Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish
das Recht, jeden um ein Gespräch am Teich zu bitten – unabhängig von Firmenhierarchien. Am Teich sind alle gleichgestellt, und jeder kann aussprechen, was ihm auf der Seele liegt: ,Das und das haben Sie getan oder gesagt, und so und so geht es mir damit.‘“
Es gibt keine Regeln am Teich, mit Ausnahme der, sich gegenseitig zu respektieren. Man kann für fünfzehn Minuten oder für zwei Stunden am Teich bleiben – so lange, bis eine Klärung erreicht ist. „Man muss bereit sein, einander die Wahrheit zu sagen. Es hat keinen Sinn, an den Teich zu gehen, wenn man schon vorher zu wissen meint, was dabei herauskommt, wenn man etwas im Schilde führt oder um den heißen Brei herumredet“, erklärt Doug. „Am Teich muss man sich von seinem Ego frei strampeln und darf nicht blind darauf pochen, man hätte immer Recht, sonst funktioniert es nicht.“
„Manchmal streitet man sich mit dem Partner, mit Freunden oder mit Verwandten und gibt schließlich auf. Man hört einfach auf, miteinander zu reden“, erläutert Lisa. „Am Teich müssen wir dabeibleiben, bis wir eine Einigung erzielt haben. Natürlich gibt es auch Konflikte, in denen die Lösung darin besteht, dass man die gegensätzliche Meinung des jeweils anderen akzeptiert.“
„Wenn es Schwierigkeiten gibt, müssen wir sie anpacken und irgendwie in den Griff bekommen, ehe wir uns wieder unserem Ziel, weltberühmt zu werden, zuwenden können“, sagt Bob. „Es ist vor allem wichtig, dass wir Inhaber, wenn einer unsererAngestellten uns an den Teich bittet, nicht schroff von uns weisen, was sie uns sagen. Denn in dem Fall würden wir riskieren, ihr Vertrauen zu verlieren, und sie kämen nie wieder auf uns zu.“
Nicht jeder traut sich, den Teich tatsächlich zu nutzen, aber viele waren bereits dort. Tile Techs Inhaber sind sämtlich schon einmal an den Teich gebeten worden, und sie haben ihrerseits Angestellte zu einem Gespräch am Teich gebeten. Störungen im Arbeitsablauf konnten am Teich behoben und bessere Beziehungen geknüpft werden. Durch Gespräche am Teich wurden Menschen motiviert, sich zu ändern und beruflich noch erfolgreicher zu werden; und ein Gespräch hat einen Mitarbeiter veranlasst, seine Stellung bei Tile Tech aufzugeben, weil er sich mit den Vorgaben nicht arrangieren konnte. Einige der Mitarbeiter berichten, die Gespräche am Teich hätten ihnen geholfen, sich auch im Privatleben besser zu verständigen.
„Hinterher fühlt man sich wirklich gut. Mir ist es kein einziges Mal passiert, dass ich mein Herz ausgeschüttet habe und der andere darauf in einer Weise reagierte, mit der ich nicht zurechtkam. Es ist vielleicht nicht immer lustig, was man sich dort anhört, aber mir geht es danach immer besser.“
„Alle laufen mit Handys, Piepern und sonst was herum, aber eigentlich kommunizieren wir kaum mehr mit den Menschen in unserem Leben“, sagt Doug. „Am Teich können wir uns eine Auszeit nehmen, uns wirklich auf den anderen einlassen. Und das schafft Zusammenhalt.“
Tile Techs Geheimnis
Als ein Angestellter von Tile Tech, mit dem Doug befreundet ist, in einer persönlichen Krise steckte, lud Doug ihn ein, mit ihm in die Kirche zu gehen. „Ungefähr in der Mitte der Predigt flüsterte er mir zu: ,Hast du dem Prediger gesagt, worüber er heute sprechen soll? Ich habe das Gefühl, er meint mich.‘ Ich musste unweigerlich grinsen. Wir alle denken immer, die Probleme, mit denen wir uns herumschlagen, haben nur wir. Dabei gibt es so viele Probleme, die wir alle gemeinsam haben.“
Und es gibt Träume, die wir alle gemeinsam haben. Das weiß auch Glen: „Dachdecker sind Menschen, die Gefühle und Hoffnungen haben. Sie möchten Teil eines großen Unternehmens sein, in dem sie eine wichtige Rolle spielen und ihre Ansichten berücksichtigt werden. Wir konnten nur zu dem werden, was wir sind, weil wir ihre Meinung ernst nehmen.“
Hierin liegt wohl auch der Grund dafür, dass Tile Tech jährlich 250.000 Dollar in die Fortbildung seiner Mitarbeiter investiert. „Glauben Sie mir, es hat sich zehnfach bezahlt gemacht“, sagt Doug. „Natürlich birgt es für uns immer ein gewisses Risiko. Möglicherweise investieren wir Zeit und Geld in einen Mitarbeiter, der uns kurz darauf wieder verlässt, aber es kommt auf diejenigen an, die bleiben. Selbst wenn es wenige sind, wird sich das, was sie gelernt haben, auf alle anderen niederschlagen. Man muss es sich wie Saatgut vorstellen, das sich von allein weiter aussät. Wir geben nicht vor,
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