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Firkin 04 - Hundstage

Firkin 04 - Hundstage

Titel: Firkin 04 - Hundstage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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gemacht.
    »Hast du gerade ›Nee‹ gesagt?« fragte Rutger. Keine Antwort. »Warum antwortest du nicht? Hör doch mal eine Sekunde mit dem Buddeln auf!«
    »Kann ich nich machen, Köttel«, sagte Dimpelskotsch zwischen zwei Schlägen. »Muß feddich werden!«
    »Womit?«
    »Mit Graben!«
    »Wozu?« drängte Rutger, plötzlich erstaunt, daß er Fortschritte machte.
    »Scheibenkleister! Du bist kein Zwerg nich! Hab ich sofort gewußt, als ich dich sah! ›Dat is kein echten Zwerg‹, hab ich mir gesagt. Nicht mit die feine Klamotten und die Patschhändchen!«
    Das Gebuddel stoppte plötzlich, und sieben schwitzende Zwerge bauten sich um Rutger auf. Proph funkelte ihn vorwurfsvoll an. »Bist vom Untergrund-Finanzamt, wat, Köttel? Mann, du hast ’n dicken Nerv, einfach hier aufzukreuzen und deine Nase in Sachen zu stecken, die dich nix angehen. Wir sind keine Schwarzarbeiter! Wir zahlen unsere Steuern …«
    »Nein, nein!« protestierte Rutger. »Bin ich nicht. Ich bin vom … ähm …« Konnte er es wagen, die Wahrheit zu sagen? Würde man ihm glauben?
    Rutger schluckte heftig und suchte eine Erklärung. Sein Geist reiste viele Meilen zurück nach Losa Llamas, wo er Hilfe suchte. Unerklärlich sauste er in die Laterna-Magica-Höhle und landete vor einer Leinwand, wo gerade eine Masse Credits nach oben rollten. Plötzlich hatte er einen Plan. »Hört zu, ich sollte es euch eigentlich nicht erzählen«, begann er und schaute sich um, als hätten die Wände Ohren. »Ihr müßt mir euer Wort geben, daß ihr ihm nichts davon erzählt, was ich jetzt enthülle. Die Sache ist so heikel … Nur ein Wort … Wenn mein Regisseur davon erfährt …«
    »Um was geht’s denn, Köttel? Woher kommste denn?«
    »Habt ihr schon mal was von Das ist Euer Leben! gehört?« fragte Rutger nervös. Sieben Köpfe wurden geschüttelt; unschlüssig, aber interessiert.
    Rutger ließ die Augen rollen und täuschte einen erstaunten Schreck vor. »Wo habt ihr denn euer Leben verbracht? In einem Loch …? Oh. Das ist Euer Leben! wird in der ganzen zivilisierten Welt von Millionen in den Laterna-Magica-Palästen gesehen. Man … ähm … Wir schnappen uns Prominente zur absolut ungünstigen Zeit und nerven sie mit alten Tanten, die über ihr Leben berichten, und schenken ihnen am Ende ein rotes Buch. Alles in 80-mm-Superthaumination.«
    »Warum, zum Geyr, macht ihr dat?« raunzte Proph fassungslos.
    »Zur Unterhaltung. Die Leute schauen sich das gern an! Ich bin der Regieassistent …«, flunkerte er hemmungslos und deutete nach oben. »Und er ist als nächster dran!«
    »Kommen wir dann auch in die neumodischen Laterna Magicas, Köttel?« fragte Dimpelskotsch in bartzupfender Aufregung.
    »Die Dinger stehlen ei’m die Seele!« knurrte Brummbär und rotzte voller Abscheu durch den Schacht.
    »Da muß ich den Regisseur fra …«, begann Rutger.
    »Wat machste hia unten bei uns?« fragte Proph und funkelte ihn argwöhnisch an. »Du bist nich vom Untergrund-Finanzamt?«
    »Nein, hab ich doch gesagt!« beteuerte Rutger. »Ich brauche alle Informationen, die ihr mir geben könnt, wie er als Boß so ist.«
    Proph wich zurück und schüttelte den Kopf. »Aber keine Fragen über Geld, Prämien oder …«
    »Natürlich nicht«, schleimte Rutger. »Ich will ihn … ähm, die Zuschauer wollen alles über ihn wissen. Wir wollen nur unwichtigen Kram wissen. Ihr wißt schon … Sachen wie, was er hier mitten im Talpa-Gebirge macht; warum ihr Löcher durch festes Granit bohrt und so. Belanglose Einzelheiten und unbedeutende Details … Wie lange ihr zum Beispiel noch hier graben müßt. Quatsch wie … wonach ihr genau grabt und warum …«
    Die Fragen purzelten nur so aus Rutgers Mund, als er sich seinen Traum erfüllte, und wunderbarerweise waren die Zwerge auch bereit, zu antworten.
    Und in einer blitzartigen Sekunde bedauerte Rutger, daß er ihnen nicht erzählt hatte, er sei der Moderator der Sendung. Aber vielleicht kriegte er doch noch die Chance, es auszusprechen, wenn auch nur einmal … »Und nääächste Woche sehen wir uns wieda – zur näächsten Folge von Das ist Euer Leben! Wir zählen Sie!«
    Er konnte das trompetenhafte Geschmetter der Titelmusik fast schon hören, das den lauten Applaus mißtönend übertönte. O Wonne!
    Plötzlich ertönte ein frustrierter Schrei aus einer wütend explodierenden Lunge, der einem das Blut in den Adern gerinnen ließ. Ihm folgten viel zu schnell eine tollwütige Abfolge lebhaft unmenschlichen Gezeters und das

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