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Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 2: Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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hier oben …
    … konnte er sich aber auch heimlich verdrücken, falls sich herausstellte, daß die Sache nicht ganz so lief, wie sie laufen sollte.
    Unsichtbar lag die cranachische Armee einsatzbereit auf der Lauer. Ein paar Schwertkämpfer, größer und eifriger als ihre Waffenbrüder, schliffen die letzten Mikron Stahl von der Klinge ihrer Waffe und wetzten sie, bis die Schneide jene tödliche Schärfe hatte, die man beinahe blitzen hörte. Andere überprüften den Sitz der Wurfmesser, die in ihrem Brustpanzer steckten, in einem Geflecht aus Riemen und Gurten, in das sie wie in ein militärisches Stützkorsett geschnürt waren. Armbrustschützen leckten noch einmal die Befiederung an den panzerbrechenden Giftpfeilen glatt. In der Aufregung leckte ein bedauernswerter Schütze versehentlich die Pfeilspitze ab – erschrocken griff er sich an den Hals und hauchte stumm sein Leben aus. Bald darauf hatte jedermann seinen Schild, den er auf den Rücken geschnallt trug, losgehakt und damit das komplette Kriegsgerät, alles, was für einen anständigen Kampf nötig war, griffbereit zurechtgelegt. Fehlte nur noch der Gegner. Und der war nicht mehr allzuweit entfernt.
    Das isolonsche Heer marschierte in das Tal ein, hielt dann, auf einen Befehl von Kommandeur Schlurf hin, an und sah sich um: nichts, weit und breit kein Gegner, keine Anzeichen von Gefahr.
    »Wo stecken die? Alle heimgegangen? Hab’n wohl Schiß gekriegt«, krächzte Brummas und schielte über das offensichtlich menschenleere Land.
    Plötzlich blitzte auf halber Höhe an einem Seitenhang des Tals ein Licht auf: der Widerschein eines Sonnenstrahls, der auf tödlich scharf geschliffenes Metall gefallen war. Das isolonsche Heer formierte sich aufgeregt und suchte angestrengt die Berghänge nach weiteren Lebenszeichen ab. Alle hatten blankgezogen und hielten die Schwerter kampfbereit in der Hand. Auf jeder Klinge glitzerte das bekannte Markenzeichen der Firma ›Scharwehr GmbH. Militärrecycling‹, ein Gütezeichen, das jedem Schwertträger ein gewisses Gefühl der Sicherheit vermittelte; vermutlich hatten nicht wenige Männer einen Teil des Metalls, das sie jetzt in Händen hielten, noch vor wenigen Wochen zur Feldarbeit benutzt. Die Armee von Isolon stand bereit wie eh und je und fürderhin, bereitwillig und stolz und gestiefelt mit dem einstmals bei der landwirtschaftlichen Arbeit getragenem Schuhwerk der Marke ›Scharwehr‹. Die Spannung stieg, desgleichen der Adrenalinspiegel; jeder spürte, wie ihm die nervöse Erregung mit harter Hand die Kehle zuschnürte, alle warteten auf den Befehl zum Angriff. Sie sollten nicht mehr lange warten müssen, bis sie ihren Feind zu sehen bekämen.
    Bestürzung und ängstliche Gereiztheit strichen über die gespannten, sirrenden Nervenstränge der isolonschen Kämpfer, als vor ihnen ein einzelner allem Anschein nach unbewaffneter cranachischer Fußsoldat unbekümmert hinter einem einsamen Wacholderbusch hervortrat. Er blieb ein paar Augenblicke lang ruhig stehen und genoß die bewundernden und neidischen Blicke, mit denen die Isolonier seine schwarze Rüstung musterten. Dann legte er langsam und demonstrativ alle Waffen ab, die er versteckt bei sich getragen hatte, und fing an zu gestikulieren und grimassieren – er bediente sich des hochkomplizierten Systems der internationalen Zeichensprache des Kriegs, deren Regeln niedergelegt sind in der ›Genever-Konvention‹, einem knochentrockenen, nur äußerst schwer verdaubaren Erzeugnis, das mörderische, drei Tage lang anhaltende Kopfschmerzen verursacht.
    Die versammelte Streitmacht von Isolon, König Kharthezsh, Firkin und Hogshead verfolgten diese Demonstration mit großen Augen und ohne auch nur das geringste zu verstehen. Der einsame Infanterist zeigte auf sich und hielt vier Finger hoch, zeigte auf die isolonsche Armee und hielt einen Finger hoch. Dann deutete er auf den Stapel schimmernder Mordwaffen, den er vor sich liegen hatte, und hielt acht Finger hoch, deutete auf die isolonsche Armee und hielt sich den Bauch vor Lachen, als im gleichen Augenblick und wie aufs Stichwort eine schwarze Welle über die Berghänge rollte, als die cranachischen Krieger aufstanden und einer nach dem anderen aus der Deckung traten. Blitzend und funkelnd brach sich das Sonnenlicht auf den chirurgisch scharf geschliffenen Waffen, die sie hoch über den Kopf hielten. Der einsame Infanterist verabschiedete sich mit einem freundlichen Winken von den ängstlich zitternden Isoloniern,

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