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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Gesicht. »Ich spreche nicht von dem Antrag auf Baugenehmigung, ich spreche von den Schmiergeldern, die Sie von Lorraine Lamont erhalten haben.«
    Er wurde blaß, hielt aber wie ein Kandidat in einem Schönheitswettbewerb verbissen an seinem Lächeln fest.
    »Entschuldigen Sie, ich verstehe nicht...«
    Ich nutzte seine Verwirrung und spielte meinen anderen Trumpf aus: »Es ist ganz einfach. Ich weiß, daß der Bürgermeister und alle anderen Kollegen von Ihnen Schmiergelder von Lorraine Lamont kassiert haben. Und ich weiß Bescheid über den Schwindel mit den Hot dogs.«
    »Hot dogs?« echote er matt.
    »Ja, Sie wissen schon, Chicka Chandler.«
    Er sah sich hektisch um, dann wollte er sich zum Bürgermeister flüchten. Ich packte ihn am Arm: »Lassen Sie Goodchuk aus dem Spiel. Er wird genug Probleme damit haben, seinen eigenen fetten Arsch zu retten.«
    »Was wollen Sie?«
    Der Bürgermeister, der es nicht gewohnt war, daß man ihn warten ließ, brüllte: »Wo bleibt mein Tee, Dennis?«
    »Holen Sie sich Ihren Tee selbst, Goodchuk«, sagte ich. »Sie können Bewegung gebrauchen.«
    Seine fette Visage lief rot an, und er marschierte schwerfällig auf uns zu.
    »Kommen Sie, wir verschwinden erst mal hier«, sagte ich zu O’Hagan, der wie angewurzelt dastand. Ich gab ihm einen Schubs, damit er in die Gänge kam, lotste ihn zum Parkplatz und schob ihn in den Valiant. Als ich sah, daß der Bürgermeister auf uns zugaloppiert kam wie ein brünstiges Rhinozeros, gab ich ordentlich Gas, bis wir zum Tor hinaus waren.
    Ich fuhr mit O’Hagan, der auf dem Beifahrersitz in sich zusammengesackt war wie ein Verurteilter auf dem Weg zum Galgen, zu einem unter Naturschutz stehenden Strandabschnitt und parkte den Wagen auf einem kleinen, völlig leeren Rastplatz mit herrlichem Blick aufs Wasser.
    »Idyllisches Fleckchen«, bemerkte ich. »Vielleicht sollte der Council es als Bauland erschließen. Ein paar hundert Reihenhäuser und ein Apartmentblock mit zwanzig Stockwerken vielleicht?«
    Er schien mich nicht zu hören, aber vielleicht war ihm auch der Humor abhanden gekommen.
    Ich kam zur Sache. »Alles in allem sind Sie gearscht, O’Hagan. Dunnett hat gesungen, und ich hab einen Beamten, der bereit ist, unter Eid zu schwören, daß der Council seit Jahren von Chicka Chandler Schmiergelder kassiert hat, damit er dessen illegale Hot-dog-Mafia in Ruhe läßt. Mein Informant sagt, daß Sie der Verbindungsmann sind.«
    »Was wollen Sie?« fragte er tonlos.
    »Ich will wissen, wer Paula Prince umgebracht hat, und aus welchem Grund.«
    Das war ein weiterer Volltreffer. Er schien zu schrumpfen. Ich spürte, wie er sich in den hintersten Winkel seines Kopfes verkroch. Jetzt war genau das eingetreten, was ihm seit Paulas Tod Albträume bereitet hatte. Man mußte den Druck nur noch ein kleines bißchen verstärken, dann brach er zusammen. Ich tat es.
    »Wenn Sie nicht reden, schleif ich Sie nach Hause und erzähl Ihrer Frau, daß Sie es mit einem berüchtigten Transvestiten getrieben haben und daß man Sie beide in schwulen Saunaclubs gesehen hat. Ich könnte mir denken, daß sie auf der Stelle losziehen und nen Aids-Test machen will.«
    »Stop! Lassen Sie meine Frau aus dem Spiel. Sie hat nichts damit zu tun. Ich sag Ihnen, wie’s war. Es war ein Unfall.«
    »Das sagen sie alle.«
    »Nein, wirklich. Sie müssen mir glauben. Wir hatten eine Auseinandersetzung. Ich hab mich verteidigt. Es war nicht so, daß ich irgendein Mädchen verprügelt hab — Paula war stark. Und link. Sie wollte sich auf mich stürzen, da hab ich sie gepackt und zur Seite geschleudert, und dabei ist sie gegen diesen Kaminsims geknallt. Zuerst dachte ich, sie war nur ohnmächtig, aber dann hab ich gemerkt, daß der Puls weg war.«
    Ich hatte den Jackpot gewonnen, und für einen kurzen Moment brachte mich das aus dem Konzept. Ich hatte erwartet, daß O’Hagan bestreiten würde, Paula überhaupt gekannt zu haben, und daß er, was die einträglichen kleinen Geschäfte des Council betraf, total mauern würde. Ich gewann meine Fassung wieder und spielte meinen Vorteil aus. »Worum ging es bei dieser Auseinandersetzung?«
    »Paula hatte den Verdacht, daß Lorraine Lamont die Änderung des Bebauungsplanes für die Surrey Street mit dem Council ausgemauschelt hatte, aber keine Beweise. Sie wollte, daß ich den Council davon abbringe, und ich mußte so tun, als sei ich einverstanden, damit sie nicht merkte, daß ich an dem Filz beteiligt war.
    Ich hab versucht, Goodchuk zu

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