Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firkin 04 - Hundstage

Firkin 04 - Hundstage

Titel: Firkin 04 - Hundstage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
Vom Netzwerk:
Spruchbänder schwenkte, seine nationalen Embleme zur Schau stellte und sich einem zum Freunde erklärte … Aber warum sahen sie dann so pampig aus?
     
    Practzens Gesicht wurde blau angestrahlt, als er sich vorbeugte und das Bild im Rönthexapparat musterte.
    »Aber was ist es?« fragte er. Thurgia und Wat zuckten die Achseln. Sie hatten das Geheimnis der letzten Molluske nun schon zehn Minuten lang angegafft, aber abgesehen davon, daß sie das Bild eines kräftig aussehenden zottigen Tiers mit viel zu vielen Zähnen und Krallen zeigte, hatten sie nicht die Bohne Ahnung.
    »Es könnte die legendäre katanaklauige Wölfin von Obergulpingen sein«, meinte Wat. »Ein erstaunliches Geschöpf, das in Gletscherspalten lebte …«
    »Ja, sehr interessant!«
    » … sie setzte ihre Krallen als Eispickel ein …«
    »Ruhe, Wat!« raunzte Practz, der sich bemühte, Zugang zu der winzigen Information in seinem Hinterkopf zu erhalten – dem Gefühl, daß er dieses Vieh irgendwo schon mal gesehen hatte.
    » … hat sich von Yetis und Schneehühnern ernährt …«
    »Maul halten!«
    »Wollte doch nur helfen …«, brummelte Wat jämmerlich.
    Wo hatte er dieses Tier schon einmal gesehen? Es war nur ganz kurz gewesen. Und er hatte mehrere gesehen …
    Practzens Handgelenk piepste dringlich.
    Draußen erklang das hastige Getrappel von Füßen, dann das Kreischen des Abbremsens, und die Tür flog unter dem Schwung des keuchenden Phlim auf.
    »Ein Heer!« krächzte er. »Mancini … Kopfgeld auf ihn ausgesetzt …« Seine Lungen saugten verzweifelt die Luft ein, dann hielt er inne, hustete, blinzelte und stierte ungläubig auf den Rönthexschirm. » …und einer von ihnen!«
    »Was hat denn Mancini mit der legendären, katanaklauigen Wolf …«
    »Schnauze, Wat!« raunzte Practz, und sein Gelenk piepste erneut, als er zu Phlim herumflog und ihn mit Fragen eindeckte. »Welches Heer? Wer? Warum?«
    »Unter der Nase der Kaiserin Tau weggestohlen«, brabbelte Phlim und deutete erstarrt auf den Schirm. Seine Augen funkelten wie Alarmglocken. »Mancini hat es getan!«
    Practzens Gelenk gab einen mißtönend verwirrten Piepser ab. Der Zauberer zog den Ärmel über seinen Gelenkabakus hoch und musterte einen winzigen Kristall auf einem Band. »Was wollt Ihr?« bellte er das Bild eines struppigen roten Bartes mit Augen an, der sich irgendwo in einem Grubenschacht an eine Leiter klammerte.
    »Oh, danke, vielen Dank! Wenn das Eure Haltung ist, weiß ich nicht mehr genau, ob ich überhaupt …«
    »Rutger, bitte! Sagt es uns!«
    »Tja«, sagte das Gesicht auf Practzens Gelenk und setzte ein juveniles Stolzesgrinsen auf, als es mit Rutgers Stimme sprach. »Ich habe ihnen erzählt, ich sei ein Reporter von … das erratet Ihr nie! Von Das ist Euer Leben! Und ratet mal! Los, ratet mal! Ratet mal! Sie haben es mir geglaubt! Ist das nicht toll? Hihi! Sie sind drauf reingefallen! Und da hab ich gesagt ›Erzählt mir all …‹«
    »Kommt zur Sache, Rutger«, knurrte Practz, dessen Gedanken in einem Hurrikan verwirrter Angst umherwirbelten. »Sonst hole ich Euch vielleicht nicht zurück.«
    »Haltet Euch fest«, quäkte Rutger dünn. »Hier sind sieben Zwerge, die nach einem von diesem Thaumadingern graben …«
    »Das wissen wir, verdammt! Aber warum?«
    »Mancini will die Macht …«
    »Gib mir Kraft!« fauchte Practz und drehte die Augen verzweifelt zum Himmel. »Wofür?« schrie er sein Handgelenk an.
    »Es hat was mit einem kranken Hund zu tun«, erwiderte Rutger.
    »Was?!« schrien alle in Losa Llamas.
    Dreihundert Fuß unter Rutgers Zehen ruckte die Nadel eines Überwachungsthaumometers steil hoch und raste mit maximalem Ausschlag zum Halt.
    »Jawollja!« fuhr Rutger in freudiger Ahnungslosigkeit fort. »Er hält das Hundevieh in einem Käfig, und die Zwerge meinen, daß er ständig auf und ab geht, es anstiert und etwas davon murmelt, daß es ihm bald bessergehen wird.«
    Phlim bekam plötzlich Practzens Handgelenk zu fassen und riß ihn zum Rönthexschirm herum.
    »Sieht er so aus?« rief der Technozauberer und richtete das Kristallarmband auf das Bild.
    »Na so was!« kam die leicht gereizte dünne Antwort. »Warum habt Ihr mich meilenweit über die Talpa-Berge geschickt, mein Leben aufs Spiel gesetzt, mir das ganze kratzige Zeug ins Gesicht geklebt, wenn Ihr die ganze Zeit über ein Bild von ihm hattet? Ich bin nicht sehr erfr …«
    »Ich schätze, er meint ja.«
    Am Boden des Grubenschachtes erklang das Geräusch eines stärker werdenden

Weitere Kostenlose Bücher