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Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 2: Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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sich wieder. Dann verschwanden sie, wurden hinabgezogen… das Wasser schlug über ihnen zusammen.
    Die fünf Techniker sammelten zusammen, was ihnen an Schutt und Trümmern in die Hände kam, und reichten es an Apathos weiter. Insgeheim wußte jeder von ihnen, daß sie damit das Unvermeidliche allenfalls verzögerten. Trotzdem machten sie weiter. Sie mußten weitermachen, es war wie ein Reflex. Es half ihnen, sie fühlten sich besser dabei, und möglicherweise konnten sie sich damit noch ausreichend Zeit verschaffen. Aber wofür …
    Plötzlich hob sich ein riesiger grüner Kopf aus dem kabbeligen Wasser, schwielig und knorrig, mit Blut und Schleim beschmiert. Die dunklen Amphibienaugen blickten starr in seine Augen. Die Schleimschicht reflektierte das Licht, die Augen glitzerten – sie lähmten ihn, übten eine tödliche Faszination auf ihn aus. Das Maul öffnete sich. Zähne. Reihenweise mörderische Reiß- und Beißwerkzeuge. Glitschig-glänzender Geifer. Ein Schluck. Eine Bewegung. Eine klebrige Zunge schlug peitschend nach ihm. Näher. Tödlich. Zu nahe. Die Zunge des Todes schoß noch näher heran …
    »Nein!« Praxx krümmte sich schreiend auf dem Boden. Die Bilder in seinem Kopf – sie waren zu real. »Das darf nicht sein!«
    Zu spät! Es gibt kein Halten mehr, hörte er eine höhnische Stimme in seinem Kopf. Es ist nicht zu vermeiden.
    Nein! schrie sein Verstand. Es muß eine Möglichkeit geben! Es muß ganz einfach!
    Von wegen! sagte die Stimme der Verdammnis verächtlich.
    Das kannst du gar nicht wissen! schrie die Stimme der Hoffnung.
    Du bist verloren! Dem Untergang geweiht! VERDAMMT!
    Niemand kann das wirklich wissen! Oder ist das etwa die logisch notwendige, unausweichliche Wahrheit?
    … antwortete die Verdammnis.
    Na? Ist es das? schrie die Hoffnung, packte die Verdammnis am Revers und schüttelte sie unerbittlich. Die unausweichliche Wahrheit?
    … sagte die Verdammnis wieder. Sie schluckte nervös, ihr Gesicht zuckte schuldbewußt und verschlagen.
    Du kannst es also nicht sagen? Nein, das kannst du nicht! schrie die Hoffnung.
    Es hat da noch einen winzigkleinen, verschwindend geringen Hauch einer Möglichkeit einer Chance gegeben, daß vielleicht auf irgendeine Weise …
    Halt die Klappe! brüllte die Hoffnung.
    Merkwürdigerweise wurde jetzt plötzlich ein widersinnig albernes Bild sichtbar: Ein winziges weißes Häschen wurde strampelnd aus einer zylindrisch geformten Kopfbedeckung gezogen.
    Die Hoffnung, die die Verdammnis noch immer an den Rockaufschlägen gepackt hielt, so fest, daß ihre Fingerknöchel weiß leuchteten – die Hoffnung wandte sich um, klimperte beiläufig mit den Wimpern und verschwand, um die Verdammnis ein wenig aufzumischen.
     
    Firkin und Hogshead spähten über den Felsbrocken, hinter dem sie sich versteckt hatten. Hilflos mußten sie zusehen, wie unten im Tal die beiden Armeen einander taxierten. Die Cranachier hatten alle Trümpfe in der Hand. Der Ausgang der Schlacht stand von vornherein fest. Alles schien verloren, als jetzt das Heer von Isolon langsam vorrückte. Firkin und Hogshead waren gescheitert. Zweimal.
    In gut vierzehn Jahren würde den Cranachiern endgültig die mächtigste Waffe gehören, die je geschaffen wurde, die Ultimative Abschreckung. Nichts konnte dies noch verhindern. Und die verlorene Schlacht würde wohl die letzte Impression sein, die König Kharthezsh von seinem Königreich Isolon mitnahm, wenn er sich zum heimlichen Rendezvous mit seiner Schönsten davonstahl und Klayth auf dem Königsthron zurückließ.
    Die beiden Jungen kamen sich unsäglich klein und häßlich vor, vollkommen unfähig und – was noch schlimmer war – von aller Welt verlassen. Sie waren jetzt dazu verdammt, den Rest ihres Leben in einer Vergangenheit zubringen zu müssen, die vierzehn Jahre zurücklag, gequält von der deprimierenden Einsicht, daß alle ihre Bemühungen restlos gescheitert waren.
    Beinahe wie im Traum und so, als hätten sie jede Verbindung zur Außenwelt verloren, beobachteten sie, wie das cranachische Heer den Isoloniern vielsagend mit den Waffen drohte und den Vormarsch begann.
    Das war zweifellos der Anfang vom Ende …
    Plötzlich blitzte etwa einen Meter über Firkins Kopf ein blauer Lichtschein auf und erlosch wieder. Zwei Gestalten materialisierten, schwebten einen Augenblick lang zitternd in der Luft, stürzten dann auf Firkin und Hogshead herab und wirbelten eine dicke Staubwolke auf. Wieselflink riß eine Hand eine kleine Umhängetasche

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