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Firkin 3: Das Wurmloch ins Biblioversum

Firkin 3: Das Wurmloch ins Biblioversum

Titel: Firkin 3: Das Wurmloch ins Biblioversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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überheblich. »Soll das etwa eine Drohung sein?«
    »Ein Versprechen!« Klayth stemmte sich erfolglos gegen seine Fesseln. »Dafür werdet Ihr teuer bezahlen!« Seine blauen Augen glühten im Dunkel.
    »Ahmm. Ganz im Gegenteil, mein kleiner Schatz. Ich bin der letzte, der zahlen wird. Wenn ich dich ein paar Tage lang in Sicherheitsverwahrung halte, wird mir dein Vater anstandslos geben, was immer ich von ihm verlange.«
    »Niemals!«
    »Es ist wirklich ein Jammer«, knurrte Fisk. »Aber diesmal bleibt mir einfach nichts anderes, als auf Sieg zu setzen!« Leise, ganz leise knarzte die Ledermontur: Fisk stand auf, trat dicht an sein neuerworbenes Faustpfand heran und spielte lässig, aber scheußlich geschickt mit der blitzenden Klinge eines großen Hirschfängers. »Sehr hübsch, deine Öhrchen«, stellte er fest und blies Klayth seinen eisigen Atem ins Genick. »Es widerstrebt zwar meinem Gefühl für Symmetrie …«
    Klayth holte lange und tief Luft, biß entsetzt die Zähne zusammen und drückte den Kopf fest an die Säule.
    »… aber …«
    Klayth erstarrte.
    »… wenn es sich erweisen sollte, daß es ohne eine gewisse zusätzliche Ermunterung nicht geht, dann wird mir möglicherweise nichts anderes übrigbleiben«, beendete Fisk feixend seine Ausführungen.
    Vlad, der auf einem hohen Stuhl hockte, gluckste zischelnd.
    »Selbstverständlich«, sagte Klayths ledergepanzerter Zwingherr jetzt etwas freundlicher, »gibt es auch andere Möglichkeiten. Andere Verhandlungsstrategien, die deine zarten Ohrläppchen vollkommen unberührt lassen; ganz andere Mittel, mit denen sich Verhandlungserfolge erzielen lassen!«
    »Zehen, zum Beispiel!« kreischte Fisk. »Zehen sind genauso wirkungsvoll!« Er grimassierte höhnisch, empfand ein so abscheuliches Vergnügen, daß er kaum mehr verhindern konnte, daß ihm die Lippen zu zucken begannen. »Ganz besonders ohne Zehennägel! Bemerkenswert, wie man mit dem Hinweis auf ein Folteropfer eine langweilige Diskussion beleben kann!« Er lachte – es war ein böses, heulendes Lachen –, warf den Kopf in den Nacken und schwelgte in mörderischer Lust. Die quietschenden Panzerhandschuhe spielten eine gefühllos stumpfe Begleitmelodie zu seinem kreischenden Gejohle.
    Klayth schluckte und starrte seinen schwarzen Peiniger entsetzt an, der wie ein Derwisch mit Mantel und Degen in einem rasenden Totentanz herumwirbelte.
    Nur ein Ohr, grübelte er trostlos. War es überhaupt möglich, sich jemals daran zu gewöhnen?
     
    Whintz hörte die Worte noch ganz genau. Sie hallten ihm in den Ohren wie ein Nebelhorn an einem stillen, trüben Tag: »… ihr nie vergessen sollet: Wo und wann immer einer oder zwei zusammen seind, und sei es auch nur ein so lange Weil, wie ein Vogel brauchet, will er einen Wurm fangen, so ist dies immer ein guth Gelegenheith, um mit Zaubrischer und Magischer Kunst ein Geschäft zu machen!« *
    Und deswegen folgte er jetzt den Scharen der Flüchtlinge aus Isolon, die heimat- und ziellos durch Cranachan irrten und in kleinen Gruppen – als steuerte sie das Gesetz der Brownschen Bewegung – in Richtung Stadtmitte zogen. Er wartete auf eine Gelegenheit, um wieder einmal den Leichtgläubigen seine thaumaren Dienste anzudrehen, und suchte ungeduldig nach einem Platz, wo er seine Waren präsentieren konnte. Das heißt, er hätte das alles getan, wäre er nicht andauernd durch den unaufhörlich hüpfenden Ranzen, den er auf dem Rücken hatte, abgelenkt worden: Das Ding zuckte und zappelte und spie blaublitzende Funken nach jedem, der ihm nahe kam. Seltsamerweise schien die Richtung seiner Hüpferei von einem leicht nach oben gerichteten Vektor definiert zu sein. Warum das so war, das konnte sich Whintz, auch wenn er sich noch sosehr bemühte, beim besten Willen nicht erklären. Er war sich allerdings ziemlich sicher, daß der Steigungswinkel größer wurde. Es war beinahe so, als wolle sich die ANthologia in welcher versammelnt seind Allerley REceptures der ZAubrischen & MAggischen Künste nebst so manch anderm HOckusbockuS so weit wie möglich vom Boden fernhalten.
    Whintz schob sich aus dem Gedränge, lehnte sich für eine wohlverdiente Rast an eine Mauer und versuchte, dem knisternden Funkenregen, den sein Rucksack versprühte, keine Aufmerksamkeit zu schenken. Der Versuch schlug fehl.
    Es waren kaum ein paar Sekunden vergangen, da trommelte die ANthologia gegen die Rucksackklappe, zog den Fahrenden Zauberer mit den Tragriemen unter den Achseln hoch, hob ihn auf die

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