Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
Vom Netzwerk:
»Der ideale Wagen, um Verdächtige zu beschatten. Sehr unauffällig.«
    Er machte ein langes Gesicht.
    »Na komm, ich hab doch nur Spaß gemacht. Ist ein schicker Wagen. Verrätst du mir, wie du den Schlitten bezahlt hast?«
    »Ich hatte nen Teil von der Knete, die wir dem Baulöwen an der Goldküste abgeknöpft haben, auf die Seite gelegt.«
    »Was ist aus dem Triumph geworden?«
    »Der hat mich langsam zu viel Geld gekostet. Glücklicherweise wurde er kurz bevor ich abgehauen bin, gestohlen.«
    »Ich nehm an, er war ausreichend versichert?«
    Er grinste: »Mehr als ausreichend.«
    »Ich ruf dich an«, sagte ich.
    Nächste Station: das Polizeipräsidium in der Goulburn Street. Patterson zeigte lebhaftes Interesse an meinen Blutergüssen und Schnittwunden, erkundigte sich aber nicht nach meiner Gesundheit. Als ich sagte, ich hätte einige Informationen zum Fall Paula Prince, machte er ein skeptisches Gesicht, aber schon bald darauf besaß ich seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
    Er unterbrach mich, um nachzufragen, ob ich irgendeinen Beweis für die Schiebungen beim Eastern Sydney Council hätte. Ich zeigte ihm die Unterlagen, die der Gesundheitsinspektor mir gegeben hatte.
    »Dieser Burgess will Immunität für seine Zeugenaussage gegen den Council«, sagte ich.
    »Und natürlich haben Sie’s übernommen, sie ihm zuzusichern.«
    »Ich habe gesagt, ich würde mich für ihn verwenden, das ist alles. Mir persönlich ist es völlig Wurscht, ob er in den Knast wandert. Unsere Regierung ist doch wohl ein Witz. Ich glaub nicht, daß ich der einzige Steuerzahler bin, der es satt hat, daß Immobilienmakler, Ingenieure, Architekten und alle anderen Schwindler auf dem Globus sich zu Stadträten wählen lassen, uns alle nach Strich und Faden bestehlen und erwarten, daß wir knicksen und sie mit Euer Ehren anreden.«
    »Welch ein Idealismus«, spottete der Bulle. »Möchten Sie vielleicht auch noch das eine oder andere über die Polizei sagen, wo Sie schon bei Ihrem Steckenpferd sind?«
    Ich lehnte die Einladung höflich ab. »Ich liefere Ihnen dieses Material, weil ich weiß, daß Sie ehrlich sind«, sagte ich. Ich machte dem Mann nichts vor: Ich mag Patterson nicht, aber daß er krumme Sachen macht, hab ich noch nie gehört.
    Seine kleinen, stechenden blauen Augen suchten in meinem Gesicht nach irgendeiner Spur von Ironie, dann entspannten sich seine harten Gesichtszüge ein wenig. »Na los, erzählen Sie weiter.«
    Ich folgte seiner Aufforderung und schloß mit dem Hinweis, daß ich O’Hagan Zeit gegeben hatte, es seiner Frau zu erzählen. »Dann soll er sich selbst stellen.«
    »Das war überaus anständig von Ihnen. Und was ist, wenn er die Kleinen in den Kombi gepackt und sich auf die Socken in die Pampa gemacht hat? Ist Ihnen diese Möglichkeit überhaupt durch die hohle Birne geschwirrt?«
    »Er war viel zu fertig. Im übrigen habe ich vollstes Vertrauen zur Polizei von New South Wales — ich bin sicher, falls er getürmt ist, werden Sie ihn finden.«
    Patterson schrieb noch ein paar Bemerkungen in sein Notizbuch, klappte es zu und sagte: »Ich hasse diese Korruptionsfälle. Man weiß nie, wo so was hinführt.«
    »Ist das der Grund, warum Ihre Jungs sich vor Arbeitseifer fast überschlagen haben?«
    Er richtete sich zu seinen vollen einhundertfünfundneunzig Zentimetern auf und brüllte: »Wenn Sie hier ne dicke Lippe riskieren, brat ich mir Ihre Eier zum Frühstück. Vergessen Sie nicht, daß Sie in Schwierigkeiten sind, Freundchen. Sie haben der Polizei Informationen vorenthalten, und jetzt haben Sie sich vielleicht der Beihilfe zur Flucht schuldig gemacht.«
    Das Bullengeschwätz ging mir langsam schwer auf den Senkel. Es war ein sehr langer Tag gewesen, und er war noch längst nicht überstanden.
    »Wenn Sie versuchen, mir auf diese Tour zu kommen, streite ich alles ab«, drohte ich.
    Er sank in seinen gewaltigen, plastikbezogenen Geschäftsführersessel, drückte einen Knopf auf der Sprechanlage und befahl seiner Assistentin, hereinzukommen und meine Aussage zu Protokoll zu nehmen. Constable Young, die für einen abgehalfterten alten Nichtsnutz wie mich aussah wie fünfzehn, hatte ein frisches Gesicht und war eifrig bemüht, alles richtig zu machen. Sogar in der nicht gerade kleidsamen Polizeiuniform und den klobigen Tretern war sie eine attraktive Frau. Die konnte mich jederzeit einlochen. Ich grinste anzüglich, und sie errötete. Patterson räusperte sich, und wir kamen zur Sache.
    »Wollen Sie sich nicht bei

Weitere Kostenlose Bücher