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Firkin 05 - Fahrenheit 666

Firkin 05 - Fahrenheit 666

Titel: Firkin 05 - Fahrenheit 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Pfarrers ab, warf den Kopf zurück und brüllte vor dämonischem Lachen. Welch ein Vergnügen! Welch ungeahnte Möglichkeiten! Welch ein Kinderspiel! Welch …!
    Plötzlich stieß ein Pferdefuß die Tür auf, um einem fieberhaft keuchenden Nabob Eintritt zu gewähren, der in das Zimmer klapperte und dem kreischenden Flagit ohne viel Federlesens heftig an die Gurgel sprang.
    Pfarrer Götz von Öl verkroch sich kreischend hinter einem günstig stehenden Korb aus feuerfestem Nissenpüree, bekreuzigte sich wie verrückt und murmelte sämtliche Stoßgebete vor sich hin, die ihm unter diesen Umständen einfielen.
    »Also, was ist …?« fauchte Nabob. »Allmählich wird’s Zeit!«
    Flagit gab ein merkwürdig glucksendes Geräusch von sich und starrte mit panischem Entsetzen die Klaue an, die sich eng um seine Kehle geschnürt hatte. Hätte Nabob jemals eine gründliche Untersuchung über ›die reine und angewandte Wissenschaft der Vokalisierung von Gutturallauten‹ angestellt, dann wäre ihm vielleicht aufgefallen, daß Flagit ihn zu fragen versuchte, ob er Luft holen dürfe. Bitte, bitte …
    »Also, was hast du mir mitgebracht? Wieder mal ein paar von diesen blöden Kugeln, die an Fäden baumeln? Oder etwa einen rotglühenden Schüreisenwärmer, hä? Etwa noch mehr von diesen entzückenden Dingen, die mir garantieren, daß ich bei d’Abaloh noch schlechter angeschrieben sein werde, als ich es sowieso schon bin? Oder solltest du mir wider Erwarten tatsächlich mal etwas Sinnvolles mitgebracht haben, was ihn dazu überreden könnte, mir seine entscheidende Stimme zu geben? Immerhin hast du fast eine ganze Woche Zeit gehabt. Jetzt sag mir endlich, was du erreicht hast!« schrie Nabob und ließ Flagit wieder los, der daraufhin wie ein schuppiger Haufen in sich zusammenfiel. »Also, zeig mir endlich das Zeug, und zwar sofort!«
    Flagit nahm erst einmal einen kräftigen Schluck aus einem Krug mit sprudelndem Schwefelsirup. »Tätärätä!« posaunte er triumphierend und holte eine goldbestickte kleine Kappe hinter dem Rücken hervor.
    »Ja und? Was soll das sein?« grummelte Nabob. »Ein vergoldeter Lavalampenschirm vielleicht?«
    »Oooh nein! Nichts da! Ich halte hier das schönste Spielzeug in den Händen, das dir, mir oder auch Seiner Infernalität, dem Herrn der Finsternis d’Abaloh, jemals unter die Augen gekommen ist. Wenn dir das nicht den absoluten Wahlsieg sichert, dann ist d’Abaloh längst nicht so verdorben und bestechlich, wie allgemein behauptet wird!« frohlockte Flagit.
    »Pssst, nicht so laut, Mann!« ermahnte ihn Nabob, der aufgeregt einen Blick über die Schulter zurück warf. Bekanntlich waren Dämonen schon häufig auf mysteriöse Weise verschwunden, obwohl sie sich sehr viel leiser gestritten hatten, als er es kurz zuvor bei seinem kleinen Wutausbruch gewesen war. Etwas widerstrebend mußte er feststellen, daß Begeisterung in ihm aufflammte; und wenn sich Flagit zu solch gewagten Äußerungen hinreißen ließ, dann mußte wohl tatsächlich etwas dahinterstecken. Also hörte er dem redseligen Dämon zu und spürte, wie er von dem immer rhythmischer werdenden Wortschwall seines Gegenübers mitgerissen wurde.
    »… Kontrolle über jedes Lebewesen. Du kannst ihren Willen brechen, ihren Verstand bezwingen und ihre Psyche manipulieren! Wie könnte es sonst angehen, daß ich nur wenige Sekunden vor deinem Eintreffen eine Ratte dazu gebracht habe, in eine blankpolierte Tischplatte eine überaus böse Schramme zu ritzen …?«
    »Eine was?« unterbrach ihn Nabob. »Du hast was getan?«
    Flagit blickte ihn noch immer strahlend an. »Na ja, ich habe eine Ratte dazu gebracht … ähm …«
    »Ratten zerkratzen immer Tische«, stellte Nabob fest.
    »Also das finde ich nicht. Ich denke, so was kann man eher bei Katzen beobachten. Das machen die nämlich, um sich die Krallen zu schärfen.«
    »Ratten, Katzen, na und?«
    »Tja, ich fürchte, du hast eben etwas nicht mitbekommen … Vielleicht habe ich mich aber auch nicht deutlich genug ausgedrückt«, korrigierte sich Flagit rasch, als er das wütende Blitzen in Nabobs Schlitzaugen sah und zu der Überzeugung gelangte, daß sich das Gespräch längst nicht mehr in die von ihm gewünschte Richtung bewegte. »Was die Ratte eben gemacht hatte, war kein einfacher Vandalismus nach der althergebrachten Hau-drauf-und-dann-lauf-Methode …« Mit diesen Worten versuchte er einen anderen Weg einzuschlagen.
    »Ach, nein? Worum ging’s denn dann? Um die Zerstörung des

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