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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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warnen, daß Paula uns alle fertigmachen könnte, aber er war zu gierig. Er wollte sich mit diesem allerletzten Deal an der Südküste zur Ruhe setzen. Als ich Paula erzählte, es wäre nichts zu machen, wurde sie sehr wütend und sagte, ich hätte es nicht richtig versucht. Sie drohte damit, mich zu outen. Sie sagte, wenn ich das Bauvorhaben nicht stoppe, macht sie unsere Affäre publik.«
    »Und da haben Sie sie umgebracht.«
    »Es war ein Unfall«, sagte er. Es hörte sich langsam an wie ein Gebet.
    »Was ist mit Lorraine Lamont passiert?«
    Er fuhr hoch: »Damit hatte ich nichts zu tun!«
    »Wer dann?«
    »Ich hab keine Ahnung: Wir wollten, daß sie am Leben blieb.«
    Das war nur allzu wahr. Ich ließ den Wagen an.
    »Was werden Sie jetzt tun?« fragte er.
    »Erst mal setz ich Sie zu Hause ab. Ich geb Ihnen ein paar Stunden, damit Sie’s Ihrer Frau sagen und mit Ihrem Anwalt sprechen können, dann bring ich die Sache zur Polizei.«
    Den Großteil der Fahrt über war er still, doch dann gewann seine Neugier die Oberhand: »Wie haben Sie’s rausgefunden?«
    »Sie hätten nicht mitgehen sollen in den Saunaclub.«
    Er seufzte: »Ich wußte schon damals, daß es eine Dummheit war, aber es war eins von Paulas Ultimaten. Es machte ihr Spaß, die Leute unter Druck zu setzen.«
    »Das hab ich jetzt schon öfter gehört«, sagte ich und dachte an Lola Masons warnende Bemerkung, Paula habe verdammt rücksichtslos sein können, wenn sie etwas wollte. Es gab noch ein anderes Detail, das mir keine Ruhe ließ: »Übrigens, O’Hagan, haben Sie Paulas Adreßbuch mitgehen lassen?«
    Er nickte.
    »Und haben Sie’s weggeworfen?«
    Er wurde rot. »Nein, ich hab’s behalten.«
    Natürlich. In Paulas kleinem grünen Buch standen vielleicht ein paar hochinteressante Namen. Namen, die für einen aufstrebenden Politiker von großem Nutzen sein konnten.
    »Tun Sie mir bitte einen Gefallen«, sagte ich. »Wenn Sie nach Hause kommen — verbrennen Sie das verdammte Ding.«
    O’Hagan wohnte in einer zweistöckigen Villa aus Beton und Glas am Strand von Tamarama. Nicht schlecht für einen Burschen, der gerade mit Ach und Krach die High-School geschafft hatte. Als der Politiker die Auffahrt hochging, tauchte an einem der Fenster im Obergeschoß seine Frau mit einem strohblonden Kind an der Hüfte auf. Sogar aus der Entfernung konnte ich die Besorgnis auf ihrem Gesicht erkennen.
    Der ist erledigt, dachte ich, als ich die ausgestorbene Vorstadtstraße hinunterfuhr und mich auf den Weg zurück in die Stadt machte.

26

    Die Begegnung mit einem Mörder hatte mich hungrig gemacht. Auf dem Heimweg machte ich einen Zwischenstopp in einem kleinen Schnellrestaurant und verputzte einen Hamburger mit allem Drum und Dran, einen Schokoladen-Milkshake und einen Cappuccino. Nach dieser Stärkung funktionierte auch mein Hirn wieder, und ich versuchte, mir irgendeinen Plan zurechtzulegen.
    Es war klar, daß ich mich bei Detective Superintendent Col Patterson blicken lassen und ihm mitteilen mußte, was ich über die diversen Gaunereien beim Eastern Sydney Council wußte und über die Rolle, die O’Hagan beim Tod von Paula gespielt hatte. Aber dafür würde mir der Generalgouverneur bei der Feier zum Australia Day im nächsten Jahr keinen Orden für besondere Verdienste verleihen, und mein lächelndes Konterfei würde nicht in den Abendnachrichten erscheinen. O nein, man würde mir einen Tritt in den Arsch verabreichen, der sich gewaschen hatte: Das komplette Programm — beißender Sarkasmus, Anklage wegen Zurückhaltens von Informationen, Drohungen, mir die Lizenz zu entziehen, boshafte Anspielungen über meine Rolle bei dem Ganzen, und so weiter und so fort.
    Aber das war noch nicht alles. Bald würde ich auch Ray die Nachricht beibringen müssen, allerdings nicht, bevor die Polizei O’Hagan in Gewahrsam genommen hatte: Andernfalls würde Ray sofort nach Tamarama brettern und aus O’Hagan Hackfleisch machen. Ich hatte keine große Lust, die nächsten zwanzig Jahre CARE-Pakete in den Knast von Long Bay zu bringen.
    Was mich betraf, war der Fall Paula Prince abgeschlossen, aber auch den Mörder von Lorraine Lamont wollte ich finden. Ich geb’s zu, ich war immer noch sauer — egal, wie oft ich mich zum Narren mache, ich kann mich mit dem Gefühl einfach nicht anfreunden.
    Ich hatte den Verdacht, daß ich nur mit einem Dietrich weiterkam, und dafür mußte ich die Dienste von Andrew K in Anspruch nehmen.
    Vom roten Telefon des Restaurants rief ich bei

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