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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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kommt >Pluto< mit so was durch?« fragte Lizzie. »Werden die Konzessionen für den Verkauf von Lebensmitteln im Freien nicht normalerweise von den lokalen Councils vergeben?«
    »Tja — kurz gesagt: ja«, sagte Harriet trocken.
    »Eine nicht unerhebliche Einnahmequelle der Gemeinde entgeht also den Steuerzahlern, weil alles bei einem Ganoven wie Michael MacNamara landet«, sagte Lizzie. »Warum hat noch niemand was dagegen unternommen?«
    »Vielleicht hat >Pluto< dafür gesorgt, daß es sich für ein paar Stadträte ordentlich lohnt, wenn das Thema in den Councils nicht auf die Tagesordnung kommt«, spekulierte Harriet. »So was kommt ja bekanntlich vor.«
    Sah ganz so aus, als ob irgend jemand Chicka noch einmal einen Besuch abstatten mußte, vorzugsweise in seiner Abwesenheit. Mir wurde schon bei dem Gedanken ganz flau im Magen. Es war sowieso höchste Zeit, Andrew Kotsopoulos für seine Sünden büßen zu lassen.

16

    Als ich an diesem Nachmittag an die Tür des Griechen klopfte, waren seine Lippen wieder so weit geheilt, daß er mir sagen konnte, ich solle mich verpissen und er werde sich von mir keine Beschimpfungen mehr reinziehen. Er Sah gar nicht gut aus. Die Schnittwunden hatten sich dunkler gefärbt und traten gegen die gelb werdenden Blutergüsse in seinem Gesicht noch deutlicher hervor.
    Ich fragte, ob er einen Job wollte. Er war mißtrauisch, kapitulierte aber vor dem Unvermeidlichen.
    »Okay, okay«, willigte er schließlich ein. »Ich dreh durch, wenn ich nicht bald aus diesem Loch rauskomme.«
    Ich erzählte ihm, was ich über Macka und »Pluto Foods« erfahren hatte und daß ich ein zweites Mal in Chickas Haus wollte.
    »Wonach suchst du eigentlich?«
    »Das weiß ich auch nicht so genau, aber mich interessiert, in welcher Verbindung Chicka zu Macka steht. Nach dem wenigen, was ich weiß, könnte Macka ein Neffe oder der Sohn eines alten Freundes sein, oder sonst irgendwas Harmloses, aber vielleicht ist die Sache doch komplizierter. Wahrscheinlich suche ich einfach nach irgendwelchen Ungereimtheiten.«
    Andrew K sah mich verblüfft an.
    »Irgend etwas Ungewöhnliches.«
    »Was ist mit dem Hund?« fragte er.
    »Du meinst Blacky?«
    »Bring mich bloß nicht zum Lachen«, sagte er, wobei er vor Schmerz zusammenzuckte.
    »Für Blacky hab ich mir was Schönes ausgedacht«, sagte ich.
    Noch am selben Nachmittag suchte ich einen Tierarzt ganz in der Nähe auf und erzählte ihm, ich müsse einen äußerst reizbaren schwarzen Wachhund in einen anderen Bundesstaat befördern und brauche etwas, um ihn zu sedieren. Er stellte mir ein Rezept für irgendwelche Pillen aus und riet mir, die vorgeschriebene Dosis nicht zu überschreiten: »Es sei denn, Sie wollen einen toten Hund.«
    Ich lächelte scheinheilig und blätterte ein unverschämtes Honorar hin. Dann ging ich beim Metzger vorbei und kaufte ein halbes Kilo bestes Hackfleisch. Davon konnte ich mir ein Abendessen brutzeln und mit dem Rest eine chemische Keule für Blacky zaubern. Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.
    Am gleichen Abend machte ich mir bei Brisolettes, Kartoffelpüree mit reichlich Ketchup und zwei Flaschen Redback Bier ein paar Gedanken über die Eastern-Sydney-Council-Connection. Ich mußte noch mal bei dem Stadtplaner Ralph Dunnett auf den Busch klopfen, um die Wahrheit herauszubekommen.
    Andrew K jammerte und stöhnte, als er sich am nächsten Tag in den Valiant manövierte. Als ich sagte, er solle die Schnauze halten, sagte er: »Ist dir eigentlich Bryan Hassall schon über den Weg gelaufen?«
    Kurz nachdem wir eingetroffen waren, kam Chicka mit Blacky aus dem Haus, befahl dem Hund »Sitz!« und ging weg. Sobald der alte Knabe außer Sichtweite war, schlenderte ich vorbei und warf dem Hund die gedopte Pastete hin; er hörte schlagartig auf zu bellen und schlang sie runter. »Träum süß, Schnucki«, flötete ich.
    Andrew und ich lachten uns schlapp, als ich wieder im Wagen saß und wir zusahen, wie der Hund Schlagseite nach Steuerbord bekam, graziös wie eine besoffene Ballerina herumtorkelte und schließlich zusammensackte.
    Wir waren rasch im Haus. »Heiliger Strohsack!« beschwerte sich der Grieche. »Du hast mir nicht gesagt, daß es so schlimm ist. Ich hätte Handschuhe einstecken sollen.«
    Ich bat ihn, die Frisierkommode zu durchstöbern und nahm mir selbst die Schublade des alten Holzküchen-bufetts vor. Es war voll mit dem üblichen Bodensatz eines langen Lebens — Chicka warf offensichtlich niemals etwas weg. Ich

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