultern hochgewirbelt hat und die Blätter an den Bäumen zum Rascheln bringt. Ich bemerke auch erst zu spät, dass sich noch etwas anderes in der Luft befindet.
    Mirams Aufschrei gellt durch die Nacht und katapultiert mich mit einem Schlag wieder zurück in die Realität.

10
    M ein Atem verlässt keuchend meine Lippen, während ich so schnell wie möglich durch den Wald renne, und Angst schnürt mir die Brust ab. Ich habe keine Ahnung, was dort hinter den Bäumen auf mich wartet. Bitte lass Tamra okay sein. Und Miram auch. Ich kann nicht auch noch Cassians Schwester verlieren, er ist schließlich gestorben, um sie zu retten. Rauch steigt von meiner Nase auf, als Will und ich gleichzeitig wieder an unserem Lagerplatz ankommen.
    Sofort sehe ich meine Schwester, die sich schützend vor Miram gestellt hat. Tamra hat bereits ihre Drakigestalt angenommen und ist eingehüllt in eine Wolke aus feinem Dampf. Als Wächterin ist das ihre einzige Waffe. Eine großartige Verteidigung gegen Menschen, aber vor unseren eigenen Artgenossen bietet sie keinerlei Schutz. Einem anderen Draki kann man nicht die Sinne vernebeln.
    Und Tamra steht einem Draki gegenüber.
    Ich schüttle den Kopf und kann nicht glauben, was ich da sehe. Vor meiner Schwester steht der graue Draki, mit bebenden Muskeln und angespannten Sehnen. Das einzig Beruhigende an seinem Anblick ist, dass seine Haut flach und glatt ist und die zahllosen messerscharfen Klingen an seinem Körper nicht aufgestellt sind. Doch ich weiß, dass er sich in Sekundenschnelle bereit zum Angriff machen kann. Daran erinnere ich mich nur zu gut und Panik durchzuckt mich.
    Ohne lange zu zögern, verwandle ich mich, meine Flügel schieben sich heraus und zerreißen mein T-Shirt und ich rufe nach meiner Schwester.
    Der graue Draki blickt über die Schulter zu mir, verzieht allerdings keine Miene, als er mich wiedererkennt.
    Will steht dicht neben mir und sein Arm streift meinen.
    »Warum bist du hier?«, will ich wissen. »Du bist doch jetzt frei.« Er kann überallhin gehen. Warum verfolgt er uns?
    Sein Blick kehrt zurück zu Tamra und

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