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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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dem Griechen an. Er war zu Hause und sagte, er hätte eine Überraschung für mich. Nichts gegen die Überraschung, die ich für ihn hatte.
    Der Grieche sah allmählich wieder menschlich aus. Die blauen Flecken waren verschwunden, und sein verletzter Arm steckte in einer sauberen Schlinge.
    »Heilige Scheiße, hat Bryan Hassall dich in die Finger gekriegt?« fragte er, und mir wurde bewußt, daß er mich seit meinem Stelldichein mit den beiden Schlägern vom Parkplatz noch nicht gesehen hatte.
    »Ich weiß es nicht. Es war anonym. Ich hab mir in letzter Zeit so viele Feinde gemacht, daß es beinahe jeder gewesen sein könnte. Aber ich glaub, es war Chicka Chandler.«
    »Der alte Knacker? Wieso?«
    Ich brachte ihn auf den neuesten Stand: »Nachdem ich vermöbelt worden war, haben mich Leggett und Bray besucht. Jemand hatte ihnen gesteckt, daß wir beide im Valiant vor Chickas Haus rumgehangen haben. Ich nehm an, Chicka hat Wind davon bekommen und die Bullen auf uns angesetzt. Ihnen gesagt, sie sollten für das Geld, das er in sie investiert hat, mal n bißchen was tun. Ich vermute, daß sie seit Jahren beide Augen zugedrückt haben, während Chickas Schlägertrupps alle selbständigen Hot-dog-Verkäufer vom Markt vertrieben haben.«
    »Wär also drin, daß die Bullen dir eins übergebraten haben?«
    »Du sagst es, Alter. Daß die Bullen es auf mich abgesehen haben, ist die schlechte Nachricht, aber ich hab auch noch n paar gute Nachrichten.«
    Als ich mit der Denny-O’Hagan-Saga fertig war, schüttelte Andrew den Kopf: »Mann, du bist ja echt ein Genie. Du solltest Urlaub machen.«
    Ich nahm die Auszeichnung bescheiden entgegen. »Noch nicht. Es gibt noch Arbeit für uns, Herzblatt. Ich will mir den Dreckskerl schnappen, der Lorraine Lamont umgebracht hat.«
    Er beobachtete mich beklommen, denn er wartete schon darauf, daß ich eine meiner üblichen Attacken auf seine professionellen Spezialkenntnisse starten würde, aber ich fühlte mich als Sieger und war großmütig. Er entspannte sich: »Wir?«
    »Ja, hast du doch gehört. Wir.«
    »Was haben wir denn vor?«
    »Wir werden ins Haus von Lorraine Lamont einbrechen.«
    »Und wo wird sich Bryan Hassall währenddessen aufhalten, wenn ich fragen darf?«
    »Er wird einer dringenden Aufforderung, sich zu einem sehr weit entfernten Ort zu begeben, nachkommen.«
    »Wonach suchen wir denn diesmal?«
    »Lorraine Lamont wurde wegen des Bauvorhabens in der Surrey Street umgebracht. Entweder hat sie irgendwen abgelinkt, oder sie hatte bei irgendwem Schulden, oder sie hat irgendwem mit irgend etwas gedroht. Das sind die einzigen denkbaren Motive. Wenn ein Haufen Geld im Spiel war, muß es auch Möglichkeiten geben herauszufinden, woher es kam und wohin es ging. Wir müssen also an ihre Finanzunterlagen rankommen.«
    »Meinst du nicht, die hätten die Bullen?«
    »Ich weiß es nicht. Hängt davon ab, mit welchem Einsatz sie nach Lorraines Mörder suchen. Offensichtlich sind sie ziemlich erpicht darauf, es Ray Delgado anzuhängen, aber wenn das nicht klappt, können sie immer noch sagen, es wäre ein Raubüberfall gewesen. Der große Unbekannte, der sie vom Parkhaus gestoßen hat, hat ja ihre Handtasche mitgenommen.«
    Ich fuhr fort: »Man kann die Jungs verstehen. Vielleicht haben sie den Verdacht, daß die Lamont beim Eastern Sydney Council ein paar Politiker geschmiert hat, aber wenn sie den Fall abschließen können, ohne den Council mit hineinzuziehen, werden sie’s tun. Sie haben kein Interesse daran, die Aufmerksamkeit auf die Bestechlichkeit der lokalen Behörden zu lenken, es ist zu gefährlich. Politische Skandale dieses Kalibers können leicht nach hinten losgehen, weil sie nie genau wissen, wer involviert ist und auf welcher Ebene.
    Wenn ich mich nicht sehr täusche, arbeiten die Bullen nach der Devise >Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß<. Und je weniger sie über Lorraines Finanzen wissen, desto besser. Auf jeden Fall ist es einen Versuch wert.«
    »Okay, ich bin dabei«, sagte der Grieche. »Wie willst du dafür sorgen, daß Hassall das Feld räumt?«
    »Ganz einfach. Ich werd ihm die Chance bieten, mir eine Abreibung zu verpassen.«
    »Wann soll die ganze Aktion starten?«
    »Heut nacht, wenn die Bullen mich nicht vorher einbuchten.«
    Ich erhob mich mühsam aus den Tiefen des Sofas: »Was war denn diese Überraschung, von der du gesprochen hast?«
    Er führte mich hinunter zum Parkplatz. Es war ein roter Alfa, etwa fünf Jahre alt.
    »Toll«, sagte ich.

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