Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish
beispielsweise seine Enkelkinder. „Ich habe acht Enkel“, erzählt er stolz. „Die Freundin meines Ältesten hat zwei Söhne aus erster Ehe, und der ältere, Andrew, hat mich gefragt, ,Ist es okay, wenn ich dich Opa Dwight nenne?‘ Ich war zu Tränen gerührt. Er hat keinen Großvater, und ich antwortete ihm, ,Ich finde es prima, dein Opa Dwight zu sein.‘“
Im vergangenen Frühjahr musste sich Dwights Frau Kathy einer Notoperation unterziehen, weil sie eine blutende Schlagadergeschwulst hatte. „Um ein Haar hätte ich den wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren. Und da soll ich mich über Kleinigkeiten aufregen, die bei der Arbeit schief gehen? Oh nein!“
Sicherheit um der Anderen Willen
In den Statistiken des Arbeitsministeriums zählt Dachdecken zu den gefährlichsten Berufen überhaupt. Trotzdem erinnert sich Doug, dass 1987, als er die Lizenz beantragte, „niemand auch nurein Wort über Sicherheitsbestimmungen verlor. Ich selbst hatte keine Ahnung, welche Bestimmungen es gab, aber wir haben es später auf die harte Tour gelernt. Als die ersten Kontrollen kamen, hagelte es Bußgelder.“
Heute hat Tile Tech ein eigenes Sicherheitskomitee, dessen Mitglieder von der Belegschaft gewählt sind. Dieses Komitee organisiert umfassende Lehrgänge, wobei es eng mit den Behörden zusammenarbeitet. Auf Spitzdächern tragen die Dachdecker volle Sicherheitsmontur, einschließlich Seilen, die am First gegengesichert sind. Dennoch ist Sicherheit letztlich eine Frage, der eigenen Entscheidung. „Meine Devise war immer: ,Wenn Ihr euch nicht zutraut, heute wirklich sicher zu arbeiten, ruft mich an‘“, sagt Doug. „‘Euch drohen keine Strafen oder so etwas, aber Ihr solltet dann besser einen Tag zu Hause bleiben.‘“
Tile Tech hat sich eine Methode bei den Fischverkäufern abgeguckt, wie das Sicherheitsbewusstsein verstärkt werden kann. „Wenn einer der Fischverkäufer eine Bestellung ausruft, wiederholen die anderen sie im Chor“, sagt Russ. „Bevor wir auf ein Dach steigen, sehen wir uns die Baustelle von allen Seiten an. Wir zeigen auf die kritischen Stellen, und alle wiederholen, worauf wir besonders achten müssen. So wissen wir, dass wirklich alle es mitbekommen haben.“
Und sie haben ihren Spaß dabei. Bei einer Vertiefung, die für besseren Wasserablauf sorgen soll, erschallt sofort „Graben! Graben! Graben!“ Bevor jemand einen zerbrochenen Dachziegel herunterwirft, ruft er „Kopfweh!“ und alle anderen wiederholen reihum „Kopfweh! Kopfweh!“
Der Sicherheitskoordinator Steve Wallace fährt regelmäßig alle Baustellen ab und vergewissert sich vor Ort, dass die Dachdeckertrupps von Tile Tech alle Bestimmungen einhalten. „Aber ich achte dabei vor allem darauf, was sie wirklich gut machen, und lobe sie dafür.“
Bei Tile Tech werden die Mitarbeiter immer wieder daran erinnert, dass sie die Sicherheitsbestimmungen nicht um der Behörden willen einhalten, sondern weil es für jeden etwas gibt, um dessentwillen er sicher arbeiten sollte. „Wir haben Familienabende veranstaltet, zu denen wir die Ehe- oder Lebenspartner der Mitarbeiter einluden“, erzählt Doug. „Und ich habe ihnen allen erklärt, dass ich niemals in die Situation kommen möchte, an eine Tür zu klopfen und einer Frau sagen zu müssen, ihr Mann oder ihr Sohn kämen nicht mehr nach Hause zurück. Dieser Aspekt berührte, was ihnen lieb und teuer ist, und wir konnten zu ihnen durchdringen. Heute ist Sicherheit eine Selbstverständlichkeit.“
1999 gab es bei Tile Tech noch 42 Unfälle; 2000 waren es nur noch 27; bis Juli 2001 waren es gerade mal 5, und für das ganze Jahr hat man sich eine Zahl unter 10 zum Ziel gesetzt.
„Ihr Jungs seid irgendwie anders“
„Früher guckten die Leute manchmal aus ihrem Fenster und fragten sich, was wir da machten“, erinnert sich Bob. „Unsere Einstellung war: ,Lasst uns in Ruhe! Wir wissen, was wir tun, und Ihr seht es, wenn es fertig ist.‘“
Dieser Ansatz hat sich seither grundlegend gewandelt. Wenn dieKunden sich für die Arbeit der Dachdecker interessieren, beantwortet ihnen der Teamleiter alle Fragen. „Anstatt es als ein Dach unter vielen zu betrachten, machen wir uns heute immer wieder klar, dass es ein Teil des Lebenstraumes unserer Kunden ist. Also versuchen wir, sie so gut es geht in unsere Arbeit einzubeziehen. Manche Hausbesitzer möchten gern einmal selbst zu uns auf das Dach klettern, und wenn sie wollen, lassen wir sie einen Nagel einschlagen. Eigentlich
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