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Fitz der Weitseher 03 - Der Nachtmagier

Titel: Fitz der Weitseher 03 - Der Nachtmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Gedanken zu dem Mann, den ich einst gekannt hatte. »Die Uralten haben sich erhoben, um ihr Versprechen einzulösen und Bock beizustehen. Genau wie du es gesagt hast.«

KAPITEL 40
    EDEL
    D er Wandler kommt in die Welt, um alle Dinge zu verändern.  
    Dem Verschwinden der Drachen folgte eine tiefe Stille, durchbrochen nur vom leisen Rascheln einzelner Blätter, die zu Boden schwebten. Kein Frosch quakte, kein Vogel sang. Die Drachen hatten bei ihrem Abflug das Dach des Waldes zerrissen. Sonnenlicht fiel breit gefächert auf Walderde, die seit unzähligen Jahren nur Schatten gekannt hatte. Die gigantischen Leiber hatten Bäume entwurzelt oder umgeknickt und tiefe Furchen in den Waldboden gegraben. Schuppenpanzer hatten die Rinde von Stämmen geschabt, und die darunter verborgene weiße Holzschicht lag bloß. Die aufgewühlte Erde, die wunden Bäume und niedergewalzten Gräser erfüllten den warmen Nachmittag mit ihrem satten Geruch. Ich stand inmitten der Verwüstung, hatte Nachtauge an meiner Seite und schaute mich langsam um. Dann machten wir uns auf die Suche nach Wasser.
    Unser Weg führte durch das zerstörte Lager von Edels Soldaten. Es war ein ungewöhnliches Schlachtfeld. Überall lagen Waffen herum, hier und da ein Helm, zertrampelte Zelte und verstreute Ausrüstungsgegenstände. Nur diese ließen erahnen, welches Drama sich hier abgespielt hatte, doch sonst wies nichts weiter darauf hin. Die einzigen Leichen waren die Soldaten, die von Nachtauge und mir getötet worden waren. Die Drachen hatten keine Verwendung für totes Fleisch und Körper. Sie nährten sich von dem Leben, das aus diesen Behältnissen entfloh.
    Ich fand den Bach, an den ich mich erinnert hatte, und warf mich vor unstillbarem Durst gepackt langgestreckt am Ufer hin, um voller Gier zu trinken. Nachtauge trank neben mir, dann legte er sich in das kühle Gras am Ufer und beschäftigte sich mit einer Verletzung an seiner Vorderpfote. Es war ein tiefer Schnitt. Nachtauge drückte die Zunge hinein und leckte die Wunde gründlich sauber. Irgendwann würde der Schnitt geheilt sein, und es würde davon nur ein dunkler, haarloser Strich übrig bleiben. Nur eine Narbe , tat er meinen Gedanken ab . Was tun wir jetzt?
    Erst einmal zog ich vorsichtig mein Hemd aus. Der Stoff war an meinen Wunden festgeklebt. Ich biss die Zähne zusammen und riss ihn los, dann beugte ich mich über den Bach und schöpfte das kalte Wasser gegen die größeren und kleineren Verletzungen. Nur ein paar Narben mehr, sagte ich mir fatalistisch. Und was wir jetzt tun sollen? Schlafen.
    Das Einzige, was sich noch besser anhören würde als das, wäre essen.
    »Mir steht im Moment nicht der Sinn danach, noch etwas zu töten.«
    Das ist so dumm an der Jagd auf Menschen. All die Arbeit und trotzdem nichts, um sich damit den Bauch zu füllen.
    Ich sammelte meine Kräfte und raffte mich vom Boden auf. »Durchsuchen wir ihre Zelte. Ich brauche Verbandsstoff, und sie müssen auch Proviant dabeigehabt haben.«
    Mein altes Hemd ließ ich liegen, wo es war. Wenn ich es anschaute, erschien es mir erstens keiner weiteren Mühe wert, und zweitens war mir selbst dieses geringe Gewicht zu viel, um mich damit abzuschleppen. Wahrscheinlich wäre mir sogar Veritas’ Schwert aus der Hand gefallen, hätte es nicht bereits in der Scheide gesteckt. Es noch einmal herauszuziehen wäre zu mühsam gewesen. So müde war ich plötzlich.
    Die Zelte waren von den Drachen in ihrem Jagdeifer umgerissen und niedergestampft worden. Eins war auf ein Kochfeuer gefallen und brannte schwelend vor sich hin. Ich zog es weg und trat die Glutränder aus. Anschließend suchten der Wolf und ich unter den Hinterlassenschaften der Soldaten planmäßig zusammen, was wir davon brauchen konnten. Seine gute Nase spürte die Verpflegung auf: Trockenfleisch, aber hauptsächlich trockener Zwieback. Wir waren zu ausgehungert, um wählerisch zu sein, und ich hatte so lange kein Brot oder Ähnliches mehr gegessen, dass er mir sogar fast schmeckte. Ich entdeckte sogar einen Weinschlauch, aber schon der erste Schluck belehrte mich darüber, dass es wohl besser war, den Wein zum Säubern der Wunden zu nehmen, die ich anschließend mit Stoffstreifen vom Hemd eines der Soldaten verband. Ein Rest Wein war noch übrig, und ich probierte erneut einen Schluck. Ich versuchte Nachtauge zu überreden, er solle mich auch seine Verletzungen auswaschen lassen, aber er lehnte dankend ab und meinte, sie täten schon genug weh.
    Meine Muskeln wurden

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