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Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 2: Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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wahr sein, haben wir gedacht, Sire.«
    »Wovon redest du eigentlich?«
    »Na ja, Sire – das ganze Zeug, was ich gemeint habe, daß es er – Mulben – gestohlen hat, war auch gestohlen.«
    »Aber ich hab’s nicht gestohlen«, schaltete sich Mulben eilends ein.
    »Die Sachen sind auf einer von den Paßstraßen auf der Transkrapathischen Handelsroute verschwunden. Wie, kann ich nicht sagen, aber sie sind jedenfalls weg.«
    Klayth setzte sich auf und hörte jetzt trotz seiner Verdrossenheit genauer zu. »Du meinst – im Gebirge?«
    »Richtig, Sire. Aber das ist noch nicht alles. Ich bin nicht der einzige, dem Zeug weggekommen ist. Ich hab mich mit ein paar Geschäftsfreunden unterhalten, und die meinen, daß jede Fuhre ausgeräumt wurde, die in den letzten drei Tagen über die Berge gekommen ist.«
    »Aber warum? Was geschieht da?« fragte Klayth erschrocken und hatte Angst, die Antwort zu hören.
    »Keine Ahnung, Sire. Das Komische ist nur, daß anscheinend ausschließlich Lebensmittel und so was gestohlen werden. Sieht beinahe so aus, als wollte sich einer da oben häuslich niederlassen. Aber warum sich einer jetzt, wo der Winter vor der Tür steht, da droben einrichten will, geht über meinen Verstand.«
    »Sicher, ja … Auf jeden Fall vielen Dank. Das ist alles höchst bemerkenswert. Wenn du noch mehr erfährst, wäre ich dir dankbar, wenn du es mich wissen ließest. Dann vergesse ich auch die Zeitverschwendung von gestern.« Klayth war in Gedanken bereits woanders. Schlimme Vorahnungen bedrückten ihn, sein Gesicht wurde aschfahl, als er daran dachte, daß es dort oben nur einen Menschen gab, der einen Grund hatte, um zu stehlen; und nur einen Menschen, der auch die erforderlichen Fähigkeiten und – schlimmer noch – die entsprechenden Möglichkeiten hatte.
    Hassock und Mulben verbeugten sich und verließen kratzfüßig den Sitzungssaal. Der sorgengeplagte König nahm sie nicht mehr wahr, seine Gedanken schwebten wie Hängegleiter über die krapathischen Berge.
    Es war vor allen Dingen ein Wort, das ihn ganz besonders beunruhigte: Möglichkeit. Wie konnte es sein, daß er die Möglichkeit zu stehlen hatte? Er wurde schwer bewacht und büßte – ausbruchsicher in Schach gehalten von der vereinigten Sicherheitstruppe Börrnhadt-Mattsches – für seine Verbrechen gegen den Staat. Er konnte es also gar nicht sein.
    Oder?
     
    ›Und plötzlich, so wie sie ihn in ihren leidenschaftlichsten Träumen gesehen hatte, stand er in der Tür ihres Schlafzimmers. Ihr zartes junges Herz erbebte beim Anblick seines starken, stattlichen Körpers. Ihre Liebe zu ihm war nie erloschen, und jetzt war er – wie sie es immer gewußt hatte – zu ihr zurückgekehrt. Im nächsten Augenblick schon lag sie in seinen Armen, und seine männlich starke Hand liebkoste ihre sinnliche Weiblichkeit.‹
    Mampf.
    ›Er drückte ihren schlanken Leib noch fester an sich und strich mit seinen Fingern durch ihr glänzendes kastanienbraunes Haar.‹
    Mampf.
    ›,Mein Geliebter’, flüsterte sie. ,Du bist zurückgekommen!’‹
    Mampf.
    ›,Ich wußte, daß mein Warten nicht vergeblich wäre. Ich habe nie aufgehört zu hoffen.’‹
    Mampf, mampf.
    Schmachtend verzehrte Ch’tin sein Mittagsmahl. Mampf.
    ›Er schwieg. Doch seine starken Arme schlossen sich noch fester, noch liebevoller um sie, und sie schmolz dahin und überließ sich den Wonnen seiner Umarmung.‹
    Mampf.
    ›,Du wirst mich doch nie wieder verlassen?’ bestürmte sie ihn und hoffte inständig, er werde ihr die Antwort geben, die so sehnsüchtig erwartete. Er nickte nur stumm. Doch seine Augen sagten mehr, als alle Worte zu sagen vermocht hätten.‹
    Mampf.
    ›Der Krieg war vorbei, jetzt konnte er bleiben und sich und sein Leben ganz allein ihr widmen.‹
    Mampf.
    ›So, wie er es sich immer gewünscht hatte.‹ Mampf.
    Der winzige Bücherwurm beendete die letzte Seite, verschlang den Schlußsatz en bloc und rümpfte die Nase. Er schätzte einen guten Liebesroman. Und der hier war gar nicht einmal so schlecht. Manchmal vielleicht ein bißchen schludrig gearbeitet, ein oder zwei Stellen etwas sehr schnulzig – im großen und ganzen aber nicht zu verachten. Vor allem die Heldin war nicht zu verachten – er leckte sich genießerisch die Mandibeln. Doch, doch – schmackhafte Kost!
    »Schon fertig?« fragte Hogshead, der vor einer der obersten Regalreihen der höhlenartigen Schloßbibliothek stand.
    »Mmmmm. Gut war!« Der winzige grüne Bücherwurm wedelte anerkennend mit

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