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Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish

Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish

Titel: Fish - Noch mehr Fish - Fuer immer Fish Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen C. Lundin , Harry Paul , John Christensen
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Nach dieser Devise habe ich mein Leben lang gearbeitet.“
    Ins Dachdeckergewerbe stieg Dwight mit Mitte dreißig ein – einem Alter, in dem die meisten Dachdecker sich nach einer Arbeit umsehen, die weniger auf die Knochen geht. Aber Dwight machte seinen Job gut und übertraf alle anderen. Auch bei noch so miserablem Wetter beklagte er sich nicht. „Das unterscheidet Männer von Jungs“, pflegte er zu sagen.
    Ihm ist niemals der Gedanke gekommen, er könne seine Arbeit genießen oder mit den Kollegen Spaß haben. „Siebzehn Jahrelang hatte ich mein Ding durchgezogen. Wenn man mir einen Job gab, fragte ich nicht, sondern arbeitete. Ich machte es gut, und ich bekam entsprechend bezahlt.“
    Manchmal arbeitete er mit Leuten zusammen, deren Leistungen nicht seinen hohen Ansprüchen genügten, oder die ihm zu langsam waren. Solche Kollegen kassierten regelmäßig Rüffel von ihm. „Ich glaube, es lag daran, dass ich sehr früh anfing, auf eigenen Beinen zu stehen. Ich war einfach zu ernst“, ist seine Meinung heute. „Es sind die vielen Kleinigkeiten, die mir zu schaffen machen. Ich hasse es, meine Zeit mit Nichtigkeiten zu vertun.“
    Eines Tages arbeitete er mit seinen Söhnen zusammen, als einer von ihnen seine Geduld strapazierte. „Wütend ging ich über das Dach auf ihn zu. Wir hatten uns nicht mit Seilen gesichert, und ich rutschte auf einer Dachschindel aus. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel, Füße voran, hinunter.“ Bei dem Sturz prallte er gegen zwei Stahlträger. „Ich brach mir den Fuß, und sie mussten drei Schrauben einsetzen, damit er wieder richtig zusammenwuchs. Neun Monate lang war ich aus dem Verkehr gezogen. Und alles wegen einer Sache, über die ich mich eigentlich nicht hätte aufregen müssen. Hätte ich vorher einen Kurs gemacht, wie man sein Temperament zügelt, wäre all das nicht passiert. Aber ich war damals noch dieser Typ ,Dir passt das nicht? Mir doch egal!‘“
    Vor einigen Jahren kam Dwight erstmals zu Tile Tech, blieb aber keine Woche dort. „Dwight war außerordentlich zuverlässig und beherrschte den Job“, erinnert sich Doug. „Aber wenn man ihm irgendetwas sagte, wandte er sich einfach ab und meinte: ,Ichhabe es immer so und so gemacht, und so solltet Ihr Jungs das auch machen.‘“
    Als Dwight zum zweiten Mal bei Tile Tech anfing, wurde er mit der Arbeitshaltung der Fischverkäufer vertraut gemacht. „Erst hielt ich es für albern“, sagt er, „aber dann dachte ich darüber nach, wie viel davon sich auf alles in meinem Leben anwenden lässt. Mir wurde zum ersten Mal bewusst, dass mein Leben leichter sein könnte. Bis dahin war ich das Produkt meiner Umwelt gewesen. Ich kannte nur Menschen, die sich um nichts anderes scherten als: ,Bist du fertig? Hier ist der nächste Auftrag.‘ Man sagt zwar immer, einem alten Hund bringt man keine neuen Tricks mehr bei, aber ich bin wohl der lebende Beweis dafür, dass es doch geht. Überhaupt glaube ich, es war nie so, dass ich es nicht anders gewollt hätte; ich war nur nie in einer Position, in der mir jemand sagen konnte, ich solle die Dinge weniger verbissen angehen. Aber es ist gut möglich, dass ich mein Leben lang darauf gewartet habe. Und jetzt bin ich angekommen.“
    Bevor Missverständnisse aufkommen: Dwight nimmt seine Arbeit nach wie vor sehr ernst, und er scheut sich nicht, anderen zu sagen, wie man bestimmte Sachen macht. „Der ist von der alten Schule“, sagt einer von den jüngeren Dachdeckern dazu. Doch mittlerweile ist Dwight gewillt, den jüngeren Kollegen zu helfen, wenn sie ihn brauchen und er lässt sie von seiner reichen Berufserfahrung profitieren. In den Mittagspausen scherzt er mit den anderen Arbeitern, er sichert sich vernünftig, ehe er auf ein Dach klettert – und er steppt zur Musik von Britney Spears.
    „Manchmal brüllt man Leute an, damit sie einem zuhören. Aberwenn man erst mal gelernt hat, dass es auch anders geht, wird diese Brüllerei überflüssig“, stellt Dwight fest. „Man kann Spaß haben und trotzdem die Arbeit erledigen – und man ist am Ende des Tages weniger genervt. Das Leben muss nicht so kompliziert sein, wie wir es uns manchmal machen. Wenn sich vor zwanzig Jahren jemand auf meine Fahrspur drängelte, habe ich geflucht und abscheulich gestikuliert. Heute kann ich darüber nur lachen. Was soll diese Hetzerei, denke ich. Wenn du eine Wagenlänge voraus bist, ruiniert das nicht gleich meinen ganzen Tag.“
    Für Dwight gibt es heute wichtigere Dinge im Leben, wie

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